Ich saß auf meinem Sofa und starrte nach draußen. Es war dunkel, regnete und stürmte. Die Bäume bogen sich und Blätter fielen zu Boden. Ich konnte sogar den Wind hören, genauso wie den Regen, welcher auf meine Fensterscheibe prasselt. Heute war Sonntag, also hatte ich frei. Die Hausaufgaben der Schüler habe ich schon kontrolliert, also hatte ich eigentlich nichts zutun.
Es ist zwei Wochen her, seitdem ich Peter Pan das letzte mal gesehen habe. Ich war jeden Tag dort, aber er erschien einfach nicht. Was hatte ich falsch gemacht? Seitdem ich ihn nicht mehr sehe, fühle ich mich wieder so traurig.Ich vermisste seine aufbauenden Sprüche, oder seine Witze. Ich vermisste ihn, auch wenn es eigenartig klingen mag. Er war ein Freund von mir und ich konnte ihm vieles anvertrauen. Wem sollte ich das alles nun erzählen? Ich hatte zwar Alice, aber das war nicht dasselbe. Sie würde mich nicht verstehen.
In diesen zwei Woche, habe ich mich einige male mit Andrew getroffen. Wir sind auch einmal schick essen gegangen. Ich mag ihn, aber ich denke nicht, dass daraus mehr werden könnte. Jedes mal, wenn ich daran denke, ihn zu küssen, kommt mir jemand anderes in den Sinn. Peter Pan. Es ist unerklärlich.Ich würde gerne wieder mit ihm reden. Ich würde gerne wissen, was ich falsch gemacht habe. Gestern war ich nicht dort. Ich dachte es würde keinen Sinn machen, aber jetzt habe ich wieder sehr stark den Drang dazu. Vielleicht sollte ich es nochmal versuchen. Es regnet zwar, aber das war mir egal.
Ich krabbelte also aus meine Decke und zog mir eine warme Jacke an, genauso warme Schuhe. Ich griff nach meinem Schlüssel und machte mich auf den Weg. Der Regen wurde ein weniger, aber der Sturm nicht. Er war kühl und ich frierte ein wenig. Vielleicht war es doch eine dumme Idee. Wieso sollte Peter hier sein? Bei diesem Wetter?
Als ich ankam, stellte ich mich vor den Wald. Es raschelte, da der Wind die Bäume bewegte. Im Wald war es dunkel. Es erschien fast beängstigend. Ich atmete tief durch."Peter!" schrie ich laut in den Wald, in der Hoffnung es würde etwas zurückkommen. "Peter Pan!" rief ich erneut. Jedes Mal, wenn nichts zurück kam, krampfte mein Herz.
"Hör zu, ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe, aber ich wäre unendlich froh wenn du es mir erklären würdest!" rief ich, wie ein bekloppter in den Wald. Wieder kam nichts. Ich seufzte. "Es tut mir leid.." sagte ich leise und drehte mich um, um wieder nachhause zu gehen. Ich stoppte, als ich hinter mir ein knacksen hörte.
Ich drehte mich um und da war er. Er stand im Wald, wie beim ersten mal, als wir uns sahen. Ich war erleichter."Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen." gab ich leise zu. Er kam näher.
"Es tut mir leid." meinte er und kam immer näher. So nah, dass ich ihn endlich wieder sehen konnte. "Ich hatte nicht vor, so lange weg zu bleiben." meinte er und blieb vor mir stehen.
"Wieso hast du es dann getan?" fragte ich. "Was habe ich falsch gemacht?" fügte ich hinzu. Er seufzte und schüttelte seinen Kopf."Du hast nichts falsch gemacht, Benjamin. Es war einfach alles stressig in den letzten Wochen." meinte er. Ich glaubte ihm nicht, aber das sagte ich ihm nicht. Ich wollte ihn nicht schon wieder verjagen. Ich wollte ihn nicht wieder zwei Wochen vermissen müssen.
"Wollen wir uns setzen?" fragte ich und deutete auf die Bank. Peter lächelte und nickte. Gemeinsam setzten wir uns auf die Bank und starrten auf da Wasser. Der Wind wehte immer noch, aber das schien ihn nicht zu stören, also störte es mich auch nicht.
