Schneller als ich mich versah war es kurz vor sieben und Ellie und Adriane standen vor meiner Tür. In meiner recht kurzen freien Zeit hätte es sich nicht gelohnt nochmals in die Bibliothek zu gehen, was zwar schade war, aber okay. So hatte ich aber Zeit mit Liv und zeigte ihr erstmal mein Zimmer. Aber ich fand auch noch Zeit, meine To-do Liste zu erweitern. Ich erstellte eine Liste was ich alles noch herausfinden musste und ich kann euch sagen! Die wollte gar nicht enden. Ich fühlte mich dumm, denn obwohl ich jetzt schon mehrere Monate hier lebte, habe ich kaum etwas erfahren. Warum musste Beatrice sterben? Wer waren überhaupt die? Was war mit dem König? Wer waren meine Eltern? Welche Bedrohung herrschte hier? Und überhaupt wer war diese Stimme? Diese Träume? „Pippa! Mach die Tür auf! Du kannst dich nicht drücken!" hämmerte Ellie gegen meine Tür und ich riss mich aus meinen Gedanken. „Geht doch!" schimpfte Ellie und marschierte einfach so in mein Zimmer, sobald ich ihr die Tür öffnete. „Ja, ich freu mich auch immer dich zu sehen." murmelte ich leise ironisch. Ellie sah hammermäßig aus. Sie trug einen leicht ausgestellten schwarzen Rock und stopfte oben ein bordeauxrotes Oberteil rein, welches ihre Vorzüge gut zur Geltung brachte. „Wo bleibt eigentlich Adr..." Bevor sie fertig wettern konnte, klopfte es erneut und ich öffnete wiedermal die Tür. „Hey, Süße!" begrüßte sie mich und lief auch zielstrebig mit ihrer Handtasche in mein Zimmer. „Endlich! Dann können wir ja anfangen, oder?"
Das war eine rhetorische Frage, denn ich hatte keinerlei Mitspracherecht! Während Ari und Ellie darüber diskutierten, welche Frisur und welches Make–Up ich bekommen und vor allem was ich anziehen sollte, schoben sie mich ins Bad. „Dusch! Wir kümmern uns um den Rest!" War das eine Drohung? Heftig schlug Ari die Türe zu und ließ mich verdattert da stehen, doch ich ergab mich meinem Schicksal und folgte ihrem Befehl. Schnell wie der Wind war ich auch schon wieder nach außen getreten und sah nur einen Berg von Kleidung, der aus meine Kleiderschrank flog. "Was wird das wenn es fertig ist?" fragte ich skeptisch und hob meine Kleidung wie sie war wieder vom Boden auf und marschierte in mein Ankleidezimmer. "Die Frage ist wohl eher, wer dein Stylist ist. Trägt man so was bei euch auf der Erde?" Adriane rümpfte angeekelt die Nase, als sie meine schlichte, nicht extravagante Kleidung begutachtete und schmiss ein Teil nach dem anderen in meine Arme. "Die kannst du alle verbrennen. Mit sowas kannst du nirgendwo auftauchen in unser gehobenen Gesellschaft." tadelte sie mich, aber ich schüttelte nur leicht mit dem Kopf. "Ich kann und ich werde. Ich mag meine Kleidung und darauf kommt es an." meinte ich und schmiss meine Kleidung einfach irgendwo hin. Ich hänge später alles wieder an seinen Platz. "Aber du hast nicht mal ein Kleid, außer deiner Schuluniform!" stimmte jetzt auch Ellie noch hinzu und Adriane nickte heftig. "Also diese Katastrophe-" sie deutete auf mein Häufchen Kleidung, bestehend aus meinen Hoodies und T-Shirts "muss mal bereinigt werden. So kannst du dich doch nicht sehen lassen. Ich seh schon, wir müssen zusammen shoppen gehen, sonst wird das nie wieder was bei dir!" beschwerte sie sich und schupste mich wieder raus in meine Zimmer. "Mir reicht das! Außerdem von welchem Geld sollte ich sowas schon bezahlen?" "Darüber haben wir doch schonmal geredet. Du hast das Taschengeld von Elima." „Und die Preisgelder!" ergänzte Adriane und stemmte ihre Hände in die Hüfte. „Preisgeld? Für was denn?" „Stimmt!" fiel auch Ellie mit ein und strahlte mich nun wie ein Honigkuchenpferd an. „Für jeden Wettkampf vergibt die Schule Preisgelder. Als Prämie für gute Leistungen. Und du kannst gleich mehrfach absahnen! Erstmal bist du schon Repräsentant für die Wasserbändiger der Schule, dann noch der Bogenschießkader, der dir nochmals Vorteile bringt und letztlich besteht sogar noch die Chance, dass du als beste Schützin der Schule gekürt wirst. Dreifaches Preisgeld."
Ich konnte nicht glauben, dass es so einfach sein sollte, aber ich wollte nicht diskutieren, also beließ ich es dabei und ließ mich weiter herum kommandieren. „Machst du bitte deine Haare trocken? Wir suchen dir derweile Unterwäsche!" Ich wollte etwas erwidern, doch da waren die beiden schon in meinem begehbaren Kleiderschrank verschwunden. Irgendwie beschlich mich ein besorgniserregenden Gefühl und ich wollte sie nicht alleine herum schnüffeln lassen, weshalb ich das Wasser nur in einer flüssigen Handbewegung aus den Haaren zog und zu einem Ball in meiner Hand formte.
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Die Chroniken der Arcani - das Geheimnis
FantasíaWas ist, wenn das Leben das du kennst, für dich endet? Wenn alles woran du geglaubt hast eine Lüge war? Was wenn du nur eine Lüge warst? Wenn du plötzlich ein Leben leben sollst, von dem du keinerlei Ahnung hast? Ein schicksalhafter Tag verändert al...