Schatten der Vergangenheit

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MAGNUS
Auf seinem unteren Rücken befand sich ein großer dunkel violetter Bluterguss. "Was?!"platzte es mir heraus. "Was hat er mit dir gemacht?" fragte ich entsetzt. "Nichts, Magnus!" entgegnete Alec und schob sein Shirt wieder herunter. "Hey! Ich mache mir nur Sorgen um dich!" antwortete ich besorg. "Lass es! Ich komme alleine klar." versuchte er mir weiß zu machen. Ich glaubte ihm nicht, doch ich ließ ihn in Ruhe. Er würde schon mit mir reden, wenn er soweit war. Ich konnte ihm ansehen, dass er total durcheinander war. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der wir kein Wort gewechselt hatten, kamen wir unten an. Gemeinsam gingen wir aus dem Gebäude und liefen auf sein Motorrad zu. "Lässt du mich wenigstens fahren?" fragte ich, obwohl ich eigentlich davon ausgehen konnte, dass seine Antwort ein klares Nein sein würde. "Ok" entgegnete er zu meiner Überraschung. Er holte einen zweiten Helm heraus und gab ihn mir. Ich setzte ihn auf und stieg schnell auf das Motorrad, bevor er es sich noch anders überlegte. Er stieg ebenfalls auf und hielt sich an mir fest. Sofort erfüllte mich ein wohliges Gefühl. Gut, dass er mein grinsen unter dem Helm nicht sehen konnte. Ich startete den Motor und wir fuhren zurück zu Alec's „Haus". Konnte man es eigentlich überhaupt so nennen? Er war schließlich nicht oft dort und wie ein Haus sah es schonmal gar nicht aus, eher wie ein Bunker. Als wir gerade in den Wald fuhren verkrampfte sich Alec kaum merklich hinter mir. „Halt an." presste er plötzlich hervor und ich folgte seiner Anweisung. Er stieg ab und zog sich den Helm vom Kopf, er drehte er sich Richtung Gebüsch und übergab sich. Ich stieg ebenfalls ab und zog mir den Helm vom Kopf. Ich schnappte mir unsere Helme und legte sie auf dem Motorrad ab, danach lief ich wieder zu Alec. Sein Magen hatte sich mittlerweile wieder etwas beruhigt. „Alles ok?" fragte ich besorgt und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ja, glaube schon." erwiderte er und spuckte nochmal auf den Boden. „Dann lass uns lieber schnell zurück, dann kannst du dich etwas ausruhen." erklärte ich und wir gingen wieder zum Motorrad zurück und setzten unsere Fahrt fort. Nach knapp einer halben Stunde waren wir wieder in der Tiefgarage und stiegen gerade in den Fahrstuhl. „Du siehst blass aus." merkte ich an, während Alec sich gegen eine der Wände lehnte und die Augen geschlossen hatte. „Mir gehts gut." versicherte er mir, doch ich glaubte ihm kein Wort. Mit den Worten „Du bist ein schlechter Lügner" verließ ich den Fahrstuhl und ging zu den anderen, während Alec in einem der Zimmer auf dem Gang verschwand. „Was war los?" fragte Clary besorgt. „Alec sah ja gar nicht gut aus." fügte Isabelle hinzu. „Moro war da und hat ihn verletzt. Es sah echt nicht gut aus, als ich ihn gefunden habe. Er wollte sich aber nicht von mir helfen lassen. Ich glaube er erinnert sich wieder an einige Dinge, aber er will auch nicht darüber reden. Auf dem Weg hierher musste er sich sogar übergeben." berichtete ich besorgt. „Wir sollten in den nächsten Tagen ein Auge auf ihn haben." kam es zur Überraschung aller von Jace. „Was? Ich mag ihn auch, wenn ihr mit das alle nicht glaubt. Seit der Sache mit Valentin habe ich ihn gern. Ich glaube er will uns einfach nur nicht belasten." erklärte Jace besorgt. Manchmal war er wirklich einfühlsam. Andere würden in ihm vermutlich nur den knallharten FBI Agent sehen, doch er war so viel mehr als das. „Wo ist Luke?" fragte ich dann. „Wir haben ihn in einem der Zimmer untergebracht. Er schläft, Simon passt gerade auf ihn auf." erklärte Isabelle. „Gut, lasst uns auch schlafen gehen. Das war ein wirklich aufwühlender Tag." erklärte ich und die anderen nickten zustimmend. Schnell waren alle in ihren Zimmern verschwunden. Ich lief gerade zu meinem, als mein Blick auf das von Alec fiel. Wie von alleine brachten mich meine Füße dort hin und ich klopfte leise. Ich drückte die Klinke hinunter und trat ein. Alec lag quer auf dem Bett. Es sah so aus, als hätte er sich einfach darauf fallen lassen und wäre eingeschlafen. Ich musste grinsen. Er hatte tatsächlich auf mich gehört. Ich lief auf ihn zu und schnappte mir seine Beine. Vorsichtig legte ich ihn richtig in sein Bett und zog ihm die Schuhe aus. Dann schnappte ich mir eine Decke und legte sie über ihn. Ich blieb noch eine Weile vor ihm stehen und sah dabei zu, wie er ruhig atmend schlief. Nach einer Weile jedoch atmete er unruhig und wimmerte leise. Ich sah zu, wie Tränen seine Wangen hinunter liefen. Er weinte! Ich setzte mich unbewusst in Bewegung und legte mich neben ihn. Vorsichtig zog ich ihn in meine Arme, sofort klammerte er sich an mich und beruhigte sich wieder etwas. Ich deckte auch mich zu und hielt ihn die ganze Nacht in meinen Armen und es schien zu funktionieren, er schlief ruhiger und hörte auf zu weinen. Bald schlief auch ich ein.

In love with an angelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt