,,Er gehört zu mir..."

Chapter 20 ✔

,,Ich bin schwul."

Es herrschte stille, keiner sagte etwas. Man hätte eine Stecknadel fallen gehört. Selbst von draußen hörte man die Autos die an dem Haus vorbei fuhren. Und sogar die Vögel hörte man durch das offene Küchenfenster.
Vincent ist mittlerweile wieder nach oben gelaufen und hat leider gar nicht mitbekommen wie Mika sich geoutet hatte. Wenn man in die Gesichter der Jungs sah konnte man sehen das sie verblüfft und überrascht waren. Es lag keinerlei Spott oder Verachtung drin, sie waren lediglich geschockt über das plötzliche Geständnis. Mika waren die Blicke eindeutig unangenehm, denn er trat vom einen Fuß auf den anderen. Das ist ja nicht mehr auszuhalten.

Schick ihn am besten hoch zu Vincent, das ist gerade wichtiger. Er soll erstmal das klären.

Gute Idee.

,,Geh zu Vincent und klär das mit ihm. Er ist gerade wichtiger als diese Idioten da. Mit denen kannst du das wann anders klären. Und sag Vinc bitte das ich niemals was mit dir anfangen würde, da du so gar nicht mein Typ bist.", sagte ich mit einem aufmunternden Lächeln. Mika sah mich erst gespielt böse an formte dann aber doch mit seinen Lippen ein 'Danke', drückte mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand nach oben. Wenige Sekunden später hörte man eine Tür die geöffnet und wieder geschlossen wurde.
Hoffentlich kann er es ihm erklären, wenn nicht dann Versuch ich es dann nochmal. Die beiden gehören einfach zusammen. Aber immer positiv denken, das klappt schon.

,,Wie ihr gehört habt, haben wir nicht mit einander geschlafen oder sonstiges getan. Und ich find es echt mies von euch mir und ihm so etwas zu unterstellen. Ich dachte wir hätten das, das einmal am See geklärt. Er ist mein bester Freund und ich hatte lediglich mit den beiden in einem Bett geschlafen.", sagte ich ruhig und sachlich. Alle nuschelten eine Entschuldigung in ihren nicht vorhandenen Bart.

,,In Unterwäsche ?", hackte Linus ungläubig nach.

,,Ja. Ist doch Nichts dabei ?" Das letzte klang mehr wie eine Frage, da ich nicht ganz verstand was er damit meinte. Ungläubig sahen mich die männlichen Wesen im Raum an, alle außer Conner, der hatte seine Hände zu Fäusten geballt. Sein Ernst ? Wir hatten doch gerade eben geklärt das die beiden schwul sind. Dennoch schmückte ein leichtes Lächeln meine Lippen, als mir etwas einfiel. Wollen wir mal schauen wie weit wir es treiben können, bevor er anfängt alle zu erschlagen die mich auch nur angucken.

,,Im Endeffekt steh ich gerade auch nur in Unterwäsche vor euch, der einzige Unterschied ist nur das ich noch ein Hemd an hab.", meinte ich und grinste alle an, ein Blick zu Bella verriet das sie genau wusste was ich vor hatte und sie grinste genauso.
,,Zudem steht Bella auch nicht mit viel mehr Kleidung als ich hier rum und außerdem habt ihr uns auch schon im Bikini gesehen." Bella wurde sofort an die Brust von Manuel gezogen und er schaute alle böse an die Bella auch nur zu lange anschauten. Von Conner hörte man nur ein wütendes schnauben und er verließ die Küche. Bella löste sich lachend von Manuel und kam auf mich zu ehe sie mich umarmte.
,,Erstmal guten Morgen beste Freundin", murmelte sie in meine Haare.
,,Guten Morgen Schatz, heiße Nacht gehabt was ?", murmelte ich zurück. Worauf sie kicherte und bejahte. Ich hatte gar nicht gemerkt das sich alle mit irgendetwas Beschäftigten, bis ich plötzlich zwei starke Arme auf meinen Schultern spürte, die mich von hinten umarmten. Ich musste mich nicht umdrehen um zu wissen wem sie gehören.

,,Guten Morgen kleine Schwester", wurde ich auch schon von einem, noch halb schlafenden Tyler begrüßt.

,,Guten Morgen großer Bruder" begrüßte ich ihn ebenfalls und lehnte mich gegen seine Brust.

,,Ihr habt euch vertragen", quietschte Bella plötzlich neben mir. Tyler hinter mir erschrak und fragte dann: ,,Sie wusste davon ?"
,,Wo von ?", kam es im Chor von Luca, Linus und Manuel.
,,Ja natürlich wusste ich davon, Ich bin ihre beste Freundin und du bist ein ganz schöner Arsch gewesen.", sagte Bella empört und brachte mich somit zum lachen.
,,Wie ihr wahrscheinlich mitbekommen habt, hatten Tyler und ich uns nicht so gut verstanden-" fing ich an, wurde aber von Tyler unterbrochen. Böse sah ich ihn an, er jedoch lächelte mir nur entschuldigend zu.
,,Wisst ihr noch als sie mir Montag eine geklatscht hat und ihr euch noch lustig gemacht habt. Vonwegen 'was hast denn jetzt schon wieder gemacht das ein Mädchen das gerade neu ist und die du nicht kennst dir eine klatscht' darauf hatte ich ja nichts gesagt. Denn ich kannte sie schon und ich wusste auch warum sie es getan hatte. Theoretisch hätte es euch auch auffallen müssen, aber egal. Ihr erinnert euch an das hübsche Mädchen, braune Haare , die selben blauen Augen wie ich nur mit dem Unterschied das ihr funkelten was meine nicht mehr Taten ?"

,,Du meinst deine kleine beste Freundin, die mit der du vorm Lagerfeuer gesessen hast ?", fragte Luca.

,,Mit der du immer alles zusammen gemacht hast ? Egal was es war." Übernahm Manuel das Wort.

,,Die du einfach ohne Grund umarmt hattest, einfach weil du es mochtest ?", fragte jetzt Linus.

,,Das kleine Mädchen das du gleich am ersten Tag als sie in den Kindergarten gekommen ist beschützt hast ?", fragte Conner, der jetzt wieder aufgetaucht ist und sich anscheind wieder eingekriegt hat. Zum Glück.

,,Die kleine, die du nicht alleine lassen wolltest...", fragte jetzt Vincent, der plötzlich mit Mika neben uns stand. Ich hatte gar nicht gehört das sie die Treppe runter gekommen sind, aber anscheind haben sie sich vertragen.
,,Und doch getan hast ?" Beendete Mika die kleine Fragerunde. Ungläubig sah ich alle an. Eine kleine Tränen lief mir über die Wange. Er hatte doch an mich gedacht, er hatte es sogar den Jungs erzählt und das anscheind so oft das sie es sich gemerkt haben. Tyler riss mich aus meinen Gedanken als er lächelnd anfing zu sprechen: ,,Genau die Kleine mein ich. Und lustigerweise hat Conner als erstes mit ihr Bekanntschaft gemacht, bevor ich überhaupt mitbekommen hab das sie da ist. Ich hatte im Unterricht ja dann nicht mehr so viel geredet und ihr habt gefragt was los sei. Tja, und dieser Grund steht gerade vor euch und liegt lächelnd in meinen Armen."