12. Home Sweet Home

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Er betrat das düstere Zimmer mit einem Gefühl von Unbehagen, obwohl er diese Situation nur all zu gut kannte

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Er betrat das düstere Zimmer mit einem Gefühl von Unbehagen, obwohl er diese Situation nur all zu gut kannte. Es war wie immer ein fremder Raum, ein unpersönliches Zimmer, nicht sein zu Hause und jedesmal fühlte er sich wie ein Fremder auf dem Mars.
Gab es dieses "zu Hause" überhaupt noch?

Früher hatte es sich zusammen mit Joelle so angefühlt, aber dieses Gefühl war längst erloschen. Seit das Haus zum Verkauf frei gegeben war und Paddy eine 2 Zimmer Wohnung mitten in München bezogen hatte, kannte er diese Geborgenheit nicht mehr. Es machte gar keinen Unterschied mehr, ob es seine vier Wände waren oder ein unbekanntes, fremdes Hotelzimmer.
Er fühlte sich in der Großstadt einfach nicht dauerhaft wohl.
Würde er je diesen Zustand von Vertrautheit und Liebe in einem Heim wiedererlangen?

Kerstin hatte ihn gegen 14 Uhr in seinem Hotel abgeladen, damit er vor dem Sound-Check Kräfte sammeln konnte. Er hatte sich kurz unter die  Dusche gestellt und noch ein halbes Stündchen genickert.
Als er aufgestanden war, fühlte Paddy sich mehr als gerädert und es kam einen Frontalzusammenstoß mit einem Bus gleich. Alles in ihm war aufgewühlt und zerrissen.

Dementsprechend war er natürlich heute Abend auch auf die Bühne getreten. Extrem bedrückt, in Stücke innerlich zerteilt und total übermüdet.
Aber keiner seiner Fans hatte irgendetwas von seinem Befinden bemerkt. Er war einfach wiedermal Profi, wie er es von klein auf gelernt hatte. Gefühle konnte man perfekt unterdrücken und die Zeit würde alle Unklarheiten beseitigen.
In seinem Herzen schrie es aber dabei immer nur lauthals "Rina" und er konnte diese Gefühlskirmes einfach nicht abschütteln.

Normalerweise bestellte Paddy sich nach Konzerten immer eine dicke Peperoni-Pizza beim Room-Service, aber ihn war sein Appetit heute eindeutig vergangen.
Er träumte innerlich nur noch vom Schlaf, aber dieser war ferner denn je.
Diese süße Ruhe, die einem ganz und gar einhüllte und sämtliche Erschöpfungen des Tages auslöschte. Seit Monaten quälten ihn die Nächte. Stunden vergingen jedesmal bis er in den Schlaf fand. Er hatte inzwischen alles versucht und getestet, von Walgesängen bis hin zu Schlafpillen, aber nichts half wirklich.
Von Woche zu Woche wurde es einfach nur noch schlimmer. Die seelische Unausgeglichenheit spiegelte sich wohl in den Schlafgewohnheiten wieder.

Paddy kniete sich mit seinem Rosenkranz vor das Bett, faltete die Hände und murmelte kaum hörbar Gebete rauf und runter. Rina war all gegenwärtig. Sie drängte sich ständig zwischen ihn und Gott und machte es schier unmöglich für heute seinen Frieden mit dem Herrn zu finden.
Ihr schüchternes, aber auch gleichzeitig verführerisches Lächeln blitzte immer wieder vor seinem inneren Auge hervor und er gab es letztendlich nach wenigen Minuten auf.

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