Alec's Sicht:
Nun sitzen wir immer noch am selben Fleck und ich kann kaum noch atmen vor Ungewissheit und Angst. Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich weiß nicht was ich ändern soll. Ich muss eigentlich jetzt in der Schule sein. Ich müsste jetzt arbeiten,doch ich werde dieses Krankenhaus jetzt nicht verlassen. Ich werde hier nicht gehen,bevor ich etwas weiß. Mein Vater ist vor ein paar Stunden gegangen, denn er muss ja arbeiten. Anstatt für seine Tochter da zu sein,geht er lieber arbeiten. Ich war nicht besser,doch ich habe gemerkt,wie scheiße ich mich verhalten habe. Ich musste etwas ändern und habe es auch getan.
Tom sitzt immer noch neben mir und ich weiß gar nicht wie langer er schon hier ist. Er war ja schon da,als ich angekommen bin.
,,Fahr ruhig nach Hause. Schlaf ein wenig. Ruh dich aus und komm dann gestärkt wieder. Ich halte hier die Stellung ",sage ich zu ihm doch er schüttelt den Kopf.
,,Nein! Ich bleibe hier bei ihr. Ich muss bei ihr sein,wenn sie aus dem Op kommt...",sagt er und ich verstehe ihn.
,,Wir sind uns ähnlich als ich dachte",gebe ich zu.
,,Kann sein",sagt er gleichgültig und setzt sich wieder auf den Boden. Wenn uns hier jemand sieht,der fragt sich auch,ob wir kein zu Hause haben. Ich habe nicht gewusst, wie lang eine Nacht werden kann. Die letzte Nacht war unendlich lange. Ich habe die ganze Zeit nachgedacht. Über meine Schwester. Über mich und mein Leben. Ich will einiges ändern und mein Leben einfach leben. Ich will nicht mehr warten und irgendwann sagen "hätte ich mal". Ich habe kapiert, wie schnell das Leben vorbei sein kann. Man sollte jeden Sekunde genießen. Zeit mit den Menschen verbringen, die man gerne hat und die einem wichtig sind. Ron zum Beispiel habe ich in der letzten Zeit etwas vernachlässigt. Wir haben uns vor kurzem noch täglich gesehen und jetzt habe ich ihn das letzte mal vor etlichen Tagen gesehen. Ich vermisse meinen besten Freund.
Aber wiederum habe ich die Zeit mit Madison verbracht und auch genossen. Irgendwie muss ich das auf die Reihe kriegen. Ich will mein Leben endlich in die Hand nehmen und glücklich sein. Zufrieden sein. Nicht immer zögern,sondern einfach machen.,,Deine Schwester hat dich vermisst. Den alten Alec...",sagt Tom plötzlich und es trifft mich wie ein Blitzschlag. Mir schießen Tränen in die Augen und ich schlucke. Ich habe sie auch vermisst. Das letzte halbe Jahr sind wir irgendwie immer mehr auseinander gegangen. Wir haben kaum noch geredet. Nichts mehr zusammen gemacht. Aber warum? Habe ich mich so verändert? Bin ich so anders geworden? Was habe ich getan?
Und dann kommt plötzlich aus dem nichts eine Ärztin aus dem Op. Sie schaut sehr erschöpft und kaputt aus. Ihr Haare stehen ab und sie wischt sich ihren Schweiß von der Stirn und reibt sich ihre Augen.
,,Sind Sie Mr. Black?",kommt sie auf mich zu und ich nicke sofort.
,,Ja das bin ich. Wie geht es meiner Schwester? Hat sie es gut überstanden? Was war überhaupt los?...",fange ich aufgebracht an zu fragen,doch sie schaut mich mit dem traurigen Blick an. Heißt das...? Heißt das...?! OMG! NEIN!! Das kann...nein.
,,Es tut mir sehr leid....Ihre Schwester hat es leider nicht geschafft ",sagt sie und ich breche zusammen. Das erste mal in meinem Leben,dass ich so richtig heule und einen Nervenzusammenbruch habe. Ich kann mich nicht mehr halten. Ich breche auf dem Boden zusammen und schreie nur noch. Das kann einfach nicht wahr sein. Das ist ein schlechter Traum. Ein Alptraum, aus dem ich ganz bald wieder aufwachen werde. Es wird alles gut. Meine Schwester lebt. Ihr geht es gut. Doch ich merke nur noch,wie ich auf eine Trage gelegt werde und in einen Raum geschoben werde. Ich wollte nie so schwach sein. Doch der tot meiner Schwester hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen.
Ich bekomme irgendeine Spritze und beruhige mich langsam. Ich sehe alles klar vor meinen Augen und merke,wie sich einzelne Tränen aus meinen Augen lösen.
,,Mr. Black, wir haben Ihnen Beruhigungsmittel gespritzt. Sie brauchen erstmal Ruhe. Haben Sie eine Person,die Sie von hier abholen kann und nach Hause bringen kann?",werde ich gefragt und ich nicke. Wie von selbst wähle ich Madisons Nummer und sage ich wo ich bin und das sie mich bitte abholen soll. Mir ist auf die Schnelle niemand anderes eingefallen und ehrlich gesagt will ich keinen bei mir haben. Ich will meine Ruhe haben. Mit niemanden reden. Nicht nachdenken. Einfach nur Ruhe.
Eine Weile später wird die Tür geöffnet und Madison kommt auf mich zu. Sie sieht,wie scheiße ich aussehe und schaut mich gleich besorgt an. Ich kann nicht sprechen. Ich kann es einfach nicht. Mir bleibt die Stimme weg. Mein Hals kratzt und ich kann nicht mehr schlucken. Mein Hals tut weh. Mein Herz tut weh. Ich fühle mich einfach nur leer.
Ich bekomme irgendwelche Papiere und Madison bringt mich schweigend zum Auto. Dafür bin ich ihr dankbar. Dankbar, dass sie mich nicht ausfragt.
Wir steigen in das Auto ein und sie fährt zu meinem Haus. Keine Ahnung woher sie meine Adresse kennt,aber das ist mir im Moment sowas von egal. Ich weiß noch nicht einmal ob mein Vater schon bescheid weiß. Ich weiß nicht,wie es Tom geht und was er getan hat. Stand er noch im Flur bei mir oder war er schon weg? Ich kann mich nicht erinnern.Als ich mein Haus erkennen kann,steige ich aus und bedanke mich kurz bei ihr. Dann schließe ich die Tür auf und betrete mein Haus. Ich schaue mich um und ziehe meine Jacke und Schuhe aus. Im Flur schlage ich alles um,was mir in die Quere kommt und laufe gezielt zur Bar,wo ich mir erstmal einen Whiskey einschütte. Es brennt in meiner Kehle,aber das ist jetzt das was ich brauche. Ich setze mich auf den Boden und leere die komplette Flasche. Nach und nach merke ich,wie vor meinen Augen alles verschwommen wird. Ich wische meine Tränen weg und lege mich auf den Boden. So scheiße habe ich mich noch nie in meinem ganzen Leben gefühlt. Noch nicht einmal als ich meine große Liebe verloren habe und dachte,ich kann nie wieder glücklich werden. Das ist der schlimmste Schmerz,den ich je gefühlt habe und ertragen musste. ...
Hey Leute,
Ich werde täglich 1 neues Kapitel eventuell auch 2 hochladen,aber ob ich 2 schaffe,weiß ich leider nicht. Ich mache zur Zeit eine Ausbildung und da ist es mit Zeit haben etwas schwierig. Aber 1 Kapietel am Tag wird kommen👌🏼💕
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Chance of Love
Teen FictionMadison - eine recht selbstbewusste, junge Lehrerin,die ihr Leben neu ordnen will. Doch ein junger Mann macht ihr da ein Strich durch die Rechnung. Er verdreht ihr den Kopf und bringt ihr Leben komplett durcheinander. Ein Vorfall bringt ihr Leben...