Alec's Sicht:
Am nächsten Tag bin ich wieder im Krankenhaus und zack der nächste Schlag mitten ins Gesicht. Nachdem gestern alles so gut war,habe ich endlich wieder besser geschlafen, mich hat es gefreut das es den beiden gut geht und dann jetzt das. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich weiß nicht was ich fühle. Ich fühle nichts. Ich fühle mich wie in einem Film. Mir läuft es eiskalt den Rücken runter. Ich schließe meine Augen und will am liebsten schreien.
,,Unser Baby ist tot...",höre ich immer und immer wieder die Worte meiner Verlobten in meinem Kopf. Ich stehe mitten im Raum,starre aus dem Fenster und bin einfach sprachlos. Ich kann nichts sagen. Das Schicksal ist einfach ein Arschloch. Ich kann meine Emotionen nicht unterdrücken. Mir laufen Tränen die Wange herunter,die ich immer und immer wieder wegwische. Gestern sah alles noch so gut aus und jetzt? Jetzt ist alles vorbei. Unser Wunder ist tot. Auch wenn die Wahrscheinlich ziemlich gering war, trifft es uns sehr. Wir haben unser Baby jetzt schon mehr als alles andere geliebt. Unglaublich wie sehr man ein Wesen lieben kann, was man noch gar nicht gesehen hat.
Auch Madison ist am Boden zerstört. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich schaue sie immer und immer wieder an,doch sie starrt an die Decke. Sie hat bisher kein einziges Wort mit mir gewechselt. Noch noch nichtmal mit den Schwestern oder Ärtzen hat sie geredet. Als ich ins Zimmer gekommen bin, habe ich sofort gemerkt das irgendwas nicht stimmt. Und dann hat sie es mir gesagt.
Wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen? Unser Engel ist jetzt oben im Himmel bei meiner Schwester. Da bin ich mir ganz sicher. Die beiden werden sich gut verstehen und auf uns aufpassen.
Ich habe noch nie so gefühlt. Jeder Schicksalsschlag fühlt sich anders an. Anders schrecklich. Anders schlimm.
Ich muss hier raus. Ich kann diese Luft in diesem Zimmer nicht mehr ertragen. Ich brauche frische Luft zum Atmen.Ich renne aus dem Zimmer. Ohne ein Wort zu sagen und verlasse das Krankenhaus. Ich renne. Renne irgendwohin. Irgendwohin, wo ich meine Ruhe habe. Da, wo ich nachdenken kann. Da, wo ich meine Gefühle freien Lauf lassen kann. Ich will das alles nicht mehr. So schwach war ich noch nie. So scheiße war mein Leben noch nie. Wie sollen wir diese Zeit nur überstehen? Langsam reicht es mit Schicksalsschlägen. Ich will endlich wieder Leben. Endlich wieder glücklich sein. Endlich keine Schmerzen mehr ertragen müssen. Nicht mehr trauern müssen. Ich will doch einfach nur das diese ganze Scheiße endlich aufhört.
Als ich eine Weile später eine ganze Weile durch den Wald gelaufen bin, setze ich mich auf eine Bank. Ich schaue in den Himmel und sitze einfach nur da. Mein Handy klingelt. Ich gehe nicht dran. Ich will nicht. Ich kann nicht reden.
Ich muss aus dieser verdammten Stadt weg. Diese Stadt ist verflucht. Ich will weg. Abstand wird das beste sein. Zu viele schlechte Zeiten habe ich hier verbracht. Aber auch gute. Ich habe meine Traumfrau gefunden. Die Liebe meines Lebens. Madison...wenn ich daran denke wie sie im Moment leidet. Oh Nein. Ich kann mir noch nichtmal ansatzweise vorstellen wie sie sich fühlt. Ich fühle mich schon schrecklich. Ich bin gesund und mir geht es so scheiße. Madion geht es noch schlechter und ich heule hier rum. Ich bin so ein Idiot. Einfach ein Arsch. Doch ich kann nicht mehr...ich muss hier weg. Doch einfach so werde ich nicht gehen. Ich gehe vorher nochmal zu ihr. Das hat sie verdient.
Als ich mich ein wenig beruhigt habe und im Krankenhaus angekommen bin, setze ich mich zu Madison ans Bett und schaue sie an.
,,Hey...",sage ich leise und mein Hals brennt.
,,Wo warst du?",fragt sie und schaut mich an.
,,Ich brauchte frische Luft..",sage ich ihr und sie nickt.
,,Würde ich auch gerne einatmen ",sagt sie.
,,Ich werde heute für ein paar Tage diese Stadt verlassen und neue Kraft tanken",sage ich und sie schaut mich geschockt und traurig zugleich an.
,,Nein. Das kannst du nicht machen...",sagt sie und weint.
,,Baby, ich kann nicht mehr. Ich brauche neue Kraft, damit ich wieder für dich da sein kann...",sage ich und sie schüttelt ihren Kopf.
,,Bitte bleib bei mir",sagt sie.
,,Bleib stark und halte durch! Bald bin ich wieder da. Ich liebe dich mehr als alles andere auf dieser Welt.",sage ich und küsse sie. Ich wische ihre Tränen weg und verlasse das Zimmer. Meine Jacke und meinen Pullover habe ich da gelassen. Dann hat sie wenigstens etwas von mir bei ihr.
Ich weiß das ich ein Idiot bin, aber ich muss das jetzt einfach tun. In wenigen Tagen bin ich wieder zurück. Mit neuer Kraft. Mit voller Energie. Bis dahin muss das so gehen...
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Chance of Love
Teen FictionMadison - eine recht selbstbewusste, junge Lehrerin,die ihr Leben neu ordnen will. Doch ein junger Mann macht ihr da ein Strich durch die Rechnung. Er verdreht ihr den Kopf und bringt ihr Leben komplett durcheinander. Ein Vorfall bringt ihr Leben...