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Madison's Sicht:

Ich mache mir große Sorgen um Alec. Ich habe ihn vor zwei Tagen vom Krankenhaus abgeholt und bei ihm zu Hause abgesetzt. Ich habe gemerkt und gesehen das irgendetwas nicht stimmte. Ich weiß nicht was passiert ist,denn er sah extrem fertig aus. Ich wollte nicht nachfragen und ihn vielleicht damit wieder runterziehen. Ich dachte er meldet sich vielleicht von alleine bei mir und sagt was los ist. In der Schule habe ich ihn auch nicht mehr gesehen. Auch sein Vater war gestern nicht da. Das ist ziemlich untypisch, hat mir Alec erzählt. Er meinte,sein Vater würde immer arbeiten. Damals schon,deshalb ist die Black Family kaputt gegangen.
Ich werde nachher mal bei Alec vorbeischauen um mich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Angerufen habe ich ihn auch schon und etliche Nachrichten geschrieben, doch er reagiert auf nichts.
Ich will aber auch nicht das er denkt,ich renne ihm hinterher. Auf keinen Fall. Das will ich nicht.

,,Wissen Sie wo die Blacks sind?",werde ich von meinen Kollegen und auch Schülern gefragt. Woher soll ich das wissen? Keine Ahnung.

,,Nein,tut mir leid. Ich habe selbst keine Ahnung",sage ich und gehe zum nächsten Klassenraum. Heute kann ich mich kaum konzentrieren, weil ich immer daran denken muss,was wohl los ist.

,,Wir werden heute einen Film über verschiedene Berufe der Rechtspflege schauen. Lehnt euch zurück,entspannt euch und macht euch Notizen ",sage ich. Das halte ich heute als einzige gute Möglichkeit die Stunde schnell rumzubekommen. Da wir das Thema "Gerichtsverfahren" und alles was dazu gehört haben,finde ich es passend. Während der Film läuft, schalte ich komplett ab. Ich kenne diesen Film. Im Studium habe ich diesen etliche Male geschaut. Beim ersten mal fand ich ihn gar nicht so schlecht, doch mehrere Male muss ich den nicht schauen. Das reicht dann auch. Ich habe damals diese Lehrer gehasst, die Filme geschaut haben und danach darüber einen Test geschrieben haben. Ich kenne es selbst. Wenn einem das Thema nicht interessiert, schaltet man irgendwann automatisch ab. Deshalb halte ich es nicht für sinnvoll die Schüler mit einem Test zu "bestrafen".
Als es klingelt,atme ich erleichtert auf. Endlich habe ich Feierabend und kann zu Alec fahren. Endlich habe ich dann Gewissheit, was hier abgeht. Mein Gefühl sagt mir, dass irgendwas passiert ist.

Ich steige in mein Auto und fahre los. Die Adresse kenne ich. Den Weg auch, also brauche ich kein Navi. Ungefähr zwanzig Minuten später stehe ich vor seiner Tür und klingel. Ich klopfe. Klingel. Klopfe. Klingel. Klopfe. Doch es macht keiner auf. Keine Reaktion. Ich trete fast die Tür ein,bis mir Alec die Tür öffnet. Er sieht extrem fertig aus. Zersauste Haare, rote Augenringe, angeschwollene Augen, in Schlabberklamotten und mit einer Alkoholfahne. Scheiße. Was ist hier los? Was ist passiert? Ohne nach Erlaubnis zu fragen,betrete ich sein Haus und schließe die Tür hinter mir. Ich gehe ein Schritt auf ihn zu und nehme ihn in meine Arme. Ich drücke ihn so fest ich kann,bis er seine Arme auch um mich legt und ich merke,wie er sich etwas entspannt. Ich lasse ihn los und schaue mich kurz um. Er hat alles zerschlagen,was ihm in die Quere kam. Alles liegt auf dem Boden. Bilder,die an der Wand waren,liegen zersplittert auf dem Boden. Zwischen den Scherben die Bilder. Er hat seine halbe Inneneinrichtung demoliert.

Ich ziehe ihn mit mir mit und suche ein Badezimmer. Er braucht eine Dusche. Mir egal was er dazu sagt. Er steht wie ein kleiner zerbrechlicher Junge neben mir und schaut mich einfach nur an.

Ich schleife ihn mit nach oben, in der Hoffnung ein Badezimmer zu finden.

,,Wo ist dein Bad?",frage ich ihn und er versucht zu sprechen. Seine Stimme ist kratzig und sehr angeschlagen.

,,Da",sagt er und zeigt um die Ecke. Ich öffne die Tür und tatsächlich. Wir stehen mitten in seinem Badezimmer. Ich schiebe ihn in die Dusche und mache sie vorsichtig an. Erst lauwarm,dann kalt.

,,Spinnst du!!",faucht er mich an. Er wird mir dankbar sein.

,,Ich hole dir frische Klamotten. Dusch dich erstmal",sage ich und verlasse das Bad. Ich suche einen Raum,wo ich Kleidung finde. Ich gehe ins nächste Zimmer und bin wahrscheinlich in seinem Schlafzimmer gelandet. Ich öffne seinen Schrank und hole ein frisches T-Shirt, Unterhose und Jogginghose raus. Ich wusste gar nicht das er Jogginghosen besitzt. Ich kenne ihn nur in Jeans oder Anzug.
Als ich alles zusammen habe,gehe ich wieder ins Bad zurück. Ich öffne die Tür einen Spalt und lege seine Sachen auf den Schrsnk direkt neben der Tür.

,,Ich habe dir die Klamotten auf den Schrank gelegt",schreie ich ihm zu und schließe wieder die Tür. Ich gehe nach unten und warte im Wohnzimmer auf ihn. Ich weiß nicht was passiert ist, aber es muss schrecklich sein. Ist vielleicht irgendwas mit seiner Schwester? Oder mit seinem Vater? Seine Mutter? Ich muss ihn unbedingt fragen. Er muss mit mir reden...

Chance of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt