58. Erlösung

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23.12.18
Paddy wachte ziemlich gerädert gegen 10 Uhr Vormittags zum gefühlt hundertsten Mal auf. Sein Blick ging sofort zu Rina, die aber immer noch friedlich in seinem Arm schlummerte, sodass er erleichtert aufatmen konnte. Im gleichen Moment schickte er zisch Stoßgebete Richtung Himmel, um Gott für dieses Geschenk zu danken. Keine Menschenseele auf diesem Planeten konnte wahrscheinlich nachempfinden, wie sehr dieser Umstand ihn jedesmal glücklich machte, da er seit gestern ganz alleine über sie gewacht hatte.
Das süße Land der erholsamen Träume war ihm vor lauter Vorsicht vor erneuten grauenvollen "Rina vs. Marie-Fights" mehr oder weniger verwehrt geblieben und ebnete so den Weg für den Teufelskreis zwischen kurzen Dämmerphasen und auf der Lauer liegen. Seine Träume wollte ihn einfach nie länger als 1 Stunde am Stück beherbergen, da sein Versprechen "aufzupassen" wie ein Wecker an seiner Schulter gerüttelt hatte. Man hätte echt meinen können, dass er in den Filmklassiker "Und täglich grüßt das Murmeltier" gefangen wäre und somit sein Aufwachen in Dauerschleife abgespielt wurde.

Rinas Schlaf schien aber diesmal nicht schon wieder einem absoluten Horrorkabinett geglichen zu haben

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Rinas Schlaf schien aber diesmal nicht schon wieder einem absoluten Horrorkabinett geglichen zu haben. Eine erneute Begegnung mit dem Racheengel ihrer verstorbenen Freundin war in dieser Nacht ausgeblieben und trotz unruhiger Phasen, schlief sie zuletzt wie ein Stein. Sogar als die Kirchenglocken frühmorgens den Tag lauthals eingeläutet hatten, konnte Paddy keine Regung von ihr erkennen. Rina war anscheinend wirklich zu gerädert von den letzten Tagen, weswegen selbst ein Blasorchester ihren Träumen nichts mehr anzuhaben vermochte. Ein Segen in seinen Augen und er wusste nach dieser schlaflosen Nacht genau wovon er sprach. Unterbewusst hatte er einfach mit Argusaugen über sie gewacht, fast so, als könne er dadurch wie ein Traumfänger alles Böses von ihr abhalten. Ein definitives Mammut-Projekt, da jeder noch so kleinste Mucks für ihn ein Alarmzeichen mit Hochschreck-Potenzial gewesen war.

Jedesmal danach brauchte Paddy eine halbe Ewigkeit zum wieder Wegdämmern, weil sich sein Kopf wie von einem Wahlross überrannt angefühlt hatte und zu allem Überfluss auch noch versuchte die Fahrt bei seinem Gedankenkarussell aufzunehmen. Er verkraftete Schlafmangel definitiv besser, wenn er anhand des Durchmachens bis in die frühen Morgenstunden hervorgerufen wurde. Das gesamte Ausmaß zeigte sich jetzt schonallein darin, dass er selbst wach noch im Halbkoma feststeckte. Auch wenn Paddy für gewöhnlich gerne die Nacht zum Tag aufleben ließ, konnte er sich mit diesem up and down gar nicht anfreunden. Die letzten Stunden waren echt nochmal eine ganz andere Hausnummer gewesen. Es zwang halt selbst die größte Nachteule in die Knie, wenn man ungefähr im Halbstundentakt ein Rückfahrtticket für den ICE aus dem Traumland vor die Nase geklatscht bekam.
Trotzdem überwog das gute Gefühl, dass er so auf der Hut gewesen war, obwohl sich sämtliche schlimmen Befürchtungen nicht bewahrheitet hatten. Wenn ein Michael Patrick Kelly jemanden versprach Wachhund zu spielen, hielt er sich allein der Ehre wegen auch daran. Und gerade für die Frau des Herzens opferte man ja gern seinen Schlaf. Er hätte es auch wirklich nicht nochmal ertragen, wenn sie erneut so verzweifelt zusammengebrochen wäre.

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