Verloren

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ALEC
Als ich erneut aufwachte lag ich wieder im Bett. Jason war nicht hier, doch ich wusste, dass irgendetwas nicht mit ihm stimmte... ich konnte das fühlen. Vorsichtig richtete ich mich auf. Langsam nah ich die Atemmaske ab und lies meinen Blick durch den Raum wandern. Ich bekam einen halben Herzinfarkt, als ich vor dem Bett eine schwarze Gestalt stehen sah. Ich krabbelte instinktiv zurück, bis ich gegen das Kopfende stieß. „Bitte..." flehte ich ihn an. „Wieso bist du nicht wütend?!" fragte er bedrohlich. „Ich...Ich bin wütend... immer" entgegnete ich leise. „ Warum bist du dann nicht wie ich?" fragte er weiter. „ Ich bin wie du, aber ich habe eine Familie, die ich beschütze.... immer, wenn ich für sie kämpfe, dann lasse ich meine Wut raus."erklärte ich noch immer am ganzen Körper zitternd. „Wie viele hast du verloren?" fragte er. „Eins." entgegnete ich ruhiger. „Aber ich habe auch ein gesundes und glückliches Kind." fügte ich noch hinzu. Er sah mich überrascht an. „Wie?" fragte er. „Ich habe einen Deal mit Moro gemacht. Ich habe für ihn gearbeitet und er hat meine Familie in Ruhe gelassen." erklärte ich leise. Er zog eine Waffe und richtete sie auf mich. „Bitte nicht!" flehte ich ihn an und zog eine Waffe unter meinem Nachttisch hervor. „Nenn mir einen Grund, warum ich dich nicht umbringen sollte." entgegnete er bedrohlich. „Ich bekomme ein Baby." sagte ich panisch. Sofort ließ er die Waffe fallen. „Wie ist das möglich?" fragte er überrascht. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, Moro hat es mir gesagt. Kurz bevor du ihn erschossen hast." sagte ich aufgelöst. „Was?! Ich habe ihn nicht erschossen!" entgegnete er überrascht. Ich sah ihn ebenso überrascht an. „Wer hat ihn dann getötet? Moro dachte du wärst hinter ihm her." fragte ich erschrocken. „Keine Ahnung, jemand hat auf mich geschossen. Ich dachte erst, dass Moro es war, aber dann hab ich seine Leiche gesehen. Die andere Möglichkeit wärst du gewesen, aber du fällst ja jetzt auch weg." erklärte er.  „Was machen wir jetzt?" fragte er mich. „Wir finden raus wer das war und legen ihn um, bevor er uns umbringt." schlug ich vor. Luis nickte und auch ich steckte meine Waffen wieder weg. „Die Idee gefällt mir." entgegnete er grinsend. Vorsichtig stand ich auf, ich geriet jedoch sofort ins Schwanken, da mir schwindelig wurde. Sofort war Luis da und hielt mich fest. „Das hab ich am schwanger sein am wenigsten vermisst." murmelte ich. „Du wirkst nicht gerade glücklich über das Baby." stellte Luis fest. „Ich will es auch nicht. Ich kann das nicht nochmal. Außerdem bin ich, wenn wir ehrlich sind kein guter Einfluss für ein Kind." erklärte ich. „Ich glaube du irrst dich. Du wärst ein guter Vater... du hast dich schon damals immer um mich und um die Anderen Kinder gekümmert! Du kannst das." versicherte er mir. „Wir sollten runter und das mit den anderen abklären." merkte ich an. „Ich glaube nicht, dass ich mitkommen sollte. Die sind vermutlich nicht so begeistert mich zu sehen." merkte er an, aber ich ließ nicht locker. „Wir sind bewaffnet, ich denke es wird keine Probleme geben." merkte ich an und setzte mich in Bewegung. Luis folgte mir. Ich trat zuerst ins Wohnzimmer sofort sahen alle hinter mich und zogen ihre Waffen und richteten sie auf Luis. Wir zogen ebenfalls unsere Waffen, wobei ich mich vor Luis stellte. „Alec! Was soll das? Er wird uns alle umbringen." rief Jace. „Wird er nicht! Er hat Moro nicht getötet! Er dachte Moro hätte ihn angegriffen und hat nur die Leiche gesehen." versuchte ich zu erklären und steckte meine Waffe weg. Luis tat es mir gleich. Danach ließen auch die Anderen ihre Waffen sinken. Trotzdem schnappte sich Magnus meinen Arm und zog mich nach draußen.

