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Den ganzen restlichen Tag habe ich an nichts anderes Gedacht,als an Mr. Black Jr.
Er strahlt so viel Selbstbewusstsein aus,dass man sich neben ihn wie eine kleine Maus fühlt,obwohl ich schon ziemlich selbstbewusst bin. Ich habe ihn bisher zweimal gesehen und jedes mal war ich sprachlos. Wie kann man nur mit seinem autfteten so etwas anrichten? Meine Vergangenheit war nicht leicht und ich hatte immer Pech mit Männern,deshalb ziehe ich jetzt keine voreiligen Schlüsse und warte einfach die Zeit ab. Und außerdem weiß ich noch nicht einmal ob ich ihn wieder sehen werde. Ich kenne noch nichtmal seinen Namen. Unser erstes Aufeinandertreffen war Katastrophe. Er hat allen Ernstes gedacht,dass ich etwas mit dem Zustand seiner Schwester zu tun habe. Beim zweiten Aufeinandertreffen hat er mich von seinem Parkplatz gescheucht. So ein Idiot. Ernsthaft.

,,Ron,ich muss dir was erzählen ",sage ich in mein Handy zu meinem besten Freund.

,,Hey Süße,was ist los?",fragt er.

,,Der Start in mein neues Leben war Katastrophal ",sage ich und lege mich in mein Bett und starre an die Wand.

,,Was ist denn passiert? Ich habe mich schon gewundert,warum ich zwei Tage nichts von dir gehört habe.",sagt er und ich atme aus.

,,Eine Schülerin von mir wurde vergiftet und war kurz davor noch in meinem Unterricht. Sie war total schlecht drauf und sah auch richtig fertig aus. Ich habe sie darauf angesprochen,doch sie meinte nur es sei alles okay und ist dann abgehauen. Kurz danach ist sie zusammengebrochen und liegt jetzt im Koma. Ihr Bruder war am selben Abend bei mir und hat mich verdächtigt... heute morgen war er dann total komisch zu mir",erzähle ich ihm die Situation und er seufzt.

,,Warum hab ich dich nur gehen lassen...?",sagt er mehr zu sich als zu mir.

,,Es ist nicht deine Schuld. Ich musste weg von allem. Du weißt wie sehr ich in meiner Vergangenheit gelitten habe...",sage ich und bereue den Schritt nicht.

,,Ich weiß und das ist das schlimme. Ich habe wirklich gehofft das du wieder richtig glücklich wirst",meint er und ich nicke. Ron war immer für mich da. Manchmal hat es sich sogar wie eine Beziehung angefühlt,weil er einfach alles für mich tun würde. Manchmal habe ich sogar daran gedacht mit ihm eine Beziehung einzugehen doch das wäre falsch. Denn als ich wieder am Boden der Tatsachen angekommen bin habe ich realisiert, das es nicht geht.Er ist mein bester Freund und mehr als Freundschaft ist da nicht.

,,Ach Ron... ich fühle mich so einsam",sage ich und wische meine Tränen weg.

,,Ich vermisse dich auch",sagt er ohne zu zögern. Nachdem wir noch eine Weile telefoniert haben und über alles mögliche gequatscht haben,legen wir auf. Er hat es tatsächlich geschafft,dass ich mich wieder um einiges besser fühle.

Ich bereite meinen Unterricht für morgen vor und nachdem ich das geschafft habe, setze ich mich auf meinen Balkon und lese ein Buch. Im Hintergrund läuft meine Lieblingsmusik und ich fühle mich echt gut. Der Moment soll bitte nie enden. Ich liebe es zu lesen und Musik zu hören.
Kennt ihr diese Leute,die noch nie ein Buch zu Ende gelesen haben? Ich gehöre definitiv nicht dazu. Ich muss ein Buch zu Ende lesen. Anders geht das gar nicht. Am besten ist immer das Ende,zumindest wenn es ein Happy End gibt. Aber im Leben gibt es ja auch nicht immer ein Happy End. So ist das.
Jeder wünscht sich eins,doch wenn man mal glücklich ist,hält es meistens nicht lange und es kommt der nächste Schlag in die Magengrube. Das Leben besteht eigentlich nur daraus,irgendwelche Hürden zu meistern und wieder aufzustehen. Oder?

Als ich das nächste mal auf die Uhr gucke merke ich,dass es schon sehr spät ist. Da ich morgen früh raus muss,räume ich alles weg und gehe ins Bett. Die letzten Stunden musste ich mal nicht an meine Probleme der letzten Tage denken,doch jetzt,wo alles still ist und ich in meinem Bett liege,kreisen meine Gedanken genau wieder dort. Da,wo ich nie wieder sein wollte....

Chance of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt