30.Anonym

460 13 0
                                    

Der nächste Morgen hatte begonnen, die Sonnenstrahlen schienen direkt in mein viel zu blass gewordenes Gesicht.
Ich presste meine Augen fester zusammen und drückte mir ein Kissen auf mein Gesicht.
Ich will weiterschlafen...
So müsste ich mich  wenigstens nicht wieder rechtfertigen und ich würde auch Lestat nicht mehr über den Weg laufen..
Der gestrige Abend verlief nach Luke's und meinen Gespräch ziemlich 'Langweilig.'
Wir saßen alle zusammen am Tisch,ich trank  übrigends nicht einmal mehr etwas,und alle redeten plötzlich von früher,als sie noch  Menschen gewesen waren.
Zugegeben, es war schon Recht spannend ,aber nach einer Zeit wurde ich einfach nurnoch Müde und hungrig..
Ich hatte mein Limit erreicht und irgendwann um drei Uhr morgens schlich ich mich dann alleine weg,nach Hause,in das Hotel..
Mein Magen knurrte und würde mich jeden Moment Ohrfeigen wenn ich nichts aß.
Also stand ich wiederwillig auf.
Erstaunlicher Weise drehte sich weder mein Schädel noch hatte ich andere Anzeichen die auf einen Kater hindeuteten.
Ob das daran gelegen hatte,das ich nun ein Vampir war?-naja nach dem schnellen Betrunken werden wahrscheinlich nicht..

Ich zog mir ein Nachthemd an,das ich gestern Abend,zwischen vielen neuen anderen Klamotten auf den Bett lagen sah.
Es war türkis und schimmerte etwas metallisch.
Es passte hervorragend zu meinen quietsch roten Haaren.
Ich sah damit zwar etwas aus wie Arielle die Meerjungfrau,aber was soll's.
Eifrig ging ich in die moderne Küche und machte mir eine Schüssel Müsli.
Ausnahmsweise war es hier wirklich Ruhig.
Kein Luke oder Lestat.
Auch keine wandelnde Mahlzeit,wie die Putzfrau.
Als ich den ersten happen meines Müslis zu mir nahm,kam in mir ein grausamer Würgereiz hervor.
Schnell rannte ich zu dem Mülleimer und kotzte das bisschen was ich zu mir genommen hatte,wieder hinaus..
Das durfte nicht wahr sein..
Brauchte ich tatsächlich schon wieder Blut?...
Seufzend knallte ich die Schranktüre zu,in dem der Mülleimer gestanden hatte.
Ich wollte den beiden heute wirklich aus den Weg gehen.. und damit meinte ich wirklich Beide.
Aber wo würde ich ansonsten das Blut her bekommen?- Ich hatte von all dem doch noch keine Ahnung..
Das vibrieren meines Handy's holte mich aus meinem 'Wo bekomme ich mein Essen/Blut her'Gedanken heraus.
Anonym.
Wer rufte mich denn annonym an?

"Hallo?"
"Zoe!!"schrie Julian,mein jüngerer Bruder voller Freude.
Viel zu lange hatte ich weder ihn noch meine Mutter gesehen..
Was aber nicht allein mein  Verschulden gewesen war..
Meine Mutter hatte den Kontakt zu mir abgebrochen, ebenso Verbot sie Julian weiterhin mit mir Kontakt zu halten..
Ich hatte früher wie schonmal  erwähnt große Drogenprobleme, ich war wirklich ein schwieriges Kind.. trotzdem konnte ich es bis heute noch nicht nachvollziehen wie man als eigene Mutter so einfach den Kontakt zu seinem eigenen Kind abbrechen konnte..
"Was ist los?"fragte ich,da er ja eigentlich Verbot erteilt bekommen hatte,mit mir zu Reden.
"Mama liegt im Krankenhaus,ich hab Angst Zoe."Ich hörte Julian wimmern und mein Schwesterlicher Instinkt meldete sich sofort.
"In welchen Krankenhaus!?"
"Im Stadt Krankenhaus bei dem riesigen Brunnen.."stotterte er verwirrt.
"Ich bin in zehn Minuten da!"

Mir war es egal ob ich nach Blut lächzte,ich könnte mich zusammen reißen!
Ich würde weder meiner Mutter noch Julian etwas antun!Niemals..
Das einzig Richtige war nun,dem kleinen beizustehen.
Ich war die einzige die Er neben meiner Mutter noch hatte..

"Du" bist mein Hunger. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt