25

2.1K 51 1
                                    

Madison's Sicht:

Ich kann nicht mehr. Ich kann es nicht mehr für mich behalten. Ich habe versucht es für mich zu behalten,doch es geht nicht. Er hat mir seine Liebe offenbart und ich bin so gerührt. Ich empfinde das gleiche,doch ich weiß nicht ob das alles Sinn macht. Ich weiß nicht wie lange ich noch zum leben habe. Ich will nicht das er wieder einen Menschen verliert.
Als mir die Tränen gekommen sind und er sie weggewischt hat, hat mir das nochmal gezeigt, wie nahe wir uns eigentlich schon stehen.

,,Es ist alles gut...",meint er. Was soll denn gut sein? Es ist gar nichts gut. Alles ist scheiße.

,,Alec, es ist nichts gut okay? Gar nichts...",sage ich und fange bitterlich an zu weinen. Ich kann mich nicht mehr zusammenreißen. Ich will es auch nicht mehr. Ich muss es jemanden sagen. Alec fährt an die Seite und bleibt stehen. Er schaut mich an und nimmt meine Hände in seine. Seine Gesten sind so herzlich.

,, ...ich war gestern beim Arzt. Ich habe mich durchchecken lassen,da es mir seit einigen Monaten immer mal nicht so gut geht. Ich dachte an eine verschleppte Erkältung, die einfach nicht ausbrechen wollte.... doch... ich habe Leukämie ",sage ich und er schaut mich geschockt an. Ich wische meine Tränen weg und schluchze laut. Er steigt aus und läuft um das Auto. Er öffnet meine Tür und zieht mich fast schon raus. Er nimmt mich fest in die Arme und streicht mir beruhigend über den Rücken.

,,Scheiße...",sagt er leise.

,,Große Scheiße...",flüstere ich und bin dankbar, dass er für mich da ist und so reagiert.

,,Danke das du da bist",sage ich und er küsst mich nur auf die Stirn und schaut mich an. Er drückt mein Kinn leicht nach oben,sodass ich ihn ansehe. Er nimmt meine Hände in seine und lächelt.

,,Ich würde ab jetzt gerne immer für dich da sein..wenn du das auch willst",sagt er und ich nicke. Heißt das,wir sind zusammen? Alec und ich? Ein Paar? OMG. Ich kann es nicht glauben.

,,Ja",sage ich und küsse ihn. Ich weiß nicht wie es weiter geht. Ich bin überfordert mit all den Geschehnissen. Ich weiß im Moment nicht wohin mit meinen ganzen Gedanken und Gefühlen. Meine Ängste und Sorgen sind groß. Ich weiß nicht was ich machen soll. Was ich tun soll. Wo ich anfangen soll. Ich weiß noch nichtmal wie es weiter geht. Aber eins weiß ich jetzt. Ich habe jemanden an meiner Seite,der zu mir steht. Das hat er gerade bewiesen.

,,Wollen wir erstmal weiter?",fragt er und ich nicke. Also steigen wir wieder ins Auto und er fährt weiter. Im Auto herrscht Stille. Ich glaube keiner weiß so richtig was er sagen soll.

,,Willst du heute zu Hause bleiben?",fragt er mich,doch ich schüttel meinen Kopf.

,,Nein,auf keinen Fall. Ich will nicht wie eine Kranke behandelt werden. Ich will mein Leben normal weiter leben. Ich will arbeiten. Ich liebe meinen Job. Das ist das, warum ich hier bin.",sage ich.

,,Okay. Ich organisiere für den nächsten Block einen Vertretungslehrer. Ich setze dich bei dir zu Hause ab und du machst dich erstmal frisch",sagt er und ich nicke. Gute Idee. So kann ich wenigstens trotzdem noch unterrichten.

,,Danke",sage ich und er hält vor meiner Haustür.

,,Wir sehen uns später ",sagt er und ich nicke. Er küsst mich kurz und dann steige ich auch schon aus. Ich öffne meine Haustür und schließe sie hinter mir. Ich schaue mich um. Als ich das letzte mal hier war dachte ich,es wäre alles in Ordnung. Ich war glücklich, endlich angekommen in meinem Leben zu sein. Ich war froh endlich neu anzufangen und meine Vergangenheit hinter mir zu lassen. So viel hat sich seitdem verändert. Ich bin Todkrank, bin mit meinem Chef zusammen und keiner weiß von meiner Krankheit außer er. Ich weiß es ja selbst erst seit ein paar Stunden.

Alec und ich sind ein Paar. Ich fange an zu grinsen wenn ich an ihn denke. Ich habe Schmetterlinge in meinem Bauch. Doch diese fliegen im nächsten Moment auch schon wieder weg,wenn ich daran denke,dass wir nur noch ein paar Wochen oder Monate zusammen haben werden. Wir werden nie eine Familie gründen können. Nie heiraten können. Wir können nicht mehr so viel erleben wie andere.

Mama und meinen besten Freund muss ich noch informieren. Doch ich muss erstmal selbst damit klarkommen. Ich muss damit leben können. Gedanken machen,wie mein kurzes Leben noch verlaufen soll. Ich muss irgendwie alles planen. Hoffentlich bleiben mir noch ein paar Momente...

Chance of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt