Alec zieht mich zurück in das Gebäude und bringt mich an einen magischen Ort. Wow. Ich habe nicht damit gerechnet. In dieser Gegend stehen riesige Häuser und als ich die Aussicht sehe,wird mir bewusst,wie schön es hier eigentlich ist.
,,Wow...",flüstere ich.
,,Gefällt es dir?",fragt er mich und ich nicke nur. Er stellt sich an das Geländer und zieht mich zu sich. Ich genieße den Moment. Denke an nichts. Schalte meinen Kopf einfach aus und denke nur an diesen Moment. An ihn und mich.
,,Du bist wunderschön",sagt er und legt seinen Arm um mich. Ich schließe meine Augen und lehne mich leicht an ihn. Kann es wahr sein das sowas in so kurzer Zeit passiert?
,,Du auch",sage ich ganz leise. In der Hoffnung er hat es nicht gehört,doch sein Grinsen sagt mir alles. Er hat es genau gehört. Wir stehen eine ganze Weile so da. Arm in Arm aneinandergekuschelt mit dieser Aussicht. Ich hätte es nie für möglich gehalten das der Tag so enden wird. Es ist mittlerweile schon Mitternacht. Am Himmel leuten die Sterne und im nächsten Augenblick sehe ich eine Sternschnuppe. Ich schließe meine Augen und wünsche mir etwas. Etwas ganz besonderes. Was? Das verrate ich euch nicht. Sonst geht es ja nicht in Erfüllung.
,,Meine Schwester war schon immer das Sorgenkind aus der Familie",fängt er plötzlich an zu erzählen. Das er sich mir gegenüber so öffnet,ehrt mich. Da ich weiß,wie er auf das Thema reagiert hat,als ich ihn darauf angesprochen habe.
,, ...sie war nie das "Vorzeigekind" meiner Eltern. Sie hat eigentlich immer schon Probleme gemacht. Ich war ihr großer Bruder und habe alles für sie getan. Ich habe sie sozusagen aufgezogen. Egal was sie hatte,sie konnte zu mir kommen und das ist sie eigentlich auch immer. Wir waren wie Pech und Schwefel. Immer füreinander da. Ein Herz und eine Seele. Natürlich hat sie mich genervt und ich war auch froh,als sie mal was ohne mich gemacht hat und ich Zeit für mich hatte,doch sie wusste das sie immer zu mir kommen konnte. Sie hatte niemanden außer mich...",sagt er. Ihm fällt es nicht leicht. Überhaupt nicht. Er muss dauernd Pausen einlegen und schlucken. Er hat glasige Augen. Ihn trifft das sehr.
,,Du brauchst mir das nicht erzählen wenn du nicht willst...",sage ich und er nickt.
,, ...in letzter Zeit war sie so verschlossen. Sie hat niemanden an sich ran gelassen. Sie war nächtelang weg. Ich wusste nicht wo sie war. Mit mir hat sie kaum noch geredet. Ich habe sie machen lassen. Ich habe dagegen nichts unternommen. Wer will schon einen Bruder,der ständig kontrolliert? Ich habe ihr Freiraum gegeben. Am Morgen,bevor sie umgekippt ist,haben wir heftig gestritten. Sie wollte das alles nicht mehr. Sie hatte irgendwas vor. Ich mache mir solche Vorwürfe. Ich bin Schuld das sie jetzt im Koma liegt. Hätte ich irgendwas unternommen,wäre das nie passiert. Es wäre nie soweit gekommen...",sagt er und ich sehe eine Träne,die sich aus seinem Auge löst und seine Wange herunterrollt. Ich wische sie weg und er schämt sich. Er schaut in die Ferne. Wirkt wieder so kalt. Als hätte er seine Mauer wieder aufgestellt. Bereut er,dass er mir das erzählt hat?
,,Es tut mir leid",sage ich und nehme seine Hand in meine. Er braucht jetzt unbedingt jemanden. Er kann jetzt nicht alleine sein.
,,Ich hätte es nicht sagen sollen...",meint er und dreht sich weg und lässt mich los. Sofort ist mir kalt und ich fühle mich einsam. Komsich? Definitiv.
,,Du kannst dich auf mich verlassen. Das bleibt unter uns. Versprochen ",sage ich.
,,Darum geht es doch gar nicht. Ich bin so ein Weichei. Fange an zu heulen und erzähle irgendwelche Storys aus meinem Leben.",sagt er und ich bin erschrocken. Er ist wieder so kalt zu mir.
,,Das stimmt doch gar nicht, Alec.",sage ich und versuche wieder seine harte Schale zu zerbrechen.
,,Ich muss hier weg. Tut mir leid",sagt er und verschwindet. Er lässt mich einfach so hier stehen. Hier in der Kälte. Alleine. Ohne irgendeine Info wie ich hier alleine wieder weg komme. Ich weiß zwar wie wir hierher gekommen sind,aber ob ich den Weg noch weiß? Warum ist er jetzt so? Es war doch alles fast schon traumhaft zwischen uns. Fast zu schön um wahr zu sein...
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Chance of Love
Teen FictionMadison - eine recht selbstbewusste, junge Lehrerin,die ihr Leben neu ordnen will. Doch ein junger Mann macht ihr da ein Strich durch die Rechnung. Er verdreht ihr den Kopf und bringt ihr Leben komplett durcheinander. Ein Vorfall bringt ihr Leben...