Geschockt und verwirrt zugleich starrte ich diesen Knopf an. Es war Peter Pan's Knopf. Das weiß ich, denn er hatte ihn auf seiner Jacke. Nein, das kann nicht möglich sein. Peter Pan war nicht echt. Er war nicht echt!
Wenn er nicht echt war, wie kann ich seinen scheiß Knopf in meiner Hand halten? Was bedeutet das jetzt für mich? Haben sich alle getäuscht? Ist er doch echt? Werde ich schon wieder verrückt? Vielleicht ist dieser Knopf gar nicht da. Verliere ich schon wieder meinen Verstand?
Ich versuchte normal zu atmen und nachzudenken. Was tue ich jetzt? Das kann alles nicht wahr sein. Ich habe gesehen, wie er sich vor meinen Augen aufgelöst hat. Er war eine Illusion! Scheiße! Ich muss zum Wald. Ich muss sehen, ob der Brief noch da war. Vielleicht hat er irgendetwas hinterlassen.
Ich zog meine Jacke und meine Schuhe wieder an und machte mich auf den Weg. Ich war nun nicht mehr müde. Ich war hellwach . Irgendwie hatte ich Angst dort hin zu gehen. Zwei Wochen sind vergangen, und ich wieder finde ich mich dort. Ich kann doch nicht rückfällig geworden sein, oder? Ich bin doch glücklich.
Während ich ging, war da wieder dieses Rascheln. Ach, komm schon. Was ist das? Es war wieder neben mir, vor mir und hinter mir. Am liebsten würde ich wieder nachhause laufen. So wäre es sicherer, aber ich musste es wissen. Ich möchte endlich die Wahrheit wissen. Ich versuchte dieses Rascheln einfach auszublenden.
Ungefähr 15 Minuten später war ich wieder da. Es war stockdunkel und ich hatte kein Licht, aber das machte mir nichts. Ich ging näher rein, da wo ich den Brief hingelegt hatte und bemerkte, dass er tatsächlich weg war. Das hatte natürlich nichts zu bedeuten. Das kann jeder gewesen sein, aber ich sah nach, ob er vielleicht irgendetwas hinterlassen hatte.
Fehlanzeige. Da war nichts. Gar nichts. Ich ging tiefer in den Wald hinein. Das war vielleicht eine dumme Idee, wenn man das Rascheln bedenkt, welches mich verfolgt. Es war nun viel lauter. Ich hatte ein Deja-vu. Das ist mir schon mal passiert.
Damals, nachdem ich mit Alice gestritten habe. Ich bin gestürzt und Peter Pan hatte mich gefunden. Auch da wurde ich von diesem Rascheln verfolgt. Oh nein. Vielleicht ist das mein letzter Abend.
Das Rascheln wurde lauter und es fühlte sich so an, als würde es immer näher kommen. Was mache ich jetzt? Ich versuchte herauszufinden woher es kam, aber es kam von überall. Man könnte fast denken es ist der Wind, welcher die Bäume schüttelte, aber das war es nicht. Es war ein anderes Rascheln. Als würde jemand rumlaufen, nur läuft er anscheinend überall.
Ich drehte mich in Kreis. Wohin sollte ich gehen, ohne dem Rascheln entgegen zu laufen? Plötzlich war es ruhig. Komplett ruhig. Ich konnte nur meinen Atem hören. War es weg?
Die Frage hat sich beantwortet, als ich etwas hinter mir Rascheln hörte. Dieses wusste ich, dass es hinter mir war, denn es war tatsächlich NUR hinter mir. Nicht neben mir oder vor mir, nur hinter mir. Ich wurde nervös und begann zu schwitzen, auch wenn mir kalt war.
Langsam drehte ich mich um und sah ein schwarze Silhouette. Es war eine menschliche Gestalt, aber es war nicht Peter Pan. Es war viel größer und irgendwie.. beängstigend. Ich konnte es keuchen hören. Scheiße, war das gruselig. Was mache ich jetzt? Es starrte mich genau an. Ich werde sterben. Ich werde verdammt nochmal sterben!
Ich bemerkte wie sich die Silhouette in Bewegung setzte, genau auf mich zu. Scheiße, Scheiße, Scheiße. Sie ging auf mich zu und ich ging Schritte zurück. Das war es wohl. In Gedanken bedankte ich mich schon für mein Leben, denn ich befürchtete, dass es gleich ein Ende nehmen würde. Als hätte ich gerade nicht genug Probleme, stolperte ich auch noch und fiel zu Boden.
Es wurde immer schneller und gerade als es mich packen wollte, kam eine weiter Gestalt von der Seite und rammte das monströse Wesen weg. Was war das denn jetzt? Ich konnte es nicht sehen. Ich konnte es nur hören. Lautes Rascheln und Brummen. Als würde jemand kämpfen.
"Lauf!" schrie eine sehr bekannte Stimme. War das..? Nein! Er war nicht echt! Ich konnte allerdings nicht hören, woher die Stimme kam. "Lauf doch!" schrie die Person erneut. Okay, vielleicht sollte ich lieber darauf hören.
Ich rappelte mich auf und lief los. Ich wusste nicht genau wohin ich rannte, aber ich rannte um mein Leben. Irgendwann war ich draußen aus dem Wald. Ich war an einer Straße. Gut, hier kannte ich mich aus. Scheiße, was war das gerade? Das würde mir niemand glauben.
Ich machte mich auf den Weg nachhause und überlegte. Was war diese Gestalt, die mich attackieren wollte? Es war auf jeden Fall kein Tier. Dafür sah es zu menschlich aus. Und wer hat mich gerettet? Gibt es eine Chance, dass das vielleicht Peter Pan war? Habe ich meine Pillen genommen?
Sollte ich das jemandem erzählen? Wenn ja, wem denn? Würde ich es Izzy erzählen, würde sie mir wahrscheinlich nicht mal zuhören. Alice? Sie würde mir vielleicht zuhören, aber nicht glauben. Sie würden mich beide für verrückt halten. Okay, vielleicht bin ich das. Wie finde ich heraus, ob ich es tatsächlich bin?
Es gab nur eine Person, der ich das möglicherweise anvertrauen kann. Camille. Ich meine, sie weiß zwar alles von Peter Pan, aber vielleicht glaubt sie mir ja. Ich hoffte es, denn ich hatte keine andere Wahl. Ich konnte das nicht für mich behalten. Ich meine, ich wäre gerade fast gestorben. Das muss ich irgendwie los werden. Wenn sie diesen Knopf sehen kann, würde das bedeuten, dass ich nicht verrückt bin und es nie war.
Ich holte den Knopf nochmal aus der Jackentasche. M.B. - Mhm, was hat das zu bedeuten? Ich musste das herausfinden und ich werde Camille morgen um Hilfe bitten. Ich muss einfach die Wahrheit erfahren.
Als ich zuhause ankam, zog ich mich aus und schmiss mich unter die Dusche. Ich war dreckig, immerhin bin ich im Wald hingefallen. Sobald ich fertig war, zog ich mir etwas über und ließ mich ins Bett fallen. Ich bemerkte nun wieder, wie müde ich eigentlich war und driftete somit in den Schlaf.
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Peter Pan
Mystery / ThrillerWIRD ZURZEIT BEARBEITET "Ich will nicht, dass du gehst." seufzte Benjamin. Peter, oder was auch immer sein echter Name war, nickte. "Ich möchte auch nicht gehen." sagte er. "Aber manchmal muss man Opfer erbringen für die, die man liebt." sagte er...