Kapitel 23

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Ich kam gerade aus der Dusche, als es an meiner Tür klopfte, aber ich ließ dies unbeachtet. „Pippa? Bist du da?" Ellie. Ich wickelte mich in eines meiner kuscheligen Handtücher und lief barfuß zur Tür. Dort erwartete mich eine erleichterte Ellie, die mir sofort um den Hals viel. „Ellie! L-luft!" hauchte ich, weil Ellie ihren Griff einfach nicht lockerte. „Ich hab gehört was heute vorgefallen ist. Sorry das ich nicht für dich da war!" entschuldigte sie sich ausgiebig. „Schon gut. Aber wo warst du? Du hättest deinen Charme versprühen und die Situation entschärfen können!" fragte ich erschöpft. „Tut mir echt Leid. Bist du sauer?" Ich zog Ellie mit in mein Zimmer, schüttelte den Kopf und lief zurück ins Bad um mich fertigzumachen. Ich war nicht sauer, einfach nur fertig von dem skurrilen Tag. „Wo warst du denn?" „Das ist eine lange, langweilige Geschichte. Die willst du sicher nicht hören." wich sie mir nervös aus und strich sich immer wieder die vorderen Haare aus dem Gesicht. Prüfend sah ich sie an, aber sie vermied Blickkontakt. „Apropo." fing sie an und setzte sich auf den geschlossenen Klodeckel, um besser mit mir reden zu können. „Ich will alles wissen! Einer hat mir erzählt, er hätte dich und Felian eng umschlungen gesehen. Stimmt das?" Ich ließ die misstrauischen Gedanken fallen und fing an zu erzählen, während ich durch mein Zimmer tigerte. Ellie ging mir wie ein Küken hinterher, sodass sie auch ja keinen Satz oder ein Wort über das Geschehene verpasste. In meinem Kleiderschrank unterbrach sie jedoch meine Ausführungen und schaute sich geschockt um. „Was ist das hier denn?" „Mein Kleiderschrank??" sprach ich das Offensichtliche aus. „Das hier nennst du Kleiderschrank? Das soll wohl ein Witz sein! Hier ist ja nicht mehr als ein kleiner Haufen! Keinerlei Kleidung! Mädel, so ein großer Schrank muss doch gefüllt sein!" redete sie sich in Rage. „So etwas erbärmliches habe ich noch nie gesehen!" Ich wusste dass Ellie shoppen liebt, aber selbst wenn ich auch dieses Hobby teilen würde, hätte ich kein Geld um mehr Kleidung zu kaufen. Ich brauchte doch eigentlich eh nur meine Schuluniform und Sportkleidung. „Bist du dann fertig und wir können runter zu den anderen?"

Ellie zerrte mich runter zu den Aufenthaltsräumen und wir spähten in jeden Raum bis sie endlich in einem der gemütlichen Kaminzimmer zwei freie Sessel fand und mich in einen dieser rein stieß. Ich war noch nie wirklich hier unten, aber as ich sah begeisterte mich. Alles war recht offen und herzlich eingerichtet. Die Küche war aus modernem Holz, mit weißen Elementen, wie die Theken Stühle oder der Kühlschrank. Direkt an die Küche schloss ein großer Esssaal an, in dem eine lange Tafel und mehrere runde Tische umher standen. Ein Kamin stand am anderen Ende und verteilte eine wohlfühlende Wärme. Überall saßen schnatternde Mädchen, lackierten sich ihre Fingernägel und redeten über den neusten Klatsch. Florence sah ich auch unter ihnen und winkte ihr zu. Ich machte es mir bequem, indem ich meine  Beine über die Armlehnen legte, und bestaunte den Raum, Ellie derweil konstruierte mich für mein „Date" und plante schon mein Outfit. Zumindest bis ich das verräterische Klackern von High Heels hörte. „Sieh an, sieh an. Wer ist denn da? Das kleine hässliche Entlein. Ich dachte wir hatten eine Abmachung!" fragte Avania spitz. Perplex sah ich zu ihr und ihrem Gefolge, während Ellie empört die Luft anzog. „Entschuldige, siehst du nicht das wir reden?" „Entschuldige, aber weißt du nicht mit wem du da redest?" fragte Lelia unausstehlich. Blöde Zicke! „Das ist mir durchaus bewusst, aber trotzdem könnt ihr später wieder kommen! Und nur mal so am Rande: Entfernen wir doch mal die ganzen Schichten Make–Up, dann sehen wir wer die Hässlichen hier sind! Also Tschau!" Ellie winkte, wendete sich demonstrativ von ihnen ab und redete mit mir über Belangloses. Avania ging um meinen Sessel herum, packte mich an der Schulter und drückte mich grob zurück ins Polster. „Ich warne dich nur noch ein letztes Mal: Ich will nicht nochmal so was sehen müssen wie heute! Der Junge passt besser zu dir als Alexander. Er hat was besseres verdient als dich!" betont sie überheblich und krallte ganz beiläufig ihre langen Nägel in mein Fleisch. „Avania, lass die beiden doch in Ruhe!" schaltete sich nun auch Florence ein, die genervt die Stimme erhob. „Ach Floriilein. Das ist eine Sache zwischen mir und ihr. Also misch dich nicht ein!" „Ich meins ernst. Was erwartest du dir davon?" fragte Florence abfällig, erhielt aber nur eine zickige Antwort. „Das geht dich gar nichts an! Also zieh ab!" „Lass mich raten: Du willst dein Revier markieren! Du weißt aber schon, dass du nicht mehr mit Robyn zusammen bist, oder? Und erst recht nicht mit meinen Cousins. Also schmink dir das mal schnell ab, Avania!" erklärte Florence gespielt mitleidig. Wütend stapfte die Angesprochene auf, drehte sich schwungvoll um und wackelte mit ihren Dackeln brodelnd davon. „So eine blöde Zicke! Sie meint auch sie wäre was besseres! Ich glaube sie hat ihre Haare zu oft gefärbt und zu viel Puder eingeatmet. Das hat ihre wenig verbliebenen Gehirnzellen absterben lassen!" regte sich Florence auf und Ellie stimmt ihr zugleich zu. „Leute. LEUTE!" Unterbrach ich deren Schimpftiraden. „Nett von euch, dass ihr mir geholfen habt, aber ich hätte das auch selbst geschafft!" Lachen. Beide brachen ernsthaft in Gelächter aus! „Was ist?" fragte ich trotzig und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Du ... du bist viel zu zart und lieb um dich wirklich zu wehren!" stieß Ellie zwischen zwei schweren Atemzügen aus. „Da geb ich dir hundert Prozent recht." „Ihr seid blöd!" Stieß ich lachend aus und verschränkte meine Arme. „Wir sehen uns!" Meinte Florence nur lachend und drehte sich um, um zu ihren Freunden zu gehen. Avania hat mir jedem Spaß an diesem Abend verdorben und so gingen auch wir beide wieder zurück in unser Zimmer. „Das könnten wir öfters machen. Es ist sau schön und ich mag diese Gemeinschaft." Meinte ich als wir die Treppen nach oben stiegen. „Du hast hier noch keinen Festtag erlebt. Dann ist es hier erst so richtig beeindruckend!" „Ich freue mich schon drauf!" Ich umarmte Ellie und lief mit einen „Gute Nacht"-Gruß in mein Zimmer zum Schlafen.

Die Chroniken der Arcani - das GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt