38

1.7K 51 1
                                    

Alec's Sicht:

Der Tag heute war für mich sehr anstrengend. Ich weiß nicht was ich in der Vergangenheit angestellt habe, dass das Schicksal jetzt so hart austeilt. Erst der Tod meiner Schwester, dann die Diagnose von Madison und jetzt ist sie auch noch schwanger und die Wahrscheinlichkeit das unser Baby gesund oder überhaupt auf die Welt kommt ist sehr gering. Mich macht das alles extrem zu schaffen und ich merke wie ich langsam an meine Grenzen komme. Ich kann nicht mehr. Ich bin am Ende mit meinen Kräften. Ich muss hier einfach mal weg und Kraft tanken. Ich will Madison auf keinen Fall alleine lassen, doch es bringt nichts wenn ich nicht mehr kann. Ich kann sie im Moment nicht aufmuntern, wenn ich selbst down bin. Ich bin an einem Punkt angekommen, in dem ich etwas ändern muss. Ich darf nicht nur an mich denken. Ich bin nicht mehr alleine für mich verantwortlich, denn ich habe jetzt jemanden an meiner Seite. Ich muss eine Lösung finden, die uns beiden hilft.

Mittlerweile liegt Madison zwei Monate im Krankenhaus und langsam geht es bergauf. Doch die ständige Krankenhausluft und -stimmung laugt mich total aus. Ich habe selbst meinen Job an die Seite gestellt und mein Vater arbeitet wieder,damit ich mir darum keinen Kopf machen muss. Natürlich gab es wieder etliche Artikel in der Presse. Etliche Spekulationen, doch wir haben uns bisher nicht einmal dazu geäußert. Wir haben etwas anderes im Kopf gehabt bzw. haben was anderes im Kopf als uns dazu zu äußern. Ich habe mich die letzten Wochen nur noch um Madison gekümmert und habe gar nicht gemerkt wie schlecht es mir geht. Für mich war und ist das selbstverständlich das Madison Vorrang hat,doch jetzt muss ich einmal auf meinen Körper hören und ein wenig zurücktreten. Uns beiden hilft das nicht weiter. Ich werde gleich zu ihr fahren und ihr meinen Plan mitteilen. Ob er gut oder schlecht ist werde ich dann mitbekommen. Ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht.

Als ich wenig später im Krankenhaus ankomme,laufe ich wie jeden Tag zu der Station und in ihr Zimmer. Ich würde den Weg selbst im Schlaf wiederfinden.
Als ich in ihr Zimmer komme,sehe ich sie auf dem Bett liegen mit ihren Händen auf ihrem Bauch. Mittlerweile erkennt man ein kleines Bäuchlein. Vielleicht ist es auch nur Einbildung, aber wir sehen diese kleine Veränderung. Sie lächelt ihren Bauch an und bewegt ihre Hände hin und her. Das zu sehen lässt mein Herz wieder höher schlagen. Das gibt mir einen kleinen Hoffnungsschimmer.

,,Hey Prinzessin",sage ich und küsse die und lege meine Hand vorsichtig auf ihren Bauch.

,,Hey Baby",sagt sie und sie sieht heute ziemlich fit aus.

,,Wie geht's dir?",frage ich und setze mich auf den Sessel neben ihr.

,,Heute geht's mir überraschend gut. Ich fühle mich seid langem mal wieder gut",sagt sie und man merkt es ihr auch sofort an.

,,Das ist mega",sage ich und freue mich.

,,Unserem Würmchen geht es auch gut. Ich war gerade bei einer Untersuchung ",sagt sie.

,,Die besten Neuigkeiten heute",sage ich.

,,Meine Werte sind auch besser geworden. Wenn alles gut geht dann werden nach und nach alle Schläuche entfernt und ich darf bald nach Hause ",sagt sie und zieht ihre Mütze an die richtige Stelle. Sie hat ihre Haare verloren. Komplett. Durch die Chemotherapie ist das aber normal.

,,Wow. Ich freue mich riesig",sage ich und umarme sie. Heute ist ein guter Tag. So viele gute Nachrichten. Mega.

,,Ich mich auch",sagt sie und zieht wieder ihre Mütze richtig.

,,Du brauchst die nicht",sage ich und nehme sie von ihrem Kopf.

,,Bitte gib sie wieder her",sagt sie mit glasigen Augen.

,,Du bist wunderschön so wie du bist. Auch ohne Haare. Du brauchst vor mir nichts verstecken. Ich liebe dich so wie du bist,Kämpferin!",sage ich zu ihr und sie nickt. Sie muss sich nicht verstellen. Mir macht das nichts aus.

,,Aber...",sagt sie, doch ich unterbreche sie.

,,Nichts aber. Du bist wunderschön ",sage ich und streiche über ihre Wange und küsse sie. Ich schließe meine Augen und stecke alle Gefühle in den Kuss. Ich kann gar nicht beschreiben wie sehr ich diese Frau liebe. In den letzten Wochen ist unsere Liebe extrem stark geworden. Wir sind noch viel stärker zusammengewachsen. So schnell kann uns nichts trennen. Wir haben die schlimmste Zeit überstanden. Zusammen. Endlich gibt es Hoffnung das alles wieder gut wird. Das jetzt ist schonmal ein guter Anfang. Ein guter Start in unsere gemeinsame Zukunft mit unserem Wunder. Das Leben ist ein Wunder. Selbst wenn man nicht mehr daran glaubt,passiert etwas,womit man nie gerechnet hätte. Meine Pläne stehen immer noch,aber ich werde es ihr morgen sagen. Heute nicht. Ich will die Stimmung nicht kaputt machen. Nicht jetzt. Ihr geht es gerade so gut. Und auch mir geht es besser. Ich lege meine Stirn an ihre und genieße den Moment. Ich lege meine Hand auf ihren Bauch und sie lächelt.

,,Ich liebe euch!",sagt sie und ich lächle.

,,Unser kleines Wunder",sage ich und streichle über ihren Bauch. Sie legt ihre Hand auf meine und so sitzen wir eine Weile da. Ich kann mir meine Zukunft nicht schöner vorstellen...Doch was will das Schicksal? ...

Chance of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt