Kapitel 36

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Langsam, ganz langsam öffnete ich meine Augen. Ich schloss sie sofort wieder, als ein grelles Licht mich blendete. Mein Kopf tat weh und mir war kalt. Wo war ich? Was war passiert? Ich murmelte und versuchte meine Augen erneut zu öffnen.

"Alec?" hörte ich eine besorgte Stimme sagen, aber ich konnte sie noch nicht sehen, denn meine Augen gewöhnen sich einfach nicht an die Helligkeit. Vielleicht war ich auch blind, immerhin habe ich ja keine Ahnung was los war. "Izzy! Er wacht auf!" sagte die besorgte Stimme und nun konnte ich hören wie jemand in High-Heels auf mich zugelaufen kann.

Sobald sich meine Augen endlich an die Helligkeit gewöhnt haben, konnte ich einige Dinge erkennen. Ich sah Alice und Izzy, die mich anlächelten. Irgendwie beängstigend. Ich starrte sie mit zu gekniffenen Augen an.

"Alec, wie geht's dir?" fragte Izzy. Blöde Frage. Wie fühlt man sich, wenn man aufwacht und von zwei Menschen angestarrt wird? Ich murmelte.

"Mir ist kalt." sagte ich. "Und mein Kopf tut weh." murmelte ich. Außerdem fühlte ich mich ein wenig müde, aber so war das immer wenn ich aufwache. Ich denke, ich bin noch nie komplett fit aufgewacht.

"Ich hole dir noch eine Decke." meinte Izzy lächelnd. Ich nickte und bereute meine Entscheidung sofort, denn es tat weh im Kopf. Ich sah wie Izzy aus dem Zimmer verschwand und erst jetzt realisierte ich, dass ich in einem Krankenhaus war. Wieso war ich hier?

"Was machst du nur für Dinge, Alec? Ich habe mir so Sorgen gemacht." sagte Alice und streichelte durch meine Haare. Was habe ich denn gemacht?

"Wo ist Jace?" fragte ich. Ich wusste nicht, wieso ich das zuerst fragte, wenn ich doch soviele andere Fragen hatte. Sie lächelte.

"Jace ist nachhause gefahren und holt einige Sachen. Er kommt aber wieder." antwortete Alice. Ich wollte zuerst nicken, unterließ es aber dann.

"Was ist passiert?" fragte ich endlich. Das war die wichtigste Frage. Alice seufzte und setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett.

"Du bist fast ertrunken, Alec." ließ sie ich wissen. Ich runzelte meine Stirn. "Du bist im Eis eingebrochen. Wieso warst du überhaupt dort?" fragte sie und nun kamen die Erinnerungen zurück. Asmodeus, der mich in den Fluss geschubst hat. Meine Klamotten, die mich immer tiefer gezogen haben. Magnus, der meinte er würde mich da rausholen. Magnus.

"Wo ist er?" fragte ich panisch. Was ist mit ihm passiert? Das letzte an das ich mich erinnern kann, war wie Asmodeus einen Magieball geformt hat. Ab da ist alles weg. Alice sah mich verwirrt an.

"Wer? Jace? Ich habe dir doch gesagt, dass-"

"Nein, ich meine Magnus!" meinte ich panisch. Ich versuchte mich aufzusetzen, doch ein stechender Schmerz in meinem Kopf hielt mich davon ab.

"Hey, beruhige dich." meinte Alice und legte ihre Hand auf meine Schulter. Ihre Hand war warm, wärmer als mein Körper. "Meinst du den Mann, der den Notruf gewählt hat?" fragte sie. Ich nickte. Ich wusste nicht, ob er es war, aber ich hoffte es. Wie sonst würde ich Magnus erklären?

"Er ist auch hier im Krankenhaus. Er hatte auch starke Schmerzen, deshalb haben sie ihn direkt mitbehandelt." meinte sie. Magnus hatte Schmerzen? Wegen Asmodeus? Was hatte er gemacht?

"Geht es ihm gut?" fragte ich. Sie zuckte mit den Schultern.

"Ich weiß nicht, ich war die ganze Zeit bei dir. Wer war dieses Mann?" fragte sie. Ich seufzte. Das musste ich wissen.

"Wieso habe ich solche Kopfschmerzen?" fragte ich genervt und beantwortete ihre Frage somit nicht. Die sollen mal aufhören.

"Sie sollten gleich aufhören, du hast Schmerzmittel bekommen." erklärte sie. Das war gut. Ich wollte zu Magnus. Ich musste sicher gehen, ob es ihm gut geht. Ich sah zur Tür als Izzy mit zwei Decken hereinkam. Endlich. Sie deckte mich liebevoll zu und lächelte.

"Jetzt sollte dir wärmer werden." sagte sie. Ich nickte, dieses Mal mit weniger Schmerz. "Ich hatte so Angst um dich." meinte Izzy und sah mich besorgt an. Das dachte ich mir irgendwie schon.

"Es war auch nicht mein Plan im Eis einzubrechen." erklärte ich. Izzy zog ihre Augenbraue nach oben.

"Was war denn bitte dein Plan?" fragte sie. Als ich meinen Mund aufmachen wollte und etwas sagen wollte, klopfte es an der Tür. Jemand kam herein und dort stand er. Magnus.

Er sah besorgt zu meinem Bett, atmete allerdings erleichtert auf, als er sah, dass ich wach war. Er lächelte mit Tränen in den Augen und kam auf mich zu. Er fiel mir in die Arme und ich zog ihn nah an mich. Auch er war kalt, aber nicht so kalt wie ich. Wieso war er kalt?

"Ich dachte ich hätte dich verloren." seufzte Magnus. Ich lächelte und ließ ihn los. Eine Träne lief ihm über die Wange und ich wischte sie weg.

"So schnell wirst du mich nicht los." sagte ich und er lachte leise. "Geht es dir gut?" fragte ich besorgt und legte meine Hand auf seine Wange. Er nickte.

"Denk nicht an mich, du bist jetzt wichtig." meinte er. Ich sah wie Izzy und Alice uns einfach nur verwirrt anstarrten und ich konnte es ihnen nichte verübeln. Izzy kam auf Magnus zu und reichte ihm ihre Hand. Magnus nahm sie an.

"Danke, dass du meinen Bruder gerettet haben. Ich stehe für immer in deiner Schuld." meinte sie. Magnus schüttelte seinen Kopf.

"Nein, ich habe mich damit auch selbst gerettet." meinte er. Ich wollte immer noch so sehr wissen, was passiert ist, nachdem alles schwarz wurde.

"Wer bist du und woher genau kennst du Alec, wenn ich fragen darf." fragte Alice. Magnus sah mich an. Wie würde ich das am besten erklären.

"Alice, Izzy, das ist Magnus,... ähm Peter Pan." sagte ich und beide sahen mich schockiert an. Ich kann es ihnen nicht verübeln, immerhin war ich fünf Monate lang in einer Psychiatrie da wir alle dachten ich hätte ihn mir eingebildet und nun steht er hier neben mir und hat mich vor dem Tod bewahrt.

"Er ist... real?" fragte Izzy. Ich nickte. "Okay, ich muss das erstmal verarbeiten." meinte sie.

"Es gibt für alles eine Erklärung, aber nicht jetzt. Ich denke Alexander muss sich erstmal ausruhen." sagte Magnus lächelnd. Das wäre tatsächlich eine gute Idee, denn ich war immer noch sehr müde. Izzy und Alice tauschten sich einige sehr eigenartige Blicke aus, aber nickten anschließend.

"Wir gehen uns mal etwas zu essen holen." meinten die beiden und wir nickte. Sobald sie das Zimmer verlassen hatte, nahm sich Magnus den Stuhl und setzte sich neben mich.

Er nahm meine Hand und streichelte mit seinem Daumen drüber. Ich seufzte und legte mich zurück. Ich wurde immer müder und wollte einfach schlafen, aber andererseits hatte ich so viele Fragen.

"Ruh dich aus, Alexander." meinte er. Ich hatte Angst davor einzuschlafen, weil ich nicht wusste, ob er noch hier sein würde.

"Bleibst du denn bei mir?" fragte ich schläfrig. Er lächelte und nickte.

"Immer." sagte er und zufrieden döste ich weg.

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