39. Tourabschluss 2018

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29.11.18
Es war später Nachmittag, als Rina langsam auf dem Beifahrersitz in Paddys Auto wach wurde. Angestrengt versuchte sie wieder zu sich zukommen, ohne erneut vom Schlaf übermannt zu werden. Im ersten Moment schaffte sie es aber noch nicht mal ihre Augen zu öffnen, da sie sich einfach nur wie durch den Fleischwolf gedreht fühlte und ihre Orientierung hatte sich auch noch nicht aus dem Offline-Modus zurückgemeldet. Die Geräuschkulisse sprach zumindest dafür, dass sie immer noch auf der Autobahn unterwegs sein musste.
Ganz vorsichtig blinzelte Rina kurz, um irgendetwas genaues von der Fahrbahn oder ihrer Umgebung zu erkennen. Draußen war es mittlerweile schon längst dunkel geworden und ihre Augen brauchten eine Weile, damit sie sich an das grelle Scheinwerferlicht, des Wagens vor ihnen, gewöhnen konnten. Als die Umrisse endlich deutlicher wurden, erkannte sie trotzdem nichts was ihr einen Anhaltspunkt darüber gab, ob das Ziel schon in greifbarer Nähe war.

Rina hatte gar nicht bemerkt, wie sie beim monotonen beobachten des Autobahn-Seitenstreifens von der Müdigkeit langsam überrollt und letztendlich in einen tiefen Schlaf gefallen war. Aber die Displayanzeige verriet ihr eindeutig, dass sie bestimmt 2 Stunden im Land der Träume unterwegs gewesen sein musste.
Paddy hingegen schien völlig munter und bei bester Laune in seiner eigenen Welt vertieft zu sein. Während aus dem Autoradio leise "La Cintura" von Álvaro Soler ertönte, trommelte er rhythmisch mit seinen Fingerspitzen auf dem Lenkrad im Takt.

Seit mehr als 4 Stunden fuhren die beiden jetzt schon über die A3 Richtung Düsseldorf

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Seit mehr als 4 Stunden fuhren die beiden jetzt schon über die A3 Richtung Düsseldorf. Am nächsten Tag würde in der Mitsubishi Electric Halle sein Zweites von den letzten vier Konzerten 2018 stattfinden. Eigentlich hatte der Plan vorgesehen, dass sie erst morgen gegen Mittag anreisen würden. Danach sollte es direkt zum Soundcheck gehen, gefolgt von einer kurzen Pause im Hotel, ehe Paddy dann gegen 20 Uhr über die Bühne rockte. Aus Erfahrung wusste er aber genau, wie ausgelaugt er sich oft nach so einer langen Fahrt fühlte. Nicht ausgeschlafen, k.o. von der langen Strecke und immer die Zeit im Nacken, fiel es ihm meist schwer ganze hundert Prozent zu geben.
Er war halt keine zwanzig mehr. Damals hätte er das locker gepackt, aber heutzutage wusste Paddy, dass er auf seine innere Stimme hören musste. Schon im Kloster zeigte sie ihm irgendwann den richtigen Weg und seitdem vertraute er einfach darauf. Dazu kam ja auch noch, dass er seine Konzerte so nicht voll und ganz genießen konnte.
Auf der Heimfahrt von Augsburg entschied Paddy sich deswegen kurzerhand dafür, dass er lieber am konzertfreien Tag sein nächstes Tourziel ansteuern wollte. Glücklicherweise war er kein Unbekannter in dem Hotel, sodass die kurzfristige Umbuchung kein Problem darstellte.

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