Die Fahrt zum Lager blieb ruhig. Es gab keine weiteren Zwischenfälle, sondern eher aufgeregte Blicke von den Frauen, die sich schon darauf freuten die Menschen aus dem Hotel kennenzulernen.
Verständlich. Nach zwei Monaten, in denen man niemand anderen als diese kleine Gruppe kannte und den anderen Leuten, denen man begegnet war, gestorben waren, musste es Herzklopfen auslösen nun endlich wieder einen etwas zivilisierten Ort zu besuchen. Vielleicht aber wollten sie auch bleiben, das hatten sie noch nicht entschieden.
Jungkook schien mit der ganzen Sache wegen dem neuen Unterschlupf nichts groß weiter tun haben zu wollen. Er spitzte genervt die Lippen und sah zur Hintertür des Vans, während sich alle anderen mit sanfter Lautstärke unterhielten.
Sunny fragte nach, wie alles aufgebaut war, und Yuri war daran interessiert, wie viel Vorräte sie hatten. Jimin erzählte auch noch von den fast täglichen Suchtrupps, die loszogen und nun auch bestimmt schon wieder auf dem Weg waren, um sie zu finden. Hyoyeon musste darüber schmunzeln, allein das schien sie schon davon zu überzeugen, dass das Lager ein sicherer Platz war.
„Habt ihr Familie im Lager?", fragte Yoona leise nach. Sie schien zurückhaltender als die anderen zu sein, sogar verschreckt. Doch sie gab ihr Bestes darin sich mit den beiden zu unterhalten, das bemerkte Yoongi.
Sein Blick wurde gebrechlicher und er spürte Jimin's schützende Hand an seiner Hüfte. „Mein Vater und Bruder sind hier irgendwo auf der Insel, aber ich weiß nicht wie und wo wir sie finden könnten."
„Oh nein...", wisperte sie.
„Habt ihr irgendwelche Anhaltspunkte? Wo sie vielleicht gewesen sein könnten?", fragte Sunny.
„Nur ihren Arbeitsplatz, aber der liegt sehr weit entfernt in der Stadt. Mehrere Kilometer. Wir waren bis jetzt noch nicht in der Lage dazu loszufahren, wir wissen noch nicht einmal genau wo es liegt." Yoongi zitterte und blickte in seinen Schoß. „Ich weiß noch nicht einmal, ob sie wirklich dort waren, als es passierte. Wir können nur hoffen..."
Das reichte an Worten, denn keiner sagte mehr etwas. Jimin küsste ihm die Schläfe und blieb dicht an ihn gelehnt. Jungkook sah die beiden mitfühlend an. Er hatte schon gehört, dass Jimin seine Mum verloren hatte. Doch er konnte sich vorstellen, wie schrecklich das Unwissen war.
Nur hielt er nichts davon immer noch Hoffnung zu haben. Er wusste, dass sie alle irgendwann auf dieser Insel sterben würden, also warum das ganze Drama?
Solche Fragen stellte er sich andauernd und fand doch keine Antwort. Er blieb lieber nicht in seinem Zimmer, das eigentlich jemand vollkommen Fremdes gehört hatte, der oder die vermutlich schon tot war. Jungkook sah in vielen Dingen eine Lüge oder, wie er es bezeichnet hatte, die Wahrheit. Er lief nach draußen, suchte zwar nicht nach den Zombies, aber dachte er würde sich auch nicht wehren, wenn es so weit sein würde.
Seufzend schloss er die Augen und ließ es zu, dass Yoongi und Jimin weiter Wegweisungen angaben. Irgendwann kamen sie in Straßen an, in denen sie keine Schlenker mehr fuhren oder über Leichen. Nein, Taeyeon konnte mit freien und ruhigen Bewegungen in die Auffahrt zu der Tiefgarage des Hotels lenken, von dem das Pärchen schon erzählt hatte. In dem Augenblick wuchs tatsächlich die Neugier in Jungkook und er rappelte sich langsam wieder auf.
Yoongi sprang hinaus aus dem Wagen, weswegen er ihm Feuerschutz geben musste, zusammen mit Yuri. Er brauchte einen Moment, um zu verarbeiten, dass hier nirgends Leichenteile zu sehen waren. Es war fast wie ausgestorben.
Yuri blieb dicht bei ihm und sah sich immer wieder um oder blickte zu Jungkook. Sie war genau wie der Rest der Frauengruppe, immer total darauf aus ihn in Schutz zu nehmen, was ihm manchmal schon fast lästig vorkam. Er war zwanzig. Er konnte selbst für sich entscheiden.
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Those beautiful days are gone...
Fanfic„Wir müssen hier sofort weg.", sagte er einmal leise, bevor er lauter wurde. „Schnell!" Sie wollten einfach nur Urlaub machen, auf der Insel in Mitten des Japanisches Meeres. Aber was sie bekamen, war ein Albtraum. Angst und Schrecken durchfuhren da...