31. Hirngespinste

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19.11.18
Rina lehnte an Paddys Auto und beobachtete, wie er gerade die stark befahrende Straße überquerte, um dann in einem großen Bürokomplex mitten in München zu verschwinden. Für kein Geld der Welt würde sie heute dieses Gebäude mit ihm zusammen betreten. Paddy hatte ein Meeting mit seinem Manager und ihr war mehr als klar, dass auch unweigerlich Kerstin anwesend sein würde. Schon allein bei dem Gedanken zog sich alles in Rina zusammen und ihr ganzer Körper ging in den Abwehrmodus. Zum Glück war es relativ sonnig und so hatte sie Paddy glaubhaft weismachen können, dass sie lieber an der frischen Luft bleiben würde, um ein wenig durch die Gegend zu spazieren. Er wusste ja auch nicht wirklich etwas von ihrer Abneigung gegen seine Assistentin und so machte er sich wohl auch keine weiteren Gedanken über ihre Bitte.
Ganz gelogen war diese Ausrede aber trotzdem nicht. Nach gestern genoß Rina es sichtlich, sich die Beine zu vertreten und die frische Luft tat ihr wirklich gut.

Paddy und sie hatten sich am Vortag eigentlich fast die ganze Zeit nicht vom Bett trennen können. Erst gegen Mittags waren sie überhaupt wach geworden und durch die neue Vertrautheit, die in der letzten Nacht entstanden war, endeten ihre sanften Zärtlichkeiten schnell in einer intensiven Zugabe. Selbst danach fiel es ihnen mehr als
schwer die Finger voneinander zulassen. Rina hatte schon lange nicht mehr erlebt, wie man sich stundenlang nur mit Kuscheln und der Anwesenheit des anderen zufrieden geben konnte. Essen, Trinken oder andere Bedürfnisse wurden einfach komplett zur Nebensache und selbst der drohende Weltuntergang wäre notizlos an ihnen vorbeigezogen.

Am späten Nachmittag wollte Paddy dann noch unbedingt eine Messe besuchen. Zusammen fuhren sie in die Münchener Innenstadt, um in dem dreischiffigen Backsteinbau der Frauenkirche den heiligen Gottesdienst beizuwohnen. Es war wirklich eine friedliche Atmosphäre gewesen, in die man in diesem gotischen Dom eingehüllt wurde und Rina bewunderte jedesmal aufs Neue, wie engelsgleich Paddy wirkte, wenn er ganz in seinen Gebeten vertieft war. Fast schon, als wäre er noch ein kleiner Junge, der frei von jeglicher Sünde durchs Leben stapfte und einfach nur pure Reinheit ausstrahlte.

 Fast schon, als wäre er noch ein kleiner Junge, der frei von jeglicher Sünde durchs Leben stapfte und einfach nur pure Reinheit ausstrahlte

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Selbst wenn ihr Glaube in keinster Weise gefestigt war, respektierte Rina seine Überzeugungen. Sie gaben Paddy in sämtlichen Lebenslagen Halt und besonders wenn kritische Ereignisse auf ihn einströmten, zog er ganz viel Kraft aus der Gewissheit, dass da oben jemand über ihn wachte. Die Gebete waren fest in seinen Alltag integriert und er brauchte sie mittlerweile, neben der Musik, genauso wie andere die Luft zum atmen.

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