Max

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MAGNUS
Ich zog Angel den ganzen Weg zum FBI hinter mir her, egal wie sehr er versuchte sich zu wehren. Als wir vor dem Gebäude des FBI standen, blieben wir kurz stehen. Ich wollte nicht, dass er wieder ging. Ich konnte merken, dass Angel zunehmend ängstlicher wurde und am liebsten davon gelaufen wäre. „Was ist los?" fragte ich leise. „ Ich... ich kann das nicht... ich muss zurück! Ihr könnt mich nicht zwingen!" stotterte er. Er zitterte. Wovor hatte er Angst? „Du musst ja nicht bleiben, komm erstmal mit rein. Du kannst immer noch gehen, wenn du es später noch willst. Ich verspreche dir, dass ich dich nicht hier behalte, wenn du es nicht willst." versicherte ich ihm. Er wirkte immer noch ängstlich. „Ich kann wirklich nicht, wenn Valentin aufwacht und er rausfindet, dass ich nicht da bin..... er wird ausrasten." Er wirkte auf einmal total ängstlich nicht, stark und unverwüstlich, wie der Angel zuvor. Was war nur los? „Hey, das wird mich passieren, dafür werden wir sorgen." versprach ich ihm. Er ließ sich nur wieder willig von mir ins Gebäude ziehen. Vor dem Fahrstuhl wartete Jace auf uns und gemeinsam stiegen wir ein. Als sich die Türen wieder öffneten und wir gerade ausgestiegen waren stürmte Izzy und bereits entgegen. „OH mein Gott! Magnus! Jace! Ihr lebt noch!" schrie sie und fiel mir in die Arme. Als sie Jace ebenfalls begutachtet hatte schickte sie ihn direkt zu Clary. Sie sollte seine Wunde erstmal versorgen. Sie drehte sich wieder zu mir und begutachtete auch meine Verletzungen, bis sie Angel sah, der sich hinter mir versteckte. „Deinem Aussehen nach zu urteilen bist du Angel, richtig? Ich bin Isabelle, ich sorge dafür, dass hier alles rund läuft." begrüßte sie ihn zu meiner Überraschung freundlich, als wäre es das normalste der Welt einen Killer mit ins Büro zu bringen. Er nickte nur verunsichert. „Kommt, wir gehen in den Konferenzraum" sagte sie und ich schnappte mir wieder Angels Hand und zog ihn sanft hinter mir her. Er ließ es tatsächlich zu. Dort angekommen setzte sich Isabelle und bedeutete uns es ihr gleich zu tun. „Du bist also der berühmte Angel" sagte sie grinsend. „Du hast meinem Freund hier öfter mal den Hintern gerettet, Respekt. Aber was ich noch nicht so ganz verstehe... warum? Warum hilfst du uns?" fuhr sie fort. „Ich...das ist kompliziert" versuchte er mit zittriger Stimme zu erklären. Er wusste nicht genau, was er sagen sollte. „Egal, das können wir aus später klären. Du bist der einzige, der uns helfen kann Valentin zu fassen. Wir brauchen dich. Du weißt bestimmt, wo er alle wichtigen Daten hat, wenn du sie uns bringst können wir ihn festnehmen. Du wärst sicher der perfekte Kronzeuge, in einer Verhandlung.„ fuhr sie ohne Punkt und Komma fort. „Nein." sagte Angel nur verstört. Isabelle sah ihn verwirrt an. „Ihr versteht das nicht, ich... ich kann nichts gegen ihn tun. Er ist wie ein Vater für mich." erklärte er. „Ein Vater, von dem du dich vögeln lässt?!„ kam es spöttisch von Jace, der hinter uns in der Tür lehnte. „Das verstehst du nicht." entgegnete Angel nur monoton. „Ich glaube, ich verstehe das richtig" antwortete Jace dann ziemlich patzig. „Ich muss jetzt gehen, sonst wacht er auf und ich bin nicht da„ sagte Angel kühl. Er sah zu Boden und stand auf. Als er gerade Richtung Fahrstuhl verschwinden wollte, hielt ich ihn auf. Ich packte ihn wieder an seinem Handgelenk und zog ihn zurück in meine Richtung. „Egal wovor du Angst hast, wenn du bei uns bleibst können wir dich beschützen." sagte ich verzweifelt. Wieder versuchte er sich zu befreien und scheiterte. „Gib uns irgendetwas, womit wir dir helfen können!" bat ich ihn eindringlich. Er hielt kurz inne und schien zu überlegen, ob er uns wirklich trauen konnte. „Morgen 12 Uhr, Lagerhalle 7. Industriegebiet. Max.„ mit diesen Worten riss er sich endgültig los und ging. Er hatte uns tatsächlich etwas verraten, warum half er uns, wenn er es eigentlich nicht wollte? Wer war Max? Und wie sollte uns dieser Max helfen? „Leute, den können wir doch vergessen, der ist doch vollkommen von Valentin abhängig! Er will uns doch gar nicht helfen. Außerdem vögelt er mit dem Irren, der verarscht uns nur." motzte Jace. „Klappe! Er will uns helfen, er kann nur nicht, denke ich. Wir sollte und diesen Max schnappen und hier her bringen. Vielleicht ergibt das alles dann Sinn" meinte Izzy forsch, sie schien auch bemerkt zu haben, dass Angel irgendetwas davon abhielt uns zu helfen. Gesagt, getan.

Am nächsten Morgen standen alle früh auf. Mein Team und einige Leute vom FBI hatten sich an der Lagerhalle postiert. Jace und ich hatten uns drinnen versteckt. Wir standen knapp unter der Decke auf einem der Träger. Um Punkt 12 Uhr erschien Valentin, natürlich mit Angel an seiner Seite. Plötzlich tauchten drei weitere Gestalten auf. Zwei starke Typen und ein kleiner Junge, etwa zwölf. „Max" hörte man Angel rufen. Der kleine Junge riss sich los und rannte auf ihn zu, er fiel Angel weinend in die Arme. Die Typen griffen sich den kleinen und rissen ihn weg. Valentin kniete sich hinter Angel und umfasste seine Mitte. Er trug keine Maske, weshalb wir deutlich erkennen konnten, dass er weinte. „Wenn du willst, dass es ihm weiterhin gut geht, tust du, was ich will. Verstanden." Angel nickte verzweifelt. Valentin zog ihn auf die Beine und entfernte Angels Kapuze. Dort stand der Junge mit den strubbeligen Haaren von Gestern, seine Augen strahlend blau und endlos traurig. Ich konnte es kaum ertragen Angel so zu sehen. Selbst Jace, neben mir musste schlucken. Ich konnte spüren, dass es ihm leid tat, was er gestern gesagt hatte. Ich legte ihm meine Hand auf die Schulter und lächelt ihn schwach an. Valentin hatte Angel mittlerweile in einen stürmischen Kuss verwickelt und diesen auf der Motorhaube seines Wagens abgesetzt. Angels Jacke lag auf dem Boden und er wurde mit dem Rücken grob auf die Motorhaube gedrückt. „Bringt den Jungen hier weg." rief Valentin in Richtung der Männer und wandte sich dann wieder Angel zu. Er schob sich über den Jungen und zog dessen Hose herunter, Sekunden später schob er sich ohne Vorwarnung in ihn. Angel schrie vor Schmerz auf, doch er wehrte sich nicht dagegen. Er konnte Jace und mich sehen, machte aber keine Anstalten uns zu verraten. Wir sahen mit an, wie Valentins immer gewalttätiger wurde. Angels Lippen formten das Wort „Verschwindet", jedoch ohne einen Laut von sich zu geben. Ich wollte nicht gehen, am liebsten hätte ich Valentin von ihm runter gerissen, doch ich wusste genau, dass das nicht ging, solange Max noch bei den Typen war. Jace zog mich weg und wir verfolgten die beiden Typen. Draußen umstellten wir sie und verhafteten die beiden. Der kleine Junge wirkte total verstört und hatte Angst. Ich ging langsam auf ihn zu. „Hey, ich bin Magnus. Du bist Max, richtig?" fragte ich vorsichtig. Der kleine nickte eingeschüchtert. "Hab keine Angst. Angel hat uns gesagt, dass wir dich hier finden." erklärte ich. Sofort entspannte sich der Junge.
„Wo ist er?" fragte er mich ängstlich. „Ähm..er ist noch da drin„ versuchte ich dem kleine zu erklären. Ob der kleine wusste, was da drin gerade geschah? Ich hoffte sehr, dass er es nicht wusste. „ Holst du meinen Bruder auch da raus? Ich will nicht, dass der böse Mann ihm wieder weh tut.„ sagte Max weinerlich. „D.. das können wir jetzt leider nicht. Wir bringen dich erstmal zu uns. Er kommt später nach, versprochen.„ versuchte ich so gut, wie möglich zu lügen. Ich konnte ihm einfach nicht die Wahrheit sagen.

In love with an angelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt