Kapitel 31

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Ich war nervös. Sehr nervös. Meine Hände zitterten, während ich meine Tasche packte. Es war spät und schon dunkel draußen. Ich habe mir mit Camille einen guten Plan ausgedacht und den würde ich nun auch durchziehen. Ich muss das alleine machen, denn Camille könnte nicht dabei sein. Alice, Izzy und Jace habe ich es nicht erzählt und hatte ich auch nicht vor. Außerdem möchte ich keinen von denen in Gefahr werden.

Ich zog mir meine Jacke und meine Schuhe an, und begab mich dann auch schon nach draußen. Ich fühlte mich unwohl, sobald ich in der Freiheit war. Ich fühlte mich verfolgt, auch wenn ich jetzt das Rascheln noch nicht hören konnte. Ich denke ich war einfach paranoid.

Ich hatte mir vorgenommen an den selben Ort wie immer zu gehen, denn dort würde mich dieses Wesen erwarten. Wer weiß, Magnus vielleicht auch. Immer wieder fragte ich mich, wieso er überhaupt ging? Wieso hat er mich angelogen? Wollte er mich nicht bei sich haben? Will er es jetzt? Das waren Fragen auf die ich so unbedingt eine Antwort wollte.

Die Straßen waren ruhig. Sehr ruhig. Kein Mensch war zu sehen. Es war in meiner Situation ziemlich unheimlich. Ich ging den Waldweg entlang, welcher zu der Bank am Fluss führte. Neben mir war der Wald, aber ich war nicht drinnen.

Ich blieb stehen, denn ich konnte etwas hören. Das Rascheln. Es ist hier im Wald und es sucht nach mir. Ich atmete tief durch und ging weiter. Vor einigen Monaten hatte ich noch Horrorfilme geguckt und jetzt bin ich selbst in einem.

Einige Minuten später war ich da. Hinter der Bank, direkt vor dem Wald. Das Rascheln konnte ich immer noch hören, genauso wie meinen Atem, der immer schwerer wurde. Scheiße, ich hätte nicht erwartet so nervös zu sein. Obwohl, wenn man bedenkt, dass ich vielleicht gleich sterben könnte.

Langsam bewegte ich mich in den Wald. Ich konnte wieder nicht sehr viel sehen und ich hatte auch keine Taschenlampe mit. Ich hatte Angst, dass es das Wesen von mir fernhalten würde. Eigentlich dumm, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, denn wenn es mich töten möchte, könnte es dem Wesen egal sein.

Das Rascheln wurde lauter und somit auch mein Herzschlag. Okay Alec, du kannst das. Du wirst dieses Wesen abschrecken und Magnus sehen. Alles wird nach Plan verlaufen. Du wirst nicht sterben. Ich drehte mich um, als das Rascheln plötzlich hinter mir war. Es war doch gerade noch vor mir.

Ich drehte mich nach links, als es plötzlich von links kam. Okay, cool bleiben. Als ich das Rascheln wieder hinter mir hörte, drehte ich mich nicht so eilig um, denn es hörte sich anders an. Es hörte sich viel näher an. Jetzt wird es wohl ernst.

Ganz langsam drehte ich mich um und da war es. Die Silhouette der Mördermaschine. Ich atmete tief durch und ich konnte es auch atmen hören, auch wenn es eher ein Keuchen war. Was mach ich jetzt? Ich hätte das doch besser durchplanen sollen.

Dieses Riesenvieh kam mir immer näher und ich ging ein paar Schritte zurück. Okay, Okay, Okay, alles wird gut. Es wurde schneller und ich immer nervöser. Als es plötzlich auf mich sprang und ich zu Boden fiel, fühlte es sich so an, als würde mein Herz stehen bleiben. Das war's wohl.

Ich konnte das Gewicht des Wesens auf mir spüren. Scheiße, war das schwer. Somit konnte ich mich auch nicht mehr wehren. Plötzlich spürte ich einen stechenden und brennenden Schmerz an meiner Brust. Ich schrie auf vor Schmerzen. Atmen fiel mir schwer.

Hat es mich etwas gerade gekratzt? Wie stark muss es mich gekratzt haben? Ich konnte in das Gesicht des Wesens sehen. Naja, Gesicht konnte man es nicht nennen. Es sah grässlich aus. Es hatte Zähne wie ein Wolf und war behaart im Gesicht. Nicht die normale Art von behaart.

Als es ein zweites Mal ausholte um mich zu kratzen, schloss ich meine Augen. Das würde wohl wehtun. Ich wartete darauf, doch aus dem nichts, war das Gewicht weg. Ich atmete auf. Scheiße, war das knapp.

Ich öffnete meine Augen und sah ein Licht. Es war ein gelber Lichtstrahl, der auf das Wesen gerichtet war. Ich verfolgte mit meinen Augen, woher der Lichtstrahl kam, und als ich es sah, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Es kam von Magnus. Aus seinen Händen. Was zum?

War das... Magie? Ich versuchte mich aufzusetzen, denn ich wollte ihm helfen, dabei stöhnte ich vor Schmerz. Ach ja, meine Brust. Ich riss mich zusammen und stand auf.

"Alexander, geh!" rief er, doch dieses mal würde ich das nicht tun. Ich lasse ihn nicht noch einmal gehen. Ich griff mit zittriger Hand in meine Tasche und holte eine Waffe raus. "Was machst du?" fragte er angestrengt. Muss wohl anstrengend sein Lichtstrahlen aus der Hand zu feuern. Ich zielte mit der Waffe auf das Vieh.

"Bei dir bleiben." sagte ich schmerzerfüllt. Ich drückte ab und ein lauter Knall kam hervor. Ich drückte zwei weitere Male ab und ich konnte dieses Vieh schreien hören.

Ich sah zu Magnus, welcher den Lichtstrahl unterbrach und einen großen orangen Lichtball formte. Er warf diesen auf das Wesen, und gab dem Wesen wohl den Rest, denn es fiel auf den Boden und bewegte sich nicht mehr.

Das Licht war aus und man konnte uns beide keuchen hören. Scheiße, was ist gerade passiert? Nun bemerkte ich auch, wie starke Schmerzen ich eigentlich hatte. Ich stöhnte schmerzerfüllt und sackte zu Boden. So war das nicht geplant.

Ich spürte eine warme Hand an meiner Wange, weshalb ich meine zu gemachten Augen öffnete. Es war Magnus, der mich besorgt ansah. Ich konnte es nicht glauben. Er war hier und er war echt. Ich wusste es. Ich habe es immer gewusst. Magnus legte seine andere Hand vorsichtig auf meine Brust. Ich sog zischend die Luft ein.

"Psst, alles wird gut, Alexander." sagte er und schloss seine Augen. Was machte er? Plötzlich sah ich wieder ein kleines Licht aus seiner Hand kommen, direkt auf meiner Brust.

Ich bemerkte wie der Schmerz immer weniger und weniger wurde, bis er irgendwann ganz weg war. Hat er mich etwas gerade geheilt? Sobald der Schmerz weg war, seufzte Magnus und gab seine Hand weg. Ich griff auf meine Brust und bemerkte, dass kein Blut mehr da war. Nur noch Krusten der Kratzer.

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