„Was hast du gemacht?" fragte er lächelnd. "Als ich weg war, meine ich." fuhr er fort. Ich zuckte mit den Schultern."Eigentlich nicht sehr viel. Ich war arbeiten und zuhause." meinte ich. "Und ich war mit diesem Andrew aus." fügte ich hinzu und sah wie Peters Lächeln langsam verschwand. Oh, ich hätte nicht gedacht, dass ihn das interessiert.
"Andrew?" fragte er neugierig, sah mich dabei aber nicht an. Er starrte auf das Wasser. "Du hast ihn nie erwähnt." meinte er."Das liegt daran, dass ich ihn erst seit kurzer Zeit kenne. Wir waren einige Male unterwegs, aber das war's auch." erklärte ich ihm. Er nickte und schien verletzt. Wieso verletzt? Wäre ich verletzt, wenn er es mir erzählen würde? Vielleicht.. keine Ahnung.
"Könntest du dir etwas mit ihm vorstellen?" fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. Das war auch die Frage, die ich mir gestellt hatte."Ich denke nicht. Er ist zwar nett, aber irgendetwas hält mich davon ab." meinte ich. Peter sah zu mir und lächelte leicht, aber es schien nicht so echt.
"Dann hoffe ich, dass das noch klappt und du glücklich wirst." meinte er. Aus irgendeinem Grund verkrampfte sich mein Herz. Er hoffte, dass aus mir und Andrew etwas wird? Ich lächelte ein wenig und nickte.
"Und was war bei dir so los?" fragte ich um vom Thema wegzukommen. Ich denke nicht, dass er mir irgendwas genaueres erzählen würde. Ich glaube, dass er mir nicht wirklich vertraut.
"Stress mit meinem Vater." sagte er knapp. Ich nickte. Schien nicht so, als würde er darüber reden wollen. Ich wollte gerade etwas sagen, doch ich wurde unterbrochen, als mein Handy klingelte. Ich bekam eine Nachricht von Alice.Sie schrieb, dass sie bei mir zuhause war und fragte wo ich sei. Shit, was sollte ich ihr sagen? Ich seufzte und steckte mein Handy wieder weg.
"Es tut mir leid, ich muss los. Alice ist bei mir." meinte ich. Peter lächelte und nickte. "Kommst du morgen wieder?" fragte ich und er nickte. Wir standen auf."Bis morgen, Benjamin." sagte er und ging in den Wald. Ich seufzte. Als er weg war, bemerkte ich etwas schimmerndes auf der Bank.
Ich sah nach unten, und entdeckte einen goldenen Knopf. Ich hob ihn auf und betrachtete ihn. Er war von Peter's Jacke, da er genau solche Knöpfe auf seiner Jacke hatte. Er muss wohl abgegangen sein. Es war etwas eingraviert. Ich denke es war K.C. aber ich konnte es nicht wirklich erkennen, da es zu dunkel war. Ich stecke ihn also einfach ein.
Ich machte mich wieder auf den Weg nachhause und sah Alice, welche vor meine Tür wartete. Was machte sie überhaupt hier? Es war halb zehn Abends."Wo warst du?!" wollte sie wissen. Ich rollte mit den Augen. "Du bist ganz nass und kalt." meinte sie. Ich öffnete die Tür und wir beide gingen rein. "Benji!" sagte sie und ich drehte mich genervt zu ihr.
"Ich war spazieren." antwortete ich knapp. Sie runzelte ihre Stirn und verschränkte ihre Arme.
"Spazieren? Um diese Uhrzeit? Bei diesem Wetter?" fragte sie. Wie kann man nur so nachhaken?"Ja, warum bist du eigentlich hier?" fragte ich um abzulenken.
"Ich war gerade noch bei Raphael und wollte vorbei kommen." erklärte sie. "Geht es dir gut?" fragte sie. Ich nickte.
"Ja, mir geht es bestens, Alice und wenn du nichts dagegen hast, würde ich jetzt gerne duschen gehen und dann ins Bett." meinte ich. Alice seufzte und nickte.
"Okay, wir sehen uns morgen." antwortete sie. Ich verabschiedete mich und schloss die Tür nachdem sie gegangen war.
Das war knapp.
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Peter Pan
Mystery / ThrillerWIRD ZURZEIT BEARBEITET "Ich will nicht, dass du gehst." seufzte Benjamin. Peter, oder was auch immer sein echter Name war, nickte. "Ich möchte auch nicht gehen." sagte er. "Aber manchmal muss man Opfer erbringen für die, die man liebt." sagte er...