War of Hormone | Jikook

Kapitel 4: Heartbeat

Jungkook PoV:

Jimin sah mich immernoch geschockt an, so in etwa als ob er einen Geist gesehen hätte. Ich wusste immernoch nicht, was ich sagen sollte, also beschloss ich erstmal nichts zu sagen.

Stattdessen dachte ich angestrengt nach...

Ich war selber von mir und meiner Dummheit sowie aber auch von seiner Reaktion überrascht.

Er sagte einfach nichts dazu und würde nur leicht rot. Ob er mich vielleicht liebt..? Ach, Quatsch, das kann doch gar nicht sein, oder doch?

Oh mein Gott, das ist so peinlich, wieso kann ich denn nicht meine Klappe halten!?

Wenn meine Eltern das erfahren bin ich tot, ich meine wirklich tot. Die bringen mich um! Meine Eltern sind noch ein anderer Grund, warum ich bisher nie einen Freund hatte, geschweige denn auch nur die Chance dazu hatte.

Sie sind nämlich absolut homophob!

Besonders mein Vater ist richtig schlimm, er findet es abstoßend. Wenn ich auch nur Zuhause anfange von einem Jungen normal zu reden, wird er wütend und sieht mich an, als ob ich ein Schwerverbrecher sei.

Wenn ich auch nur von jemand anderem als meinen Freunden anfange, gibt er mir manchmal sogar eine Ohrfeige oder mehrere.

Ich denke, würde er das hier alles erfahren und dass ich Jimin in der Schule küsse, würde er mich entweder todprügeln oder direkt rausschmeißen. Deshalb darf er das nie erfahren, genauso wie meine Mutter, nur sie würde mich nicht schlagen, sondern als Sklaven verkaufen, rausschmeißen oder ermorden lassen.

Es herrschte immernoch eine peinliche Stille und wir schwiegen uns an. Das war mir alles so unangenehm.

Ausversehen und eher unbewusst sah ich zu den Lippen des leider Älteren. Jimin biss sich nachdenklich auf seine Unterlippe und hatte allgemein einen nachdenklichen Blick aufgesetzt.

Ich frage mich, an was er wohl dachte..

Unbewusst kam ich dem Kleineren immer näher. Jimin wich keinen Millimeter zurück und sah mich einfach an. In seinem Blick sah ich, dass er total überfordert mit der ganzen Situation war.

Ich wollte ihn gerade küssen, doch plötzlich schwebten wieder die wütenden Gesichter meiner Eltern in meinem Kopf umher und ich dachte wieder daran, wie sie reagieren würden. Als sich unsere Lippen fast berührten, griff ich mit meinen Armen seine Schultern und stieß ihn stark zurück, hielt ihn aber trotzdem fest.

Ich hatte einen festen Griff an seinen Schultern und sah mehr oder weniger an ihm vorbei, aber auch ab und zu in sein Gesicht. Sein Gesichtsausdruck gefiel mir gar nicht. Er war überrascht und doch traurig.

Sein Anblick machte mich noch trauriger und mir war in diesem Augenblick alles um mich herum egal.

Ich wollte ihn einfach nicht mehr so traurig sehen. Ich will, dass Jimin glücklich ist, lächelt und mit mir glücklich ist und dafür sind mir meine Eltern mal für einen Moment egal.

Ich sah ihm tief in die Augen und näherte mich ihm wieder, kurze Zeit später drückte ich meine Lippen kurzerhand auf seine, ohne groß darüber nachzudenken. Erst war er überrascht, doch dann bewegte er plötzlich seine Lippen gegen meine und ich erwiderte diesen liebevollen Druck nur zu gerne.

Hilfe, was mache ich hier eigentlich...? Das darf ich doch gar nicht, das ist nicht erlaubt und widerlich laut meinen Eltern, aber aus irgendeinem Grund fand ich es alles andere als widerlich.

Es machte mir Spaß und ich wollte diese ganzen Gefühle und dieses komische kribbeln in meinem Bauch nur bei Jimin fühlen und außerdem wollte ich auch nur ihn.

Spätestens jetzt war ich mir zu 100 Prozent sicher, dass ich mich in ihn verliebt hatte.

Der Kuss war eigentlich nicht erregend und trotzdem erregte er mich leicht. Einfach weil es Jimin war und er erwiderte. Ich ließ meine Hände zu seiner Hüfte wandern und zog ihn etwas näher zu mir, kurz darauf lösten wir uns auch schon wieder.

Erst nach einigen Minuten des Schweigens wurde mir klar, was ich eigentlich getan hatte. Ich hatte Jimin meine Gefühle gestanden, ihn küssen wollen, weggedrückt und dann doch geküsst, nur weil ich ihn nicht traurig sehen wollte.

Scheiße!

Was hab ich nur getan!?

Meine Eltern bringen mich um, okay, sie dürfen nie etwas hiervon erfahren...