Chapter 6 ✔

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Wir schauten uns immernoch in die Augen, aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen das die anderen mehr als nur verwirrt waren. Aber das war mir egal, es ist eine Sache zwischen uns und wie auf Knopfdruck fiel mir sein Versprechen, von vor 11 Jahren, wieder ein.

Flashback

,,GINAAAAAAAAA !!",rief Tyler durch das halbe Haus.

,,IM GARTEN", rief ich zurück. Tyler kam sofort angerannt und umarmte mich.

Es passierte oft bei uns, wir riefen einfach nur den anderen um ihn dann zu umarmen. Es hatte nie wirklich einen Grund. Wir sind halt zwei kleine verrückte 6 Jährige, die sich einfach nur gern umarmen. Als er sich von mir löste, gab mir einen Kuss auf die Stirn und flüsterte leise, als hätte er Angst jemand könnte uns hören:
,,Ich hab dich lieb und ich werd dich niemals verlassen !"

,,Versprochen ?", erwiderte ich genauso leise.

,,Versprochen !", versicherte er mir.

Flashback Ende

Ich sah ihm immernoch in die Augen.
,,Du hast es mir versprochen."
Trotz meines leisen Tons, verstand er mich. Er wusste sofort wovon ich sprach.

Ich merkte wie die Tränen versuchten an die Oberfläche zu kommen, doch ich konnte das nicht zulassen. Ich würde wie ein Schwächling da stehen und zudem wollte ich nicht das sie mich alle weinen sehen, jetzt wo wir uns gerade kennen gelernt haben. Bella bemerkte es anscheind und fragte ob ich ihr die Toilette zeigen könnte, da sie mal dringend müsste. Ich war erleichtert das sie es gemerkt hatte. Ich hätte nicht gewusst was ich erzählen sollte, denn gleich alles am 'ersten' Tag erzählen, erschien mir als nicht sehr produktiv.

Dankend nickte ich ihr zu. Also standen wir auf und liefen aus der Mensa. Sobald wir draußen ankamen, konnte ich nicht mehr. Ich konnte es nicht mehr zurück halten. Es war mir sowas von egal das wir gerade mitten auf dem Schulflur standen und ich kurz vor einem Zusammenbruch stand. Ich hab die ganze Zeit versucht es runter zu spielen, nur das war zu viel. Es waren nur zwei Worte die ich von ihm hörte, doch genau das hatte gefehlt um das Fass zum überlaufen. Ich hab ihn so sehr vermisst und doch bereue ich es auf einer Seite wieder hier zu sein. Es tut weh, so sehr.
Bella fragte glücklicherweise nicht nach, sie umarmte mich einfach und das war genau das was ich gerade brauchte.

,,Komm wir gehen uns abmelden, gehen dann irgendwo einen Kakao trinken und du erzählst mir in Ruhe was das zwischen euch ist bzw was passiert ist." Mehr als nicken konnte ich gerade nicht, denn es verletzt mich immernoch. Ich bin froh sie gerade zu haben, sonst wüsste ich nicht was ich hätte machen sollen. Wahrscheinlich würde ich dann weiterhin im Unterricht sitzen.

Nach dem abmelden schliff Bella mich zu einem Auto. Verwirrt schaute ich sie an. Sie fing an zu schmunzeln und meinte: ,,Das ist mein Auto und ja ich bin 18 und hab einen Führerschein."

Ich nickte nur und ließ mich auf dem Beifahrersitz fallen, Bella auf dem Fahrersitz.

Eine halbe Stunde später saßen wir in einem kleinen Café und tranken einen Kakao. Bis jetzt hatte ich noch nichts gesagt und Bella fragte auch nicht nach. Mein Blick war nach draußen gerichtet, ich war ihr dankbar und obwohl ich sie erst seit ein paar Stunden kannte fing ich an zu erzählen.

,,Tyler war mein bester Freund..." und so erzählte ich ihr alles. Wie wir zusammen spielten, wie wir weinten, wie wir lachten und wie wir einfach alles zusammen machten. Selbst wie wir uns kennenlernten, bei der Erinnerung daran musste ich automatisch Lächeln.

Flashback

Ich war 2 Jahre alt und war gerade in den Kindergarten gekommen. Ich war unsicher und spielte alleine, ich hatte Angst vor den anderen Kindern.
Ich spielte gerade mit einer Puppe als plötzlich ein Mädchen vor mir stand und mir die Puppe wegnahm, sie war schon 3 Jahre alt.
Ich fing natürlich an zu weinen und sie lachte mich aus und ging weg. Plötzlich legte sich ein Arm um meine Schulter und ich wurde an eine Brust gedrückt. Als ich auf sah schaute mir ein Junge mit blauen Augen und braunen Locken in die Augen. Er wischte meine Tränen weg und lächelte. Er sagte nichts, sondern war einfach nur da.

Die Erzieherin sagte mir das er Tyler heißt und 3 Jahre alt ist.
Seit diesem Tag haben wir alles zusammen gemacht und er hat mich vor allem und jedem beschützt.

Flashback Ende

Beim erzählen liefen mir Tränen die Wange runter und ich wünschte mir die Zeit zurück, in der wir noch so gut befreundet waren.

Bella riss mich aus meinen Gedanken als sie sagte:,,Was für ein Arschloch, wie kann er es wagen ?! Der kann was erleben ! Wie kann er nur daran denken einfach abzuhauen ? Aber süß war seine Aktion im Kindergarten schon."

Ich musste über ihre Reaktion leicht lachen und sie stimmte nach kurzer Zeit mit ein. Wir unterhielten uns noch ein bisschen, tauschten Nummern aus und lachten noch sehr viel bis sie mich nach Hause fuhr.
Ich bedankte mich nochmal bei ihr und lief dann ins Haus.
Das Haus war leer, liegt wahrscheinlich auch an der Tatsache das es erst kurz nach 15 Uhr ist. Um diese Zeit arbeiten meine Eltern noch. Ich hatte keinen Hunger also lief ich hoch in mein Zimmer und zog mir etwas bequemeres an.

Erst als ich auf meinem Bett lag merkte ich das ich müde bin, also beschloss ich einen Mittagsschlaf zu machen.

Als ich das nächste mal wach wurde war es bereits 17 Uhr, meine Eltern würden in einer Stunde wieder kommen. Also lief ich nach unten und kochte Spaghetti Bolognese für die beiden. Danach lief ich wieder hoch, hörte Musik, machte Hausaufgaben und dann war es auch schon 18 Uhr und meine Eltern kamen nach Hause. Ich begrüßte sie, ass noch etwas zum Abendbrot. Das essen verlief ruhig. Mum und Dad unterhielten sich, jedoch war ich in meinen Gedanken und dachte über mich und Tyler nach. Ob wir je wieder so viel Spaß wie früher haben könnten ? Ich versuchte diese Gedanken in die hinterste Ecke meines Kopfes zu schieben. Nach dem Essen räumte ich noch schnell die Spülmaschine eine, wünschte meinen Eltern eine Gute Nacht und ging dann wieder hoch um mich zu duschen. Frisch geduscht und in einem Panda Schlafanzug ließ ich mich aufs Bett fallen und checkte nochmal kurz mein Handy. Wirklich interessantes gab es nicht, deshalb legte ich es weg und schlief kurz darauf ein.

,,Er gehört zu mir..."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt