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Als ich auf dem Weg zu meiner Mama bin, laufe ich dem Mann über dem Weg,den ich nie wieder sehen wollte. Wegen diesem Typen ging es mir so schlecht. Wieso ausgerechnet jetzt? Was macht dieser Idiot hier? Klar wohnt er hier in der Gegend, aber warum treffe ich ihn fast vor dem Haus meiner Mutter?

,,Was willst du denn hier?",frage ich ihn. Er schaut mich geschockt an. Tja, damit hast du wohl nicht gerechnet.

,,Ich wohne zufällig hier um die Ecke",meint er und denke nochmal kurz über seine Worte nach. Er wohnt hier um die Ecke?! Zum Glück bin ich hier weg. Ich müsste ihn täglich sehen. Oh Gott. Wie schrecklich. Wieso zieht er hierher?

,,Ich dachte wir sehen uns nie wieder",sage ich und versuche mir nichts anmerken zu lassen. Ich hasse ihn.

,,Das dachte ich auch",meint er und ich lache.

,,Du hast mir mein Leben zerstört und stehst jetzt einfach so vor mir. So,als wäre nichts gewesen? Geh doch einfach! Ich will dich nie wieder sehen!",schreie ich ihn fast an und renne schon fast in das Haus meiner Mama. Ich habe noch den Schlüssel,sodass ich nicht klingeln muss. Als ich sie sehe,fange ich sofort an zu weinen und sie nimmt mich in ihre Arme. Ich bin froh sie zu sehen. So sehr habe ich sie vermisst. Sie fehlt mir sehr.

,,Mein Schatz...",sagt Mama und streicht mir meine Strähnen aus dem Gesicht. So wie es Alec den einen Abend getan hat. Oh nein. Ich denke schon wieder an ihn. Das kann doch nicht sein.

,,Ich habe dich echt vermisst",schniefe ich und Mama auch. Ich bin eine erwachsene Frau, doch trotzdem vermisse ich meine Mama. Wir haben bis vor kurzem noch jeden Tag miteinander verbracht. Sie ist wie eine beste Freundin für mich. Die,die ich nie hatte. Ich hatte immer Ron,doch so richtig Mädelskram konnte ich ja mit ihm nicht machen. Wenn ihr wisst was ich meine.
Jeder ist doch in der Gegenwart der Eltern immer noch ein bisschen "Kind" oder nicht? Auch wenn man Erwachsen ist.

,,Willst du was essen?",fragt mich Mama. Das hat sie immer gemacht,als ich von der Uni nach Hause kam.

,,Nein danke. Ich war gerade mit Ron Pizza essen."

,,Also wie immer",sagt sie und lächelt. Ich nicke und wir setzen uns in den Wintergarten. Hier habe ich immer gelernt. Ich habe es geliebt.

,,Weißt du noch damals? In deiner Klausurenphase. Da hast du deinen ganzen Tag hier verbracht.",sagt Mama und ich lache. Ja,das stimmt.

,,Ohja. Ich habe selbst die Nächte hier durchgemacht ",sage ich und denke an die Zeit zurück.

,,Ich mach uns einen Kakao und dann genießen wir die Zeit zusammen. Okay?"

,,Sehr gerne",sage ich und lehne mich an und schaue in den Garten. 23 Jahre habe ich hier gewohnt. Ich habe hier meine Kindheit verbracht. Meine Teeniezeit und sogar als ich eine junge Frau war,habe ich hier gewohnt. Ich war immer wahnsinnig stolz auf das Haus. Auf das,was meine Mama geschafft hat. Sie ganz alleine. Ich will auch mal so eine tolle und starke Frau wie sie werden. Sie ist mein Vorbild in allen Lebenslagen. Kein Mensch ist schöner und besser wie sie. Keiner kann ihr das Wasser reichen. Ich bin wirklich verdammt stolz so eine Mama zu haben.

,,Du weinst ja",stellt meine Mama fest,als sie wenig später wieder neben mir sitzt mit zwei Tassen Kakao.

,,Ich habe nur daran gedacht,wie verdammt stolz und froh ich bin,so eine tolle Mama wie dich zu haben. Danke für alles",sage ich und sie küsst meine Stirn.

,,Du bist auch toll!",sagt sie und wir lachen beide. Ich werde das Wochenende hier verbringen und einfach mal abschalten. Wie im Urlaub. Oder so ähnlich. Bis ich wieder in die Realität fahre und alles von vorne beginnt...

Chance of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt