Kapitel 12

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Ich lag in meinem Bett und starrte die Decke an. So vieles ging mir durch den Kopf. Das mit Andrew, Peter Pan, außerdem vermisse ich meine Familie. Zu diesem Zeiten würde ich sie einfach am meisten brauchen.

Es gibt Andew. Er ist nett, ich weiß viel über ihn und er behandelt mich gut. Er hat viel Verständnis und man kann ihm trauen. Er gibt mir Freiraum und eigentlich wäre er perfekt.
Dann ist da Peter Pan. Ich weiß fast nichts über ihn, nicht mal seinen Namen. Er ist geheimnisvoll und ich sehe ihn nur Abends. Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden ist allerdings, dass Peter mich Dinge spüren lässt, die ich bei Andrew einfach nicht empfinde. Wieso muss das alles so kommen?

Es war Sonntag am späten Nachmittag und ich hatte den ganzen Vormittag Zeit darüber nachzudenken. Das habe ich auch und ich denke ich bin zu einem Entschluss gekommen. Ich nahm mein Handy und schrieb Andrew eine Nachricht.
„Hey, können wir uns in 10 Minuten im Park treffen? Es ist wichtig." schrieb ich. Daraufhin kam ein „Ok".

Ich stand auf und zog mir meine Jacke und Schuhe an. Ich packte meinen Schlüssel und verließ meine Wohnung. Drei Minuten bis der nächste Bus kam. Das war mir zu stressig, weshalb ich einfach zu Fuß ging. Auch da sollte ich rechtzeitig ankommen.
Gerade noch rechtzeitig kam ich beim Park an. Schon von weitem konnte ich Andrew sehen, welcher auf einer Parkbank saß. Als er mich entdeckte stand er auf und ging mir entgegen. Er öffnete seine Arme und umarmte mich. Ich erwiderte diese natürlich.

„Schön dich zu sehen." meinte er. Ich nickte angespannt. „Also, was ist los?" fragte er. Ich seufzte. Wie sollte ich ihm das sagen?
„Es geht um das, was du mir gestern gesagt hast." gab ich zu. Andrew nickte und schien auch etwas angespannter zu werden.
„Du hast also nachgedacht." meinte er und ich nickte. Das hatte ich, sehr lange sogar.
„Hör zu, du bist ein toller Kerl und das meine ich ernst. Ich genieße die Zeit mit dir echt." meinte ich und Andrew seufzte.

„Jetzt kommt das aber." antwortete er und ich seufzte erneut. Meine Hände waren in meine Jackentaschen gesteckt, da ich ein wenig fror.
„Aber ich denke nicht, dass ich das selbe für dich fühle." gab ich zu. Andrew nickte und sah zu Boden. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen. Das ist alles gerade ein wenig kompliziert." ließ ich ihn wissen.

„Du musst dich nicht entschuldigen. Ich verstehe das." sagte er und lächelte ein wenig. Ich atmete erleichtert durch. Ich hatte Schuldgefühle und am liebsten würde ich es probieren, nur um ihn nicht zu verletzen aber das wäre nicht fair.
„Ich hoffe trotzdem, dass wir Freunde bleiben können." meinte ich und er nickte zögerlich.

„Ich werde wahrscheinlich erstmal ein bisschen Zeit und Abstand brauchen, aber das würde ich sehr gerne, Ben." erwiderte er. Das dachte ich mir. Ich nickte und umarmte ihn.
„Ich muss dann mal los." sagte ich. „Danke, dass du dir Zeit genommen hast." fügte ich hinzu. Er nickte und drehte sich um.

Auch ich machte mich auf den Weg zum Wald. Ich wollte Peter davon erzählen. Ich hatte das Gefühl ich müsste es tun, auch wenn es nicht so war. Ich stieg in den nächsten Bus, da es doch kalt war und fuhr los.
Ich stieg bei der richtigen Station aus und machte mich auf den Weg. Von hier aus war es nicht so weit, als wie von meiner Wohnung, weshalb ich nach fünf Minuten da war.
Ich lehnte mich an die Bank, gerichtet zum Wald. Ich konnte ihn sehen, wie er auf mich zukam. Immer noch frage ich mich, was er hier eigentlich tut. Er blieb vor dem Wald stehen und sah mich an.

„Ich habe mit Andrew geredet." sagte ich direkt. Er nickte. „Ich habe gesagt, dass aus mir und ihm nichts werden kann." führte ich fort. Peter runzelte seine Stirn und kam einen Schritt näher.
„Wieso hast du das getan? Ich dachte du magst ihn?" fragte er überrascht. Er schien ein wenig aufgebracht und das konnte ich nicht verstehen.

„Ich mag ihn, aber das war's auch. Ich bin nicht verliebt." meinte ich. Er seufzte.
„Hast du dir das auch gut überlegt?" fragte er. Ich nickte. „Ich meine, du schienst glücklich mit ihm. Ich dachte du wolltest wieder glücklich sein." meinte er. Da hatte er recht.

„Stimmt, ich würde unheimlich gerne wieder glücklich sein, aber mit jemandem den ich wirklich liebe." ließ ich ihn wissen. Peter sah zu Boden und kam zwei Schritte näher.
„Warst du denn jemals verliebt?" fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. War ich verliebt? Könnte ich mich in jemanden verlieben, denn ich eigentlich nicht kenne?

„Woran erkennt man das?" fragte ich und er schmunzelte. Er kam wieder näher und stand nun vor mir.
„Gefühle sind eher wie Symptome." meinte er und ich runzelte daraufhin meine Stirn. „Atmen fällt dir schwer, jedes mal, wenn er den Raum betritt." sagte er und ich dachte daran, wie nervös ich immer in seiner Nähe werden kann.
„Dein Herz schlägt schneller, wenn er an dir vorbei geht." sagte er und ging langsam um mich herum. Tatsächlich verspürte ich mein Herz, welches schneller schlug.
„Du bekommst Gänsehaut, wenn er nah genug steht, sodass du seinen Atem fühlen kannst." sagte er und hauchte mir sanft in den Nacken. Sofort breitete sich eine Gänsehaut über mein Körper aus. Ich schloss meine Augen und atmete tief durch.

„Nun weißt du wie es sich anfühlt." meinte er. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihm in die Augen. „Also, warst du jemals verliebt?" hauchte er und er war so nah, dass ich mich nur einen Millimeter vorbeugen müsste um ihn zu küssen.

Mir wurde warm und ich wusste nicht mehr wie ich damit umgehen sollte. Ich wollte ihn so gerne küssen, aber auf der anderen Seite auch nicht. Kann ich ihm den überhaupt vertrauen? Ich trat einen Schritt zurück und räusperte mich.

„Ich denke ich sollte gehen." meinte ich und Peter Pan sah mich verwirrt an. Ich wendete meinen Blick ab, drehte mich um und verschwand.
Ich fühlte mich schlecht ihn einfach so stehen zu lassen, aber es wurde mir zu viel. Ich hatte das Gefühl, dass etwas nicht mit ihm stimmt nur weiß ich nicht was. Das schien alles so merkwürdig.

Peter Pan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt