In den dichten Wäldern übte das kleine Mädchen beharrlich - jeden Tag, zu jeder Stunde. Allein und voller Entschlossenheit arbeitete sie daran, ihre Fähigkeiten zu perfektionieren - sie wollte ihre Eltern stolz machen, selbst wenn sie das Gefühl hatte, nie wirklich akzeptiert zu werden.
Ihr Äußeres unterschied sich zu sehr von den anderen, besonders ihre ungewöhnlich hellen Augen. Selbst in ihrem eigenen Clan war sie eine Außenseiterin, ihre Eigenarten und ihr Verhalten passten nicht zu den Erwartungen, die an sie gestellt wurden.
Trotz des ständigen Drucks und der unterschwelligen Ablehnung hatte sie das vererbte Sharingan bereits in jungen Jahren heimlich aktiviert - ein Geheimnis, das nur ihr großer Bruder kannte.
Er war der Einzige, der ihr wahres Potenzial erkannte, der ihre Stärken kannte und er ermahnte sie ebenfalls immer wieder, ihre Fähigkeiten verborgen zu halten. Er war immer an ihrer Seite, der sie niemals verließ. Seine Stimme war leise und scharf, eine konstante Warnung: Das Geheimnis durfte nie ans Licht kommen.
Gerade diese Verschwiegenheit machte sie in den Augen der Verwandtschaft schwach, blind gegenüber der Kraft die in ihr brodelte. Nur ihr Bruder kannte die Wahrheit, sah die Kraft, die in ihr schlummerte. Er liebte sie bedingungslos, kannte ihre Grenzen, ihre Stärke, wie niemand sonst. Doch wofür tat er das ?
Warum bestand er immer wieder darauf, dass sie ihre Fähigkeiten verbergen sollte ? Es blieb eine Frage ohne Antwort. Trotzdem vertraute sie ihm blind und versprach, ihr Können zu verschweigen bis der Tag kommt, an dem er es erlauben würde.
Nach stundenlangem, intensivem Training brach das kleine Mädchen schließlich keuchend auf die Knie. zitternden rannen in dünnen Linien über ihr blasses Gesicht und tropfte unaufhaltsam zu Boden. Die Hände zitterten, ihre Knie waren weich wie Wackelpudding, doch ihr Blick war unerschütterlich. Aufgeben kam nicht infrage, sie war fest entschlossen, ihr Training fortzusetzen und ihre Fähigkeiten weiter zu verbessern.
Mit einer routinierten Bewegung griff sie in ihre seitliche Shuriken-Tasche, ihre Finger zitterten als sie die letzten Klingen hervorholte. Der letzte Rest ihrer Energie loderte in ihr auf.
Langsam und mit all ihrer verbliebenen Willenskraft richtete sie sich auf. Die Welt verschwamm für einen Moment, doch sie schüttelte die Müdigkeit ab und sprang Elegant in die Luft.
Mit geschlossenen Augen visierte sie jedes der angebrachten Zielscheiben, welche quer über den Platz verstreut sind.
Ein letztes Mal drehte sie die Shuriken in ihren Händen, ließ sie mit tödlicher Präzision los. Die Klingen schwirrten pfeilschnell durch die Luft, bis sie mit dumpfen Lauten in den markierten Zielen stecken blieben.
Langsam landete sie wieder auf dem erdigen Boden und öffnete keuchend die Augen. Ein triumphierender Ausdruck flackerte in ihrem Gesicht auf, das stolz und beinahe wild vor Anspannung strahlte.
Ihr Blick glitt prüfend über die Ziele, ein scharfer Ausdruck in ihren Augen, der keinen noch so winzigen Fehler übersehen würde. Doch zu ihrer tiefen Genugtuung gab es keinen einzigen Fehlwurf. Jeder einzelne Shuriken steckte haargenau im vorgesehenen Ziel, selbst in den toten Winkeln, die sie nur mit ihrer Intuition hatte treffen können
Ein Kribbeln der Freude durchfuhr sie und mit einem unterdrückten Jubel sprang sie mehrmals in die Luft. Doch bald kam sie zur Ruhe, atmete tief ein und sammelte sich.
Langsam schritt sie zu den Zielscheiben und zog mit einem festen Griff einen Shuriken nach dem anderen heraus. Bei jedem einzelnen entlockte ihr das Grinsen einen Funken Stolz; sie hatte alles genau so getroffen, wie ihr Bruder es ihr beigebracht hatte.
Doch trotz ihres Erfolgs dachte sie, dass diese Leistung nicht ausreichte. Ihr Bruder sagte ihr oft, dass sie ihn längst übertroffen habe, dass ihr Können schon das seine übersteige. Aber sie konnte es nicht akzeptieren.
Ein schweres Gefühl breitete sich in ihrer Brust aus, ein bedrückender Schmerz. Es machte sie traurig. Traurig, weil ihr alles so leicht fiel - schwierige Techniken, komplexe Bewegungen, all das brauchte bei ihr nur wenige Tage, während andere dafür Monate, sogar Jahre.
Sie wollte einfach wie die anderen sein. Sie sehnte sich nach diesem gewöhnlichen Gefühl, nach der Normalität, die alle anderen um sie herum selbstverständlich hatten. Doch egal, was sie versuchte, wie hart sie auch trainierte - alles, was sie tat, unterschied sie nur noch mehr.
Warum nur konnte sie nicht einfach ... normal sein ?
Mit einem tiefen Seufzer schlug sie mit voller Kraft gegen den Baum neben ihr. Der Aufprall war so heftig, dass der Stamm sofort knackte und splitterte, bevor er mit einem dumpfen Knirschen nachgab. Sie ignorierte den stechenden Schmerz in ihrer Faust und starrte auf den blutigen Fleck, den sie auf dem Baum hinterlassen hatte.
Rasch wischte sie das Blut von ihren Knöcheln - doch darunter war keine Wunde zu sehen. Kein einziger Kratzer. Mit schmerzerfülltem Blick schaute sie zum Himmel hinauf, nicht wegen der Hand, sondern wegen ihres Bruders. Macht sie überhaupt irgendetwas richtig ?
Seit einiger Zeit bemerkte sie, wie ihr Bruder sie ansah, ein trauriges Leuchten in seinen Augen. Sie versuchte es zu verdrängen, sich einzureden, dass alles in Ordnung sei.
Doch jedes Mal überkam sie die Angst, dass etwas Schreckliches geschehen war - oder noch passieren würde.
Aber sie musste stark bleiben, für ihn. Also setzte sie ein höfliches Lächeln auf und schob ihre Shuriken zurück in die Tasche. Nach einem letzten tiefen Atemzug drehte sie sich einmal um die eigene Achse und verließ den Wald.
Auf dem Weg nach Hause war sie nur kurz alleine. Plötzlich, auf dem schmalen Pfad vor ihr, sah sie jemanden. Sie erkannte ihn sofort.
Es war ihr Bruder.
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Just why? | NARUTO FF (𝐃𝐄𝐔𝐓𝐒𝐂𝐇) - 𝐈𝐧 𝐁𝐞𝐚𝐫𝐛𝐞𝐢𝐭𝐮𝐧𝐠
Fanfiction» 𝐁 𝐄 𝐒 𝐂 𝐇 𝐑 𝐄 𝐈 𝐁 𝐔 𝐍 𝐆 « ⌈ ,,Ich liebe dich Shi. Pass auf dich auf !'', waren die letzten Worte, bevor sich das Portal schloss. ⌋ Shi das kleine Mädchen, das von ihrem Bruder in eine andere Welt befördert wurde. Wacht plötzlich in ein...