Kapitel 32

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"Was war das gerade?" fragte ich erstaunt. So etwas habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Magnus sah mich ernst an und stand auf. Ich tat es ihm gleich.

"Du solltest nicht hier sein." sagte er. Autsch. Auch wenn er mich anscheinend geheilt, tat das weh.

"Ich weiß, aber-"

"Nein! Du wusstest wie gefährlich das ist und dennoch kamst du. Was war dein Plan? Wolltest du sterben? Denkst du ich möchte dich sterben sehen?" fragte er. Was? Ich sah ihn verwirrt an.

"Nein, ich war wegen dir hier! Ich wollte dich sehen, mit dir reden. Das war alles geplant!" meinte ich und er sah ich vorwurfsvoll an. "Okay, dass es mich tatsächlich attackiert war nicht geplant, aber darum geht es nicht. Du hast mir viel zu erklären." meinte ich. Er schüttelte seinen Kopf.

"Ich habe dir gar nichts zu erklären." sagte er kalt. Er drehte sich um und setzte sich in Bewegung. Weg von mir. Ich spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen. Nein, er kann nicht einfach weggehen.

"Magnus!" rief ich verzweifelt und plötzlich blieb er abrupt stehen. Er drehte sich zu mir und sah mich verwirrt an. "Geh nicht, bitte." seufzte ich.

"Woher weißt du meinen Namen?" fragte er verblüfft und kam näher. Also war das tatsächlich sein Name. Camille hatte recht.

"Ich hatte einen Knopf von dir mit den Initialen M.B. und als ich ihn Camille gezeigt habe, sagte sie diesen Namen." meinte ich vorsichtig. Er sah ich so an, als hätte ich ihm gerade gesagt, dass ich seinen Hamster ermordet habe.

"Camille?" fragte er verblüfft. "Was hat sie gesagt?" fragte er.

"Sie wusste nicht wer du bist. Sie wusste nur deinen Namen." erklärte ich. Er sah zu Boden.

"Es wird immer schlimmer.." murmelte er leise. Was? Wovon redete er. Ich ging näher auf ihn zu.

"Was wird schlimmer? Rede bitte mit mir." meinte ich. Er sagte nichts. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände, damit er mich ansieht. "Ich kann dich nicht nochmal verlieren." flüsterte ich verzweifelt. Auch in seinen Augen waren Tränen.

"Ich kann nicht bei dir bleiben, Alexander." sagte er leise und wieder brach mein, erst vor kurzem geheiltes, Herz ein wenig. „Auch wenn ich möchte." fügte er hinzu.

"Wieso nicht?" fragte ich während eine Träne über meine Wange lief. "Komm einfach mit mir. Du kommst zu mir und ich beschütze dich vor was auch immer du so große Angst hast." meinte ich. Das würde ich tun. Alles was ich wollte, war ihn bei mir zu haben.

"Ich kann nicht." flüsterte er. "Ich komme nicht aus deiner Welt, Alexander." sagte er. Langsam ließ ich ihn los.

"Was meinst du?" fragte ich verwirrt. Er seufzte und nahm meine Hand.

"Das was du gerade gesehen hast, das Wesen und dieses Licht aus meinen Händen, das kommt nicht aus dieser Welt. Es kommt aus der Unterwelt." erklärte er mir. Ich verstand allerdings kein Wort. "Ich bin kein Mensch, Alexander. Ich bin der Sohn des mächtigsten Hexenmeisters aus der Unterwelt. Ich bin nicht der für den du mich hältst. Ich bin nicht der, den du willst." erklärte er. Warte was?

"Du bist ein Hexenmeister?" fragte ich verwirrt und er nickte beschämt. Woah, das ist verrückter, als er wäre nur ausgedacht. "Das ändert rein gar nichts, Magnus. Ich habe mich in dich verliebt. Egal ob du ein Mensch oder ein Hexenmeister bist." gab ich zu und drückte seine Hand ein wenig.

"Ich habe deinen Brief gelesen." sagte er. "Ich habe dich durch soviel Schmerz geschickt. Die Psychiatrie, das ist alles meine Schuld." schluchzte er. Ich schüttelte meinen Kopf.

"Sag das nicht." meinte ich. Er schüttelte seinen Kopf.

"Und jetzt muss ich dich schon wieder verlassen." sagte er. Nein, nein, er kann nicht gehen. "Ich kann nicht in der Menschenwelt bleiben. Ich kann nicht aus diesem Wald. Das ist der einzige Ort, an den ich in der Menschenwelt hin kann. " sagte er und sah mich an.

"Das ist nicht fair." flüsterte ich. Magnus schenkte mir ein kleines Lächeln.

"Das war es noch nie." sagte er und streichelte meine Wange. Ich schloss meine Augen und seufzte. "Pass auf dich auf, okay? Keine blöden Dummheiten mehr." meinte er. Ich sah zu Boden.

"Ich krieg dich da raus." antwortete ich überzeugt. Magnus zuckte mit den Schultern.

"Wenn es nur so einfach wäre." erwiderte er. Er beugte sich nach vorne um mir einen Kuss auf die Wange zu geben. Ich wollte nicht, dass er geht, aber ich verstand auch, dass es nicht möglich war, mit mir zu kommen. Zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt.

Ich sah ihn tief in die Augen, und dann auf seine Lippen. Letztes Mal war ich zu spät und ich wollte nicht, dass mir dieser Fehler dieses Mal wieder passiert. Ich lehnte mich zu ihm und legte meine Lippen auf seine. Überrascht erwiderte er den Kuss.

Es fühlte sich an wie eine Explosion in meinem Körper. Ich fühlte es überall. In jeder Zelle meines Körpers. Er legte seine Hand an meine Hüfte und ich meine an seine Wangen. Er zog mich näher und das war mir mehr als nur recht. Ich wollte, dass dieser Moment nie wieder endet. Es war einer der schönsten und gleichzeitig traurigsten Momente meines Lebens.

Als wir uns wieder lösten, lehnten unsere Stirne aneinander. Es tat so weh ihn gehen zu lassen. Es gab immer das Risiko ihn nie wieder zu sehen. Langsam lösten wir uns voneinander.

"Ich liebe dich übrigens auch." meinte er und ich lächelte ein wenig, während es eine weitere Explosion in meinem Herz gab. Ich denke, das war auf meinen Brief bezogen. "Auf wiedersehen, Alexander." sagte er und ging langsam weg.

"Auf wiedersehen, Magnus." flüsterte ich hinterher, bis ich ihn irgendwann nicht mehr sah. In diesem Moment fühlte ich mich wieder so unendlich einsam. Er war weg. Ich hatte immer noch nicht alle Antworten, die ich wollte, aber ich würde die bekommen.

Ich würde ihn da raus holen. Ich weiß, dass ich das kann.

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