MAGNUS
Ich hatte genug! Ich musste erstmal mit Alec reden, die Sache mit dem Baby ließ mich einfach nicht los. Luis war mir im Moment herzlich egal! Draußen auf der Veranda angekommen drückte ich ihn grob gegen die Wand. „Du bekommst ein Baby?! Wann wolltest du mir das mitteilen und wann verdammt nochmal wolltest du mir sagen, dass du es gar nicht willst!" schrie ich ihn.  Alec zuckte heftig zusammen. „Ich kann das jetzt einfach nicht.. ich.." setzte er an, doch ich unterbrach ihn. „Du kannst sowas nicht einfach ohne mich entscheiden! Ich habe ein Recht darauf dabei mit zu entscheiden!" schrie ich weiter. „Es ist mein Körper! Du hast kein Recht einfach so über mich zu bestimmen. Mein Körper, meine Entscheidung! Es ist reine Höflichkeit dir meine Entscheidungen mitzuteilen!" schrie Alec mich nun verzweifelt an. „Und wie ich da ein Recht auf Mitsprache habe! Es ist ja auch mein Kind! Du bist wirklich nicht fähig eine Beziehung zu führen! Vielleicht hättest du bei Moro bleiben sollen und mit ihm einen eiskalte total durchgeknallte Familie gründen sollen. Ihr hättet super zusammen gepasst! Es war doch gut, dass ich Jason alleine groß gezogen habe, sonst wäre er so geworden wie du. Gut, dass dein erstes Kind gestorben ist, das arme Kind wäre sonst wie du!" keifte ich zurück. Ehe Alec noch etwas sagen konnte stürmte ich rein und knallte dir Türe hinter mir zu. Ich war so unglaublich wütend und enttäuscht. Aber Alec's Gesichtsausdruck verriet mir, dass ich zu weit gegangen war. Das hätte ich ihm niemals sagen dürfen. Ich wusste doch, wie sehr er unter dem Tod seines ersten Babys litt.

ALEC
Als Magnus mich anschrie wurde mir das ganze Ausmaß des Chaoses erst bewusst. Ich konnte ja nicht einmal eine gesunde Beziehung führen und dann sollte ich mich auch noch um ein Kind kümmern und es großziehen? Dazu kam doch die Bedrohung durch den unbekannten Schützen. Das war der denkbar schlechteste Zeitpunkt ein Baby zu bekommen, warum verstand er mich denn nicht. Ich konnte das nicht, nicht schon wieder. Damals mit Jason war es nicht gut ausgegangen, ich war durch die Hölle gegangen! Ich wollte unter diesen Umständen nicht nochmal ein Kind bekommen. Das konnte ich weder dem Kind, noch Magnus und mir antun. Als ich versuchte ihm zu erklären, warum ich es nicht wollte Schnitt er mir nur das Wort ab. Er wollte es ja nicht einmal hören. Er schrie mich weiter an, er sagte sogar, dass es gut sei, dass mein erstes Baby gestorben war. Das traf mich wirklich. Wie konnte er sowas nur sagen! Er warf mir noch vieles mehr an den Kopf, doch meine Gedanken waren bei meinem ersten Baby. Vielleicht war es gut so, dass ich kein Kind großgezogen hatte. Ich schien absolut nicht geeignet für sowas zu sein. Magnus schrie immer weiter, bis er rein stürmte. Ich stand noch immer an der Hauswand und lehnte mich dagegen. Ich merkte, wie ich mich am ganzen Körper zitterte, ich wurde noch nie so angeschrieen und verletzt, vor allem nicht von jemandem, den ich so liebte. Das war einfach zu viel für mich. Ich konnte nichts anderes tun, außer in Tränen aus zu brechen. Ich wusste mir nicht anders zu helfen, da ich mit meinen Gefühlen und der Situation maßlos überfordert war. Ich versuchte meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen, doch es gelang mir nicht...das nächste was ich spürte war ein höllisch brennender Schmerz, der sich durch meinen Bauch zog, das riss mir die Beine weg, sodass ich weinend auf meinen Knien landete und mich mit einer Hand am Boden abstützte während ich die andere an meinem Bauch hielt. Ich weinte nicht mehr vor Überforderung, nein. Jetzt war es vor Schmerz. Ich hatte noch nie in meinem Leben solche Schmerzen gehabt! Eine weitere Welle von Schmerzen überrollte mich und auch mein Arm brach unter mir weg und ich landete auf dem harten Steinboden. Immer wieder wurde ich von Schmerzen durchzogen und rollte mich zusammen. Als ich an mir herunter blickte, sah ich einen großen Blutfleck zwischen meinen Beinen und er wurde immer größer. Das gab mir den Rest. Meine Sicht verschwamm vor Tränen und sämtliche Kraft wich aus meinem Körper... bis alles nur noch schwarz wurde...

In love with an angelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt