Kapitel 49: Never Mind

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Jimin PoV:

Als ich wach wurde trug ich wie immer kein Shirt, da ich immer ohne eines schlief. Ich sah neben mich, wo Jungkook lag und dann kämen alle Erinnerungen an die Gefangenschaft seiner Eltern mit einmal wieder hoch.

Und ich dachte, dass ich sie so gut es geht verdrängt hätte, aber nix wars.

Leise fing ich an zu weinen, naja, was heißt weinen, ich heulte in Strömen, aber verkniff mir jegliche Töne um Jungkook nicht zu wecken. Nach circa 5 Minuten, in denen ich still vor mich hin geheult hatte, schlich ich leise aber mit schnellem Schritt in das angrenzende Bad.

Als ich die Tür schloss rutschte ich an dieser nach unten und lehnte mich mit dem Rücken daran, sodass ich auf dem Boden saß. Ich hatte keine Ahnung was ich noch machen sollte um meinen gesammelten Schmerz loszuwerden oder zu verstecken.

Ich verzweifelte hier halb.

Nach weiteren 10 Minuten schaffte ich es mich einigermaßen zu beruhigen und rappelte mich nun auf. Was sich als Fehler herausstellte, denn als ich stand, sah ich vor mir an der Wand direkt in den Spiegel. Bei dem sich mit bietenden Anblick erschrak ich.

Ich sah schrecklich aus.

Ich hatte rote Augen und total zerzauste Haare. Außerdem hatte ich Wunden und etliche blaue und rote Flecken über meinen Oberkörper verteilt.

Und einen Bruchteil einer Sekunde schmerzte mein Körper. Danach drangen wieder diese Gedanken in meinen Kopf ein.

Ich war hässlich, keiner wollte mich.

Ich fühlte mich so schlecht, wie vorher noch nie.

Plötzlich kam mir eine Idee. Es war sicherlich keine Gute und vor allem würde es nichts bringen und doch wusste ich in diesem Moment nicht weiter und ging zum Hängeschrank über dem Waschbecken.

Wie erwartet fand ich dort alles was ich brauchen würde.

Einerseits hatte ich riesige Angst vor dem, was ich gleich tun würde und doch wollte alles in mir es tun.

Ich griff in den Schrank nach einer Packung Rasierklingen. Sie waren klein und trotzdem messerscharf.

Ich Strich mit meinem Finger über die Klinge und wusste nicht wirklich wie ich jetzt anfangen sollte. Ich nahm also noch einen Lappen und einen Verband aus dem Schrank um mich nachher zu verarmten und setzte mich wieder auf den Boden. Meinen Arm legte ich auf den Rand der Badewanne nur für den Fall, dass Blut Tropfen würde. Auch wenn wir ein gefliestes Bad hatten wusste ich nicht, ob ich die Flecken dann vor dem eintrocknen wegwischen könnte,da war die Badewanne die sicherere Wahl.

Ich sah meinen Oberarm an und nahm dann wieder die Klinge in die Hand. Ich setzte zitternd an und sofort kamen mir wieder die Tränen, je mehr ich an die Zeit in Gefangenschaft dachte.

Und schon war es passiert.

Ich hatte die Klinge mit einem Mal durch meine Haut gezogen und sofort floss etwas Blut aus der Wunde. In meinen Gedanken gefangen wiederholte ich dies um die 5 mal.

Dann nahm ich den Lappen und entfernte das Blut von meinem Arm. Kurz darauf griff ich zum bereitgelegten Verband und befestigte diesen so gut es ging an meinem Arm.

Es hielt sogar alles.

Als alles weggeräumt und wieder sauber war, war ich erleichtert durch die Schnitte und doch hatte ich das Gefühlt, dass es nichts gebracht hatte.

Das hatte es ja auch eigentlich nicht, ich hatte mich eigentlich nur noch mehr verunstaltet, aber das ist doch sowieso jedem egal.

Nach einigen Minuten, in denen ich in Gedanken versunken da saß, stand ich auf und machte mich auf den Weg zurück in das Zimmer. Dort angekommen zog ich mir schnell einen großen Pulli von Jungkook an und legte mich dann wieder zu ihm ins Bett.

Im Schlaf legte er direkt seine Arme um mich und zog mich näher zu sich. Ich kuschelte mich ebenfalls etwas unsicher an ihn.

Dass ich bei der Wärme hier in einem Pulli rumlaufen müssen werde war mir egal, denn ich wollte nicht, dass jemand sieht, was ich mir angetan hatte, vor allem nicht Jungkook oder Yoongi.

War of Hormone | JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt