Ängste

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JASON
Ich bekam nur am Rande mit, dass Mark mich auf dem Sofa ablegte und meine Hand hielt, ehe ich vollkommen weg dämmerte. Ich hatte vollkommen mein Zeitgefühl verloren, als ich irgendwann wieder aufwachte. Mark saß noch immer neben mir auf dem Boden und hielt meine Hand. Er hatte sich gegen das Sofa gelehnt und schlief. Vorsichtig richtete ich mich auf, wobei ein brennender Schmerz durch meinen Bauch fuhr. Ich ächzte vor Schmerz, was Mark weckte. Sofort sah er mich besorgt an. Er setzte sich neben mich auf das Sofa und zog mich vorsichtig in seine Arme. „ Was ist passiert?" fragte ich noch immer unter Schmerzen. Mark ließ seine Hände an meiner Wirbelsäule herunter fahren und übte leichten Druck darauf aus, was meinen Schmerz etwas erträglicher machte. „Als du das Blut gesehen hast war das wohl etwas zu viel Stress für dich. Du bist zusammengebrochen." erklärte er ruhig. „Ja, das weiß ich noch, aber was hat Luis mir da in den Arm gerammt, danach war ich total weg." murmelte ich und rieb mir über die Stelle, in der er die Spritze gerammt hatte. Ich konnte Marks Nervosität spüren. Ich drehte mich in seinem Armen herum, sodass ich auf seinem Schoß saß. „Was ist los?" fragte ich ernst. „Das Zeug war gegen die Aufregung. Es sollte auch verhindern, dassdudasbabyverlierst...." gegen Ende hin redete er immer schneller. „Was?" fragte ich nach. „Ich habe kein Wort verstanden." entgegnete ich verwirrt. „Ähm... das sollte verhindern, dass du das Baby verlierst." antwortete er jetzt verständlicher, allerdings trotzdem noch sehr leise. Ich sah ihn einfach nur an. "Das ist jetzt ein Scherz, oder?" fragte ich fassungslos. Ich wusste wirklich nicht, was ich darauf antworten sollte. „Nein, kein Scherz. Also ich finde die Nachricht eigentlich ganz gut, ich meine wir sind jetzt schon so lange zusammen und...das wird bestimmt cool." redete Mark weiter und begann damit mir über den Rücken zu streichen. Wie sollte ich bei sowas reagieren? Ich hatte nicht die geringste Ahnung. Wie reagierte man denn normalerweise? Die Nachricht war noch nicht ganz bei meinem Gehirn angekommen, schon brach ich in Panik aus. Ich war erst 22 Jahre alt. Ich war gerade erst erwachsen! Ich konnte doch jetzt kein Baby bekommen! Nein! Nein! Nein! Das ging doch nicht! Wie sollte ich mich denn um ein Kind kümmern? Mein Job? Ich... wie? Mark war ständig unterwegs und wenn dann immer in Gefahr! Ich konnte mich doch nicht alleine um das Kind kümmern! Ich war nicht so stark, wie Magnus oder Alec! Das konnte ich nicht!! „Nein.. ich- Ich will es nicht" murmelte ich nur.

MARK
Ich war ziemlich überrascht, als Jason panisch wurde und mir sagte, dass er das Kind nicht wollte. Er fing an zu weinen und wollte sich aus meinem Griff befreien, doch ich gab nicht nach. Keine Chance, dieses Mal würde ich nicht nachgeben. „Du musste dich beruhigen, alles wird gut. Wir bekommen das hin." versuchte ich ihn zu beruhigen, doch es brachte nichts. "Nein..., bitte..." entgegnete er nur noch aufgelöster. Seine Atmung beschleunigte sich noch mehr und er versuchte immer weiter meine Griff zu lösen. Er war total panisch, so hatte ich ihn noch nie erlebt, normalerweise war er die Ruhe selbst. Ihn brachte nichts so schnell aus der Ruhe. Ich zog ihn noch dichter an mich und nahm ihn in den Arm. Er fing einfach nur an zu weinen und gab schließlich nach. Er hörte auf sich zu wehren und ließ sich einfach fallen. „Alles wird gut. Wir packen das zusammen. Wir ziehen das kleine Krümelchen schon groß, außerdem wollte ich sowieso mit dir alt werden, dann passt das doch ganz gut." flüsterte ich in sein Ohr, um ihn zu beruhigen. Langsam schien es zu funktionieren. Er wurde immer ruhiger, bis er nur noch leise weinte. „Warum weinst du? Willst du das Baby immer noch nicht? Wenn ja, dann ist das auch ok für mich. Solange es dir gut geht und du glücklich bist, bin ich auch glücklich." versicherte ich ihm. „Nein..."schniefte er. „Ich... ich will es, aber i-ich bin gerade einfach ein bisschen überfordert mit der Situation." entgegnete er noch immer weinend und total überfordert. „Dann haben wir wenigstens schon mal geklärt, dass wir das Krümelchen behalten wollen, das ist doch schonmal etwas." entgegnete ich grinsend. Auch Jason musste grinsen und ich wischte ihm einige Tränen weg. „Zuerst müssen wir Alec finden...ihm geht es gar nicht gut.." schniefte Jason. „Die Anderen suchen schon nach ihm. Woher weißt du, dass es ihm nicht gut geht?" fragte ich verwirrt. „Ich weiß es einfach, das ist so ein Gefühl."entgegnete er nachdenklich. Er stand auf und gemeinsam gingen wir zu den Anderen in die Küche. „Wie sieht's aus?" fragte ich mach. „Luke hat einen Ort gefunden, wo er sein könnte, ein altes Lagerhaus. Wir überlegen gerade, wie wir vorgehen können." erklärte Isabelle. „Ich kann mich da mal umsehen." warf Luis ein. „Nein. Wer auch immer Alec hat, ist auch hinter dir her." widersprach Luke. „ Wenn ich den treffe, dann müsst ihr euch wohl eher Sorgen um den machen, als um mich." entgegnete Luis. „Vergiss es. Ich lasse dich sicher nicht alleine hin gehen." sagte Luke entschlossen. Luis nahm seine Waffe und hielt sie ihm an den Kopf. „Willst du das jetzt wirklich mit mir ausdiskutieren?" fragte er mir hochgezogener Augenbraue. „Nein, alles gut. Du machst das super!" stammelte Luke vor sich hin. „Geht doch!" entgegnete Luis fröhlich und steckte seine Waffe wieder weg. „Dann nimm wenigstens einen Kamera mit." bat Luke ihn. „Ok" gab Luis genervt nach. Luke brachte eine Kamera an seiner Jacke an und Luis verschwand. Sofort versammelten wir uns um den Bildschirm von Luke's Computer, während Luis sich auf den Weg machte. Man konnte sehen, wie Luis zum alten Lagerhaus fuhr und seinen Wagen in etwas weiterer Entfernung parkte. Er lief unauffällig auf das Gebäude zu, bis er auf ein Paar Wachmänner traf. Es gab eine kleine Prügelei, bei der er die Wachen ziemlich übel zurichtete. „Er scheint echt wütend zu sein."merkte Jace beeindruckt an. Luke schnaubte nur. „Er hätte denen auch einfach aus dem Weg gehen können." brummte er dann. Ich musste grinsen, Luke war noch nie ein Fan von Gewalt gewesen, deshalb war er auch Techniker geworden. Als Luis sich im Gebäude befand und durch die Gänge schlich, ertönte plötzlich eine Stimme. „Hallo, Luis! Schön die wieder zu sehen."
Luis drehte sich herum und blieb vollkommen starr stehen. „Valentin?! Wie ist das möglich?! Alec hat ihn damals getötet, vor unseren Augen!" platzte es aus Simon heraus. „Wie?" fragte Luis. „Moro. Er hat mich verbessert. Aber ich bin Angel nicht böse, er stand unter der Kontrolle von diesem Staatsanwalt. Jetzt weiß er wieder, wo er hin gehört. Er kann seine Wut jetzt endlich rauslassen." sagte er verrückt grinsend. Kurz darauf kam Alec um die Ecke. Das war nicht mehr unser Alec. Sein Blick war vollkommen leer.

In love with an angelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt