Endlich glücklich !?...

24. Sehnsüchte

Gegen 13.30 Uhr erreichte Paddy endlich den Häuserblock, den er seit 8 Monaten Heimat nennen musst. Seine Wohnung befand sich in der 4 Etage und er hasste es von Tag zu Tag mehr hier vollgepackt raufzusteigen. Eindeutig musste im nächsten Frühjahr eine neue Bleibe her, denn hier fühlte Paddy sich kein bisschen wohl und auf Dauer war so ein riesiges Mehrfamilienhaus einfach nichts für ihn.

Damals hatte er nicht lange überlegt und einfach zugegriffen, da die andere Option eine WG mit Joelle bis zum Hausverkauf gewesen wäre.
Eigentlich war sie ja zu einer Freundin nach der Trennung gezogen, aber nachdem es dort wohl zum Streit kam, meinte sie es sich wieder im heimischen Nest gemütlich machen zu können.
Keine 2 Tage hatte er ihre Anwesenheit ertragen können. Die Wunden waren zu diesem Zeitpunkt einfach noch zu tief und so suchte er kurzerhand Unterschlupf im Hotel.

Maite kannte seinen jetzigen Vermieter über 5 Ecken von irgendwelchen Veranstaltungen und eine Woche später saß Paddy schon in seiner neuen Wohnung. So schnell konnte er gar nicht gucken, wie seine kleine Schwester den Kontakt herstellte und schon den Möbeltransport bestellt hatte.
Maite halt! Wenn's was anzupacken gab überschlug sie sich fast und langes Überlegen stand dabei nie auf der Tagesordnung.
Im neuen Jahr würde er wirklich Zeit für die Suche investieren, wenn's sein musste fünfzig Besichtigungen über sich ergehen lassen und nicht übereilt den erstbesten Mietvertrag unterzeichnen.
Der Fluchtinstinkt hatte damals einfach gesiegt, aber aus diesem Fehler war er inzwischen mehr als schlau geworden.

Es war eigentlich eine richtige Schande, dass er das große Anwesen in Niederbayern verkaufen musste. Jeden Millimeter hatte er von dieser Oase im Grünen einfach nur geliebt und Paddy sehnte sich immer mehr nach so einem Rückzugsort. Es war immer sein Ausgleich zwischen dem ganzen Tourstress gewesen.
In seinen damaligen Zukunftsvisionen hatte er Joelle und sich schon gemeinsam alt gesehen, wie sie das bunte Treiben von ihren Kindern und Enkeln im Haus beobachteten. Alles war einfach nur perfekt und er überglücklich.
Aber Träume waren bekanntlich ja Schäume und seine Exfrau hatte ihm einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach nur 2 Jahren Ehe entpuppte sich das Geschenk des Himmels, als der größte Schmerz seines Lebens.