Rina stand mit gesenktem Blick vor dem Blumenmeer, das sich auf Maries Grab türmte, während sie ganz in ihren Gedanken versunken war. Man sah ihr förmlich an, wie sie sich einen inneren Kampf mit ihren Emotionen lieferte und es fehlte wahrscheinlich nicht mehr viel, bis dass alle Dämme brechen würden. Paddy konnte nicht verleugnen, dass ihm dieser Anblick fürchterlich schmerzte. Schon in der Nacht hatte sein Herz geblutet, als Rina in seinen Armen bitterlich weinend zusammengesackt war, weil die dunklen Albträume ihr keinen Frieden gönnen wollten. Die enorme Trauer, die jeden Millimeter ihres Körpers beherrschte, konnte er selbst jetzt noch spüren und jagte ihm zum wiederholten Male einen grausigen Schauer über den Rücken.
Am liebsten würde er das ganze Leid, das auf ihren Schultern lag, einfach packen und mit der nächstbesten Rakete in den Orbit schicken, sodass Rina keine Gefechte mehr austragen musste.
Nur leider spielte das Leben da nicht mit und Paddy wusste genau, dass er so gut wie machtlos war. Rina konnte nur allein einen Weg aus ihrem Irrglauben finden, auch wenn er alles versuchen würde, um ihr die passenden Hilfestellungen zu geben. Ihm war absolut klar, dass das Thema "Marie" nicht in wenigen Tagen vom Tisch sein konnte und definitiv lag ein mühsamer Weg mit Rückschlägen während der Trauerbewältigung vor ihr, bei dem er sie aber auf gar keinen Fall allein lassen wollte.
Paddy war jetzt nur heilfroh, dass Rina zumindest schonmal versuchte Abstand von den abstrusen Schuldzuweisungen zunehmen und sich nicht gänzlich darin verlor, indem sie ihrem Albtraum glauben schenkte. Hoffentlich würde der Besuch an Maries Grab ihr die erwünschte Linderung für ihre gebeutelte Seele bereiten und sie nicht in ein noch viel tieferes Loch schubsen.Wenn Paddy mal von der traurigen Stimmung absah, genoß er es unheimlich wieder in Rinas Nähe zu sein. Bei jeder kleinsten Berührung verspürte er die altbekannten Schmetterlinge, die durch seinen Bauch jagten und alles zum kribbeln brachten. Teilweise fühlte es sich echt so an, als ob Paddy in die Zeit von vor ihrem ersten Kuss zurückversetzt wurden war, wo schon Rinas alleiniges Lächeln ihn so manches Mal komplett außer Gefecht gesetzt hatte. Er versuchte zwar im Hinblick auf die Situation mit aller Macht dagegen anzukämpfen, aber so wirklich wollte es nicht gelingen. Seine Gefühle ließen sich halt nur schwer davon überzeugen, dass es vielleicht besser wäre, wenn sie noch etwas länger auf der Ersatzbank schlummern würden, bis dass Rinas Trauer nicht mehr ganz so schwer wiegte und sie einige Punkte aus der Vergangenheit klären konnten. Egal was in den letzten Wochen geschehen war, diese Frau brachte sein Herz zum höher schlagen, ohne das jegliche Logik noch eine Rolle spielte. Kein wirkliches Wunder, weil selbst in der Zeit, wo er jeden weiteren Kontakt für sich ausgeschlossen hatte, konnte er sich Rina nie ganz entziehen. Allein bei dem minimalsten Gedanken an sie stieg Paddys Puls Richtung Himmel und nachdem er sie eine ganze Nacht in den Armen gehalten hatte, gab es für ihn keine Zweifel mehr, dass er sie einfach vom ganzen Herzen liebte.
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Endlich glücklich !?...
FanficRina reist voller Vorfreude alleine nach Köln, um ein Michael Patrick Kelly-Konzert zu besuchen. Aber es kommt ganz anders als sie gedacht hätte. Noch vor dem Konzert geschehen Dinge, die ihr Leben für immer verändern werden... Dies ist eine FanFikt...