Kapitel 25

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Seine Augen bohrten sich in meine und ich spürte wie der Nebel in meinem Verstand wieder dichter wird und mich einlullte. Es heuchelte mir vor, dass nur in seinen Aremn mein Leben einen Sinn ergäbe, das ich mich wohl bei ihm fühlte, ihn sogar liebte und ein Leben an seiner Seite perfekt wäre. Aber ich klammerte mich an einen winzigen Strohhalm in meinem Verstand, der noch nicht vom Nebel verschlungen war und in meinem Kopf wiederholten sich ständig Alex Worte an mich. Ich sollte bei Felian aufpassen. Warum hab ich nicht auf ihn gehört? Ich war manchmal wirklich stur, nur half mir das jetzt auch nicht weiter... ich weiß nicht was Felian mit mir machte, aber während mein Kopf mir wie ein Mantra sagte, das hier wäre falsch, sehnte sich mein Körper nach seinen Berührungen und gehorchte mir nicht mehr, aber sobald ich mich dazu zwingen wollte von ihm weg zu kommen, überkam mich eine Leere, die beinahe schon schmerzhaft war. „Was tust du mit mir!" krächzte ich, aber er presste nur seinen Körper an meinen und hielt mit einer Hand meinen Mund zu und seine andere krallte sich grob um meine Hüfte. Mein Schrei wurde erstickt und bevor ich mich versah flüsterte er mir dreckige Worte ins Ohr und ein Angstschauer nach dem nächsten überflutete mich. Was er mir da zuflüsterte ließ mir kalten Schweiß auf die Stirn treten. Ich spürte mein Herz vor Angst rasen und all meine Sinne schärften sich, suchten nach einer Fluchtvariante, aber gegen jemanden wie Felian konnte ich mich nicht wehren. Er war ein Junge, stärker als ich und viel erfahrener als ich im Kampf - ich würde ihm total unterliegen. Trotzdem versuchte ich mich zu wehren. Ich zappelte unter ihm herum, aber das ließ seinen Griff nur noch fester werden. "Hör auf! Wenn du gegen mich kämpfst, wird es nur noch schmerzhafter. Also wehr dich nicht gegen mich." hauchte er in mein Ohr und leckte dann meine Wange bis zum Ohr ab. Ich wimmerte unter ihm und versuchte das Gefühl und die Kontrolle über meinen Körper zurück zu erlangen. Wie konnte ich nur meinen Felian wäre liebevoll? Warum habe ich sein wahres Gesicht nicht erkannt, so wie Alex? Warum habe ich die Gefahr nicht schon eher gespürt? 

Es war wie ein Warnsignal, laut und klar in meinem Kopf schrillend und eine leise Stimme, die mir unterschwellig zuflüsterte das das hier nicht gut endete, aber ich konnte nicht bestimmen was so gefährlich an ihm war. Er streichelte mir in einer kurzen Pause über die Wange und ließ einen Schauer über meinen Körper fahren, bevor er mich hart auf den Mund küsste. Eine eklige Flüssigkeit benetzte meinen Mund, als er mich dazu zwang meinen Mund zu öffnen und ich würgte beinahe alleine von diesem Geschmack. Es war grauenhaft. Seine Lippen waren spröde, der Kuss war nur einseitig und ich weinte still und leise vor mich hin. Jedes Wimmern wurde von seinem Mund gestoppt und mit jedem weiteren Moment, in dem er seinen Mund auf meinen gedrückt hielt, wurde mir schwindliger und meine Knie wackliger. Trotz seines engen Griffs um meine Taille rutschte ich an der Wand hinab und biss ihn ausersehen auf die Zunge, was Felian fuchsteufelswild machte. Bevor ich mich versah, hatte er schon ausgeholt und mir eine Ohrfeige verpasst. Mein Kopf flog zur Seite und zischend holte ich Luft, während ich versuchte das Brennen und die Tränen aus meinen Augen zu vertreiben. Mein Kopf schwirrte und ich verlor endgültig den Boden unter den Füßen. „Nichts da!" Er zog mich an meinen Haaren wieder hoch und fixierte mich zusätzlich mit seinem Knie zwischen meinen Beinen an der Wand. "Stell dich nicht so an und mach hier keine Späßchen!" zischte Felian und ich schrie mit brennender Kehle was er mir verabreicht hat und was er an sich mit mir getan hat. Aber er lächelte nur geheimnisvoll und drückte mich an meinem Hals an die Wand, als ich wieder drohte wegzublicken. Ich hatte ihm nichts entgegenzusetzen und verlor alle Hoffnungen dem hier lebendig zu entkommen. Wie kann es sein, das dieser Tag so schrecklich enden kann und das ich meinen ersten Kuss an solch ein Ekel verschenken musste? Damit hatte ich nie gerechnet.

Ich fühlte mich benutzt und schmutzig und am liebsten hätte ich mir die Haut vom Körper gezogen, doch das ging schlecht. Immer mehr Tränen rannen meine Wange hinab und bereute so viel - besonders nicht auf Alex gehört zu haben. Könnte ich die Zeit zurückdrehen würde ich es sofort machen und ich würde mit ihm gehen... Es tut mir so leid Alex! 

Die Chroniken der Arcani - das GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt