When You Were Gone

12

CHRIS

"Chris, lass mich mal bitte los, ich muss aufs Klo!" Al zerrt an meinem Arm und versucht sich aus meiner Umarmung zu befreien.

Verschlafen blinzle ich in das helle Sonnenlicht, dass Alexas Zimmer inzwischen durchflutet und lasse sie widerwillig los, bevor ich mich - ein unverständliches "Morgen" grummelnd - auf die andere Seite drehe und weiterschlafe.

Wie von der Tarantel gestochen springt Alex auf und rennt ins Bad. Scheint wohl wirklich dringend zu sein...

***

"Hey Schlafmütze, jetzt komm schon, steh auf!" Alex sitzt neben mir auf dem Bett und rüttelt unsanft an meiner Schulter.

"Manchmal frag ich mich ernsthaft, ob Emma wirklich deine Zwillingsschwester war oder ob bei eurer Geburt einer von euch vertauscht wurde. Ich mein, sie war Frühaufsteherin und du kannst 20 Stunden am Stück schlafen! Ich glaub langsam, du leidest an Hypersomnie."

Widerwillig öffne ich erneut die Augen und sehe Alexa verschlafen an.

"Em und ich haben uns eben ergänzt."

"Ja, das habt ihr. Aber hey, wir sehen nach vorne und deswegen kommen Yann, Lynn und Toby nachher zum Grillen vorbei."

"Wann ist nachher?", frage ich schläfrig und gähne herzlich.

"Um genau zu sein in einer Viertelstunde."

Überrascht fahre ich hoch und starre Al mit weit aufgerissenen Augen an.

"Yann, Lynn und Toby kommen? Hier her? In ... 15 Minuten?"

"Korrekt. Das mit dem Zuhören klappt ja schon super", lobt sie mich wie ein kleines Kind und grinst dabei breit.

"Und warum zum Teufel weckst du mich erst jetzt?", rufe ich entgeistert, befreie mich von der Bettdecke und bin wenige Sekunden später schon im Badezimmer unter der Dusche.

"Wow, ich glaub, ich hab dich noch nie so schnell aufstehen sehen", meint Al trocken und sieht mir nach.

ALEXA

"Hey Lynn, komm rein", begrüße ich meine Freundin und trete zur Seite.

Sie kommt mit ihrer Salatschüssel in meine Wohnung und geht gleich weiter in mein Wohnzimmer, an welches ein mittelgroßer Balkon angrenzt. Yann hat es sich bereits mit einem Bier auf meiner Couch bequem gemacht und wenig später stößt auch Chris endlich dazu.

Seine Haare sind noch nass und er sieht immer noch ziemlich verschlafen aus - aber er ist wach.

Lynn begrüßt ihn mit einem Blick, der so viel sagt wie: Soso, er hat also hier gepennt... Alles klar.

Yann hingegen, der natürlich schon wusste, dass Chris die Nacht hier verbracht hat, prostet ihm zur Begrüßung mit seinem Bier zu.

"Toby habt ihr gestern Abend verloren oder wie?", fragt Lynn grinsend und sieht sich suchend um.

"Um ehrlich zu sein, ja", antwortet Chris und geht auf den Balkon, um zu rauchen - was ein Frühstück...

"Ist 'ne längere Geschichte", erklärt Yann auf Lynns fragenden Blick hin und würgt weitere Ausführungen mit einem Kopfschütteln ab.

Lynn sieht hilfesuchend zu mir, fühlt sich offensichtlich ausgegrenzt.

"Lass uns noch auf Toby warten", vertröste ich sie auf später und gehe in die Küche, um noch ein paar Dinge für's Essen vorzubereiten. Währenddessen drehen Yann und Lynn im Wohnzimmer die Musik auf und geben ihre DJ-Fähigkeiten zum Besten.