Wer bist du?

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MAGNUS
Im Büro angekommen kümmerten sich Clary und Izzy um Max. Der kleine war echt niedlich. Man musste ihn einfach nur lieb haben. Jace und ich warteten im Konferenzraum auf ein Lebenszeichen von Angel. „Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich das gestern nicht gesagt. Es tut mir so leid. Glaubst du er kommt?" fragte mich Jace nervös. „ Jace, Entspann dich! Gib ihm Zeit" versuchte ich ihn zu beruhigen, obwohl ich selbst Angst hatte. Vom Konferenzraum aus konnte man direkt auf den Fahrstuhl sehen, wir beiden starrten dort schon die ganze Zeit wie gebannt hin, bis die Türen tatsächlich aufgingen. Es war Angel. Wieder war er maskiert. Warum? Er stieg aus und wir stürmten auf ihn zu. „Es tut mit so leid, ich hätte das gestern echt nicht sagen sollen!" platzte es aus Jace heraus. Er drückte den noch immer ziemlich perplexen Angel an sich. „Schon ok" antwortete dieser leise. Ich hatte bis jetzt noch nichts gesagt. Ich war immer noch mit der Frage beschäftigt, warum er maskiert war. „Weiß Valentin, dass du weg bist?„ fragte ich schließlich. „Nein. Er hat mich da liegen gelassen und ist weg gefahren. Das macht er meistens. Er rechnet erst wieder heute Abend mit mir." erwiderte er, als wäre es das normalste auf der Welt. „Habt ihr Max?" fragte er nervös. Ich nickte und er atmete erleichtert aus. „ Ich gehe mal Izzy und Clary Bescheid sagen, dass du hier bist. „sagte Jace erleichtert und verschwand. „Warum hast du das noch nicht abgenommen?" fragte ich und zeigte auf seine Maskierung. Ich bekam keine Antwort. Er blickte nur zu Boden. Ich stellte mich direkt vor ihn und schob seine Kapuze zurück und entfernte langsam das Tuch vor seinem Mund. Ich fasste unter sein Kinn und hob sein Gesicht leicht an, sodass ich ihn besser sehen konnte. Das was ich sah schockierte mich. Seine linke Wange schillerte in allen grün und blau Tönen, die ich je gesehen hatte. Er hatte eine blutige Lippe und an der Stirn eine Platzwunde. „War er das?" fragte ich sanft, obwohl ich es genau wusste. Angel sah mich nur an. „Das ist egal. Hauptsache Max ist in Sicherheit." sagte er leise. „Er ist dein Bruder richtig?" wollte ich wissen. Angel nickte. „Du bist mutig. Du tust alles, damit es deinem Bruder gut geht. Lass mich dir bitte helfen. Ich kann nicht dabei zusehen, wie Valentin dir sowas antut." murmelte ich. Ich wusste, dass er mich verstanden hatte. „Nein. Ich tue alles, damit Max in Sicherheit ist, sobald ich mich gegen Valentin stelle, ist er in Gefahr." sagte Angel verzweifelt. „Nein. Ich lasse dich nicht wieder gehen nicht, seitdem ich weiß, was er dir antut. Ich passe auf euch auf!" versicherte ich ihm. „Bitte, lass mich das allein machen, ich will nicht, dass noch mehr Leute sterben müssen." flehte er mich an. Ich wollte eigentlich noch etwas sagen, doch wir wurden von Max unterbrochen. Er stürmte auf seinen Bruder zu und fiel ihm in die Arme. Als sie sich wieder lösten bemerkte der Kleine die Verletzungen seines Bruders. "Warum lässt du das mit dir machen?" fragte der kleine verzweifelt. "Schon gut, Max. Es geht mir gut." versuchte Angel, seinen kleinen Bruder zu beruhigen. "Na komm, kleiner, wir sehen uns einen Film an" unterbrach uns Clary und verschwand wieder zusammen mit Max. Die anderen, bis auf Simon, welcher bei Clary und Max blieb gingen alle in den Konferenzraum. "Du musst unbedingt aussagen, bitte!" flehte Izzy ihn an. "Ich weiß nicht... das kann ich nicht machen" erwiderte Angel leise. "Okey, darüber können wir doch noch später mal reden! Mich interessiert da was komplett anderes! " unterbrach uns Jace. "Ist dein richtiger Name wirklich Angel oder hat Valentin dir den Namen gegeben? " wollte er wissen. Ich konnte Angel ansehen, wie er überlegte, ob er antworten sollte. Zu meiner Überraschung tat er es sogar. "Alec. Valentin hat mich immer Angel genannt, weil er meinte, dass ich wie einer aussehe." antwortete er leise. "Oh, in Valentins Wohnung, als... als du ihn äh...abgelenkt hast. Du hast ein Tattoo richtig? Welches Motiv? " stocherte Jace weiter. "Jace!" zischte Isabelle mahnend. "Schon ok. Es sind Flügel" antwortete Alec schüchtern. "Wow, cool. War das deine Idee? Kannst du mir die mal zeigen?" fragte Jace hastig weiter. " Nein, Valentin hatte die Idee. Er hat mir die stechen lassen, als ich 16 war." antwortete Alec. Alle um Raum waren leicht schockiert. Es tat mir so leid, als ich das hörte. "Oh, tut mir leid." sagte Jace leise. "Du hast ja gestern gesagt, dass Valentin wie ein Vater für dich sei. Wo sind deine richtigen Eltern?" Weiter ging es mit Jace's unangenehmer Fragestunde. "Sie sind tot. Valentin hat sie vor meine Augen erschossen. Da war ich 10." sagte Alec. Jace entglitten die Gesichtszüge und er wurde bleich. Jeder im Raum war geschockt. "Wie bist du so geworden?" Wollte Isabelle jetzt wissen. "Valentin hat mich ausgebildet. Mit 14 sollte ich dann die Agents töten, die ihn jagten und so ging es weiter, bis jetzt." erwiderte Alec müde. Isabelle musste sich erstmal setzten. Wir unterhielten uns noch eine Weile und wir erfuhren immer mehr über Alec. Er hatte durch den Tod seiner Eltern eine Menge Geld geerbt. Er hatte eine schöne Kindheit gehabt, bis Valentin ihm das alles genommen hatte. Als Alec wieder gehen wollte konnte ich das einfach nicht zulassen. "Nein, ich lasse dich nicht wieder gehen." sagte ich  fest entschlossen und hielt ihn fest. Isabelle und Jace stimmten mir zu und stellten sich ihm ebenfalls in den Weg.

In love with an angelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt