"Du" bist mein Hunger.

5.Der Menschliche Blutbeutel

Ich atmete schwer aus.
Ich konnte wirklich keinen einzig klaren Gedanken mehr fassen..
"Ich hatte dich eher für so jemanden gehalten der begeistert von mir und meiner Art ist,wenn ich ehrlich bin."gestand mir Luke monoton.
Sollte ich darüber etwa jubeln?
Ich wollte einfach einen ganz normalen Job ...
Ich wollte einfach nochmal von 'Neu' Anfangen..
-und nun war mein Chef ein Vampir..
Ich verschränkte meine Arme und sah vorwurfsvoll zu ihm.
"Du hast mich zu all dem gedrängt."keifte ich.
Luke's Miene versteinerte sich und er sah an mir herab.
"Habe ich definitv nicht."
Ich schüttelte genervt den Kopf und fuchtelte wild mit meinen Händen umher während ich mich wieder von seiner Nähe befreite und ein paar Schritte zurück trat.
"Doch!"zischte ich.
Mir war das wirklich zu viel..
Irgendwie war es mir gerade egal ob ich mich da mit einem Vampir angelegt hatte.
Ich war stocksauer..
Er verstand einfach nicht das ich einen echten Job gebraucht hätte..
"Ich verstehe ehrlich gesagt nicht was dein Problem ist,Zoe.
Du bekommst monatlich zehntausend Euro,dafür musst du mir nur etwas von deinem Blut geben. Anscheinend stehst du doch sowieso auf Schmerzen. "Presste er angespannt aus seinen Lippen hervor und deutete auf meinem Arm, an den ich mich geritzt hatte..
Ja..Ich hatte mich geritzt..
Ich hatte eine verdammt schwere Zeit hinter mir!
Deswegen ließ mich seine belustigende Art darüber nurnoch wütender werden.
"Findest du das Witzig?Ehrlich?-Arschloch!"fluchte ich.
Hatte ich das gerade ernsthaft zu meinem Chef gesagt?-Fuck..!
Ich bereitete mich innerlich schonmal auf das schlimmste vor..
Doch Luke begann herzlich aufzulachen.
"Du bist die erste die ich kenne die einem Vampir als 'Arschloch' betitelt.
Ich könnte dir einfach so deine Kehle herausreißen und du beleidigst mich noch.Herrlich."
Nocheinmal schluckte ich einen gewaltigen Kloß in meinem Hals herunter.
Er hatte Recht!
Er könnte mich jede Sekunde umbringen, wenn er gewollt hätte.
Wie dumm war ich denn bitte?
Angespannt hielt ich von jetzt an meine Klappe und wurde kreidebleich.
"Nur zu,sag ruhig was du denkst.Genau deshalb wollte ich dich.. "sagte Luke und hielt mir ein Glas Scotch hin,den er mir zuvor eingekippt hatte.
Er wollte mich weil ich ihn beleidigte?..
Dankend nickte ich und nahm einen kräftigen Schluck des Scotches.
Meine Kehle brannte,aber ich genoss dieses Gefühl weswegen ich noch einen weiteren Schluck nahm.
"Aber mal ehrlich,wenn du für mich arbeiten willst,dann lass dieses.. Ritzen, das hast du nicht nötig.Du bist Bildschön,ruiniere deinen perfekten Körper nicht damit." Hauchte er fürsorglich.
Warum sollte er sich Gedanken darüber machen was ich meinen Körper antat?
Es war meine Entscheidung.
Mein Leben!
"Entschuldige,!Aber keine Arbeit der Welt würde über meinen Körper bestimmen,das ist meiner!"zischte ich.
Da war Sie wieder..
Meine ruppige Art,die ich einfach nicht länger unterdrücken konnte..
"Ich brauche den Schmerz einfach manchmal.. "warf ich noch ein,ohne weiter über diesen völlig dämlichen Satz nachgedacht zu haben.
Er sah verwirrt zu mir herüber.
"Ich dachte immer Menschen umgehen den Schmerz. "
Ich nickte.
"Normale Menschen.. Ich bin nicht normal .."Entgegnete Ich ihm trüb.
Aus einem Effekt heraus streifte ich meinen Ärmel an meinem Arm zurück und sah mir selbst die ganzen Narben an,die bereits darauf enstanden waren.
Flüchtig trafen sich dann unsere Blicke...
Ich konnte es nicht erklären,doch irgendwie vertraute ich Luke..
Ob er in meinem Verstand war?
-Egal..
Irgendwie wurde ich langsam etwas unruhig und neugierig..
Ich meine,Was hatte ich groß zu verlieren..?
Und das Geld könnte ich sehr gut gebrauchen.
Die Schritte die ich zuvor von ihm gewichen war,ging ich nun wieder auf ihn zu und hielt ihm mutig meinen Arm hin.
"Nimm." Sagte ich trocken.
Es war wirklich ein sehr komisches Gefühl das tatsächlich laut ausgesprochen zu haben..
Er umklammerte wieder meinen Arm und roch vorsichtig daran.
Erleichtert stieß er einen seufzer aus.
Er muss verdammt hungrig gewesen sein..
Die Vorstellung das seine scharfkantigen Zähne gleich in mein Fleisch gerammt werden würden ließ mich kurz zusammen zucken.
"Bitte mach schnell.."wimmerte ich aufgeregt.
Ich wollte es einfach hinter mich bringen..
Er nickte und sein wahres Ich kam wieder zum Vorschein..
Ich musterte seine rabenschwarzen Augen,die nicht nur gruselig, sondern auch irgendwie wunderschön gewesen waren..
Seine langen Eckzähne stießen in meine Haut und ich stöhnte leicht auf.
Es war ein dumpfer Schmerz..
Aber es tat überraschender Weise nicht wirklich weh..
Es war ein erleichterndes, schönes Gefühl...
Eine warme Woge kam über mich und ich warf langsam meinen Kopf zurück..
Es war atemberaubend..