Schwächen

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ALEC
Ich konnte mich plötzlich nicht mehr bewegen, alles in mir verkrampfte sich. Mein Herzschlag beschleunigte sich. "Süß! Ich habe auf euch alle so eine Auswirkung. Kannst du dich wirklich nicht erinnern?" redete der Mann weiter und lief nun in mein Sichtfeld. Moro! "Wieso sollte ich mich an dich erinnern?" presste ich heraus. "Weil ich dich zu dem gemacht habe, was du heute bist." erklärte er und kam immer näher. Jetzt begann mein Körper auch noch zu zittern und ich bekam kaum noch Luft. "Du bist einer der letzten.... alle anderen habe ich schon erwischt, aber du bist mir eigentlich zu schade dafür. Du bist so viel besser als die anderen und du weißt es nichtmal. Alec." redetet er weiter. Er kam noch näher und legte einen Arm um meine Mitte. Dieser Geruch. Bilder schossen mir in den Kopf. Schmerz, Folter und ein beißender Geruch. Ich hatte das Gefühl, als würde ich ersticken. "Na, na, na. Ganz ruhig." sagte er und wischte mir ein paar meiner Tränen aus dem Gesicht. "Der richtige Schmerz fängt gerade erst an. Nenn es einen Versuch, oder wie du willst. Dein Freund Simon war mir eine große Hilfe, dich zu finden. Dann wollen wir doch mal herausfinden, wie viel Schmerz du erträgst" flüstert er mir lachend ins Ohr und leckte mir über die Wange. Langsam drückte er seine Daumen in meinen unteren Rücken. Sofort ging ein stechender Schmerz von dort aus durch meinen Kompletten Rücken. Ich ächzte vor Schmerz. Was war das bitte?! Ein brennen fuhr durch meine komplette Wirbelsäule. "Jeder von euch hat eine Schwachstelle. Man muss nur wissen, wo sie liegt." fügte er seinen Worten noch hinzu. Er drückte fester zu und ich schrie nur noch vor Schmerz. "So ist's gut. Lass mich deine Stimme hören." flüsterte er grinsend und drückte seinen Finger so lange auf die Stelle, bis meine Beine unter mir wegsackten und ich in seinem festen Griff hing, völlig hilflos. Ich konnte nicht mehr viel tun außer zu wimmern. Er legte mich sanft auf dem Boden ab und kniet sich neben mich. Vorsichtig strich er mir über die Wange. "Wir beide werden uns noch öfter sehen." Mit diesen Worten drückte er noch ein letztes Mal zu, was dazu führte, dass ich meinen Rücken durchbog und mit den Augen rollte. Ich schrie so laut, dass mir danach der Hals weh tat, danach ging er. Noch immer konnte ich mich nicht bewegen, dieses Mal allerdings vor Schmerz. Ich nahm alles nur noch verschwommen war und starrte nur geradeaus, an die Decke.

MAGNUS
Als mein Sohn aus dem Gebäude gerannt kam stürmte ich ihm entgegen. Sofort zog ich ihn in meine Arme. "Geht es dir gut? Bist du verletzt?" fragte ich aufgeregt, während ich seinen Kopf abtastete. "Nein. Da... da war so ein Junge, der hat mich gerettet." sagte er außer Atem. "Der gehört zu uns. Wo ist er?" sagte ich. "Er hat gesagt, dass ich gehen soll. Ich habe noch jemanden schreien gehört. Es klang so, als hätte er schlimme Schmerzen, dann bin ich noch schneller gelaufen." erklärte er. "Du steigst zu den beiden in den Wagen. Sie bringen dich in Sicherheit, Luke." wies ich ihn an. "Aber.." versuchte er zu widersprechen. "Nein! Steig ein." befahl ich und Clary zog ihn mit sich in den Wagen. "Er hat gesagt, dass wir gehen sollen, Magnus." ermahnte mich Jace, doch ich hatte meinen Entschluss schon längst gefasst. "Du weißt genau, dass ich das nicht mache." entgegnete ich störrisch, Jace nickte nur wissend und stieg ebenfalls in den Wagen. Mit quietschenden Reifen fuhren sie davon. Sofort drehte ich mich wieder zu dem Gebäude und lief hinein. Ich stieg in den Fahrstuhl und kaute nervös auf meiner Unterlippe herum während ich wie gebannt auf die Anzeigetafel für die Stockwerke starrte. Hoffentlich war Alec nichts passiert...Damals, als ich einen One Night Stand mit der Mutter meines Sohnes hatte, wusste ich schon direkt, dass es ein Fehler gewesen war. Versteht mich nicht falsch, Luke ist das beste, was mir passiert war, aber seine Mutter liebte ich nicht und sie mich ebenfalls nicht. Da hatte ich das erste mal bemerkt, dass ich nicht auf Frauen stand. Es war komisch, aber bei Alec fühlte ich mich gut. Er sah es vermutlich nur als Sex an, weil er das nur so kannte. Ich glaube niemand wollte zuvor eine richtige Beziehung mit ihm. Er war diese Aufmerksamkeit vermutlich nicht gewohnt, aber er war es definitiv wert sie zu bekommen. Als sich die Türen langsam öffneten sprintete ich förmlich zur Wohnungstüre meines Sohnes. Sie war angelehnt, also musste noch jemand anderes hier gewesen sein. Mein Sohn hatte beim fliehen wohl kaum noch eben die Türe angelehnt. Vorsichtig schob ich die Türe auf und schlich in die Wohnung hinein. Ich suchte zuerst vergeblich im Schlafzimmer und in der Küche. Vielleicht hätte ich meinen Sohn vorher fragen sollen, wo er Alec zuletzt gesehen hatte. Wie ich so darüber nachdachte lief ich ins Wohnzimmer, wo ich jemanden auf dem Boden liegen sah. Alec! Ich stürmte sofort auf ihn zu. "Alec! Bist du verletzt?" fragte ich besorgt, als ich mich neben ihn kniete. Als Antwort bekam ich nur ein benommenes Brummen. "Wir müssen hier weg, ok?" sagte ich kurz und zog ihn vorsichtig auf die Beine. Er ächzte vor Schmerz taumelte leicht, weshalb ich es für besser hielt ihn zu stützen. "Was ist passiert?" fragte ich, während ich ihn in den Fahrstuhl schob.  Er war mittlerweile um einiges klarer geworden und konnte etwas besser gehen, doch ich wollte ihn noch nicht loslassen. "Nichts.." gab er zurück. "Das sieht mit aber nicht nach "nichts" aus. „Was ist passiert!" wiederholte ich meine Frage. "Moro." sagte er nur. Sofort verstand ich. "Du erinnerst dich wieder, oder?" fragte ich vorsichtig. Clary hatte tatsächlich Recht gehabt. "Das geht dich nichts an." entgegnete er nur kühl. Vermutlich wollte er nicht reden, ich konnte es auch irgendwie verstehen. Er musste das erstmal alles verarbeiten, keiner wusste was ihm dort schlimmes passiert war. Als er sich von mir löste strich ich leicht über seinen unteren Rücken, wobei er wimmerte und zusammenzuckte. "Was hat er mir dir gemacht?" wollte ich besorgt wissen. "Nichts! Mir geht's gut." entgegnete er, doch ich glaubte ihm nicht. Ich drückte ihn leicht gegen die Wand und schob sein Shirt am Rücken ein Stück hoch, was ich dann entdeckte bereitete mir Sorgen.

In love with an angelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt