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Die Gala ist Alec wirklich gelungen. Die Tanzfläche ist voll und jeder bewegt sich zur Musik. Egal wohin man schaut,man sieht lächelnde und zufriedene Gesichter. Klar ist nicht alles so wie es scheint,denn wer will schon auf so einem Event mit schlechter Laune gesichtet werden? Das würde doch kein gutes Licht auf einem werfen. An jeder Ecke lauert die Presse. Man kann noch nichtmal ungestört auf die Toilette gehen. Ich mag sowas überhaupt gar nicht. Ich hasse es im Mittelpunkt zu stehen. Und das hier ist gerade alles andere als nicht im Mittelpunkt stehen. Alec habe ich den ganzen Abend nicht nochmal gesehen. Dieser Moment,als er auf der Bühne stand und wir uns angeschaut haben,was wirklich magisch. Ich sehe immer noch sein Gesicht vor mir,wenn ich meine Augen schließe. Er hat etwas an sich,was mich jedes mal wieder an ihn zieht. Egal wie ich mich dagegen wehre, ich mache es immer wieder. Unbewusst suche ich sogar nach ihm,was ziemlich dämlich von mir ist. Ich bin doch nicht der Nabel der Welt. Warum sollte er ausgerechnet auf so einer Veranstaltung nach mir suchen bzw. mit mir abhängen? Ich bin doch nur eine langweilige Lehrerin,die Jugendliche unterrichtet und sind wir mal ehrlich,keiner mag Lehrerinnen. Ich habe meine Lehrer auch nicht gemocht. Wer tut das schon? Seine Schwester wird von mir unterrichtet. Das stößt ihn bestimmt von mir ab. Da bin ich mir sicher.

,,Hier bist du",höre ich seine Stimme hinter mir sagen und ich drehe mich und und schaue direkt in seine strahlenden Augen.

,,Wo soll ich sonst sein?",frage ich und er lächelt. Was gibt es denn zu lachen?

,,Deine Maskara ist verwischt ",meint er und ich schaue ihn mit einem geschockten Gesichtsausdruck an. Sein Ernst?!

,,Ach du...",fange ich an und er legt sofort seine Hand an meinen Mund.

,,Sowas sagt man nicht",sagt er und ich gehe Richtung Toiletten. Alec folgt mir,doch das ist mir in diesem Moment egal. Ich muss mich frisch machen,bevor es noch jemand anderes sieht. Eigentlich ist mir ja egal was andere über mich denken,doch auf so einem großen Event,wo all meine Kollegen,die Presse und sogar Promis anwesend sind,ist es mir nicht egal.

Als ich wenig später in der Mädchenkabine stehe und vorm Spiegel mein Aussehen checke,fällt mir Alce auf. Er lehnt lässig an der Wand und betrachtet mich.

,,Wieso bist du mir gefolgt? Aufs Mädchenklo?! Die Presse steht an jeder Ecke. Alec,ich will nicht auf das Titelblatt der nächsten Zeitung. Was glaubst du,was die über uns denken?",sage ich und bin total aufgebracht. Doch er lehnt lässig an der Wand und zuckt nur mit seinen Schultern.

,,Was sollen die denn denken?",sagt er plötzlich und grinst. Ich gehe nicht weiter darauf ein und wische meine Maskara weg. Meinen Lippenstift lege ich auch nochmal neu auf und dann bin ich auch schon fertig. Doch Alec hat da andere Pläne. Er kommt auf mich zu und drückt mich an die Wand. Er nimmt meine Hand in seine und schaut mir tief in die Augen. Ich bin so gefangen, dass ich nichts sagen oder machen kann.

Sein Gesicht kommt meinem immer näher und ich weiß nicht was ich tun soll. Ich kann mich doch nicht einfach von ihm küssen lassen. Wir kennen und doch gar nicht richtig.
Er schaut immer wieder zwischen meinen Lippen und meinen Augen hin und her und ich spüre schon seinen Atem auf meinen Lippen. Ich bin kurz davor die Lücke zwischen uns zu schließen, bis er die Lücke zwischen uns vergrößert und mir ,,nicht hier und jetzt" ins Ohr flüstert. Er bringt mich um meinen Verstand. Aber es ist besser so. Er streicht eine Strähne aus meinem Gesicht und zieht mich dann aus dem Bad zurück auf die Tanzfläche.

Ich bin durcheinander. Was macht er bloß mit mir? Er hält immer noch meine Hand und es scheint ihn überhaupt nicht zu stören. Ich realisiere es erst,als ich die Kamera direkt vor uns bemerke und ins Blitzlicht schaue. Na toll. Ganz prima.
Ich löse mich sofort von ihm und verlasse den Saal. Ich muss raus hier. Das wird mir alles zu viel. Ich brauche frische Luft. ZEIT für mich. Ohne diese ganzen Leute um mich herum. Doch Alec macht mir ein Strich durch die Rechnung, als er mit meiner Jacke zu mir kommt.

,,Was ist los mit dir?",fragt er mich.

,,Das ist einfach alles zu viel für mich. Ich habe bis vor kurzem in einem kleinen Dorf gewohnt, wo Hase und Igel sich gute Nacht gesagt haben und jetzt sowas. Die Presse ist überall. Man kann nichts machen,ohne irgendwie Angst haben zu müssen,dass man direkt in der Presse steht. Ich kann das nicht. Sorry",sage ich und er legt mir meine Jacke über meine Schultern,weil er wahrscheinlich sieht,wie ich friere. Es ist ziemlich kalt geworden.

,,Du brauchst dich nicht rechtfertigen. Es tut mir leid. Ich hätte es nicht darauf ankommen lassen müssen. Ich hätte dich in Ruhe lassen müssen",sagt er und ich nicke. Da hat er Recht.

,,Warum hast du es nicht einfach getan?...",frage ich und ich hätte es lieber nicht tun sollen...

Chance of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt