ALEXA
"Guten Morgen, Schlafmütze", murmele ich lächelnd, während ich Chris mit unzähligen Küsschen wachküsse.
"Morgen", grummelt er verschlafen, hält meinen Kopf fest und drückt seine Lippen auf meine.
"Können wir unseren Tag im Bett vielleicht heute einlegen? Ich mein, Yann kommt doch auch ganz gut ohne uns klar", fragt Chris und klingt dabei wie ein quengeliges Kleinkind.
"Kannst du gerne machen, aber ich muss heute ein paar Dinge erledigen", erwidere ich und denke dabei an die Vorbereitungen für die Gedenkfeier. "Und ich nehm Yann mit. Damit der Gute auch mal ein bisschen vor die Tür kommt", füge ich noch hinzu.
"Und ich soll hierbleiben?", fragt Chris entgeistert.
Ich lache auf und streiche sanft über seinen Arm. "Musst du natürlich nicht. Aber bei dem, was ich vorhabe, kannst du leider nicht mitkommen", erwidere ich und drücke ihm einen tröstenden Kuss auf die Lippen.
"Na gut", seufzt Chris und dreht sich auf den Rücken.
"Alles gut?", frage ich besorgt nach, als ich den frustrierten Ausdruck auf seinem Gesicht entdecke und stütze meinen Kopf auf meinem Ellbogen ab.
"Ja, alles gut. Wie lang brauchst du? So ungefähr?", wendet er sich wieder an mich und lächelt ehrlich.
"Du hast heute auf jeden Fall noch was von mir, keine Sorge", erwidere ich augenzwinkernd.
"Find ich gut." Damit rollt Chris sich aus dem Bett, streckt mir seine Hand entgegen und zieht mich ebenfalls hoch.
"Duschen?", schlage ich grinsend vor. Ich hab das Gefühl, ich bin ihm etwas schuldig, denn in den nächsten Tagen wird es wohl mehrere Situationen geben, in denen ich Chri irgendwelche Ausreden erzählen muss.
Chris nickt überrascht und folgt mir ins Badezimmer.
YANN
"Hey! Aufstehen, du Schlafmütze!" Al kommt stürmisch ins Zimmer und reißt die Vorhänge auf, sodass das grelle Sonnenlicht durchs Fenster scheint.
"Was willst du?", grummele ich verschlafen und ziehe mir die Bettdecke über den Kopf, um meine Augen vor dem viel zu hellen Licht zu schützen.
"Ich brauche dich", meint sie bestimmt. "Und dein Auto."
Aha, daher weht also der Wind.
Widerwillig schlage ich die Decke zurück und sehe sie aus zusammengekniffenen Augen an.
"Wozu?"
"Wir müssen einkaufen...? Und so weiter", erklärt sie und macht dabei vielsagende Gesten.
Ich ziehe mir die Bettdecke erneut über den Kopf.
"Das kannst du ja wohl auch ohne mich", meine ich in den Stoff der Decke.
Al seufzt. "Kann ich, will ich aber nicht. Komm schon, würde dir auch mal wieder gut tun, ein bisschen rauszugehen."
Ich schlage die Decke wieder zurück und sehe Al überlegend an. "Gib mir 'ne halbe Stunde", willige ich schließlich seufzend ein und schicke Al mit einer Handbewegung vor die Tür.
Seufzend kämpfe ich mich aus dem Bett, sammle ein paar willkürliche Kleidungsstücke zusammen und gehe ins Badezimmer.
Es ist anstrengend, sich mit nur einem brauchbaren Arm zu duschen und dazu dauert es auch noch eine ganze Weile. Aber immerhin gewöhne ich mich allmählich an meine eingeschränkte Bewegungsfreiheit - nervig ist es trotzdem.
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When You Were Gone
Romansa《Ich spüre nichts mehr. Weder Alexas Umarmung noch den Schmerz über Emmas Tod. Da ist nichts. Nur das Gefühl, dass da ein wesentlicher Teil von mir fehlt, und die Leere, die stattdessen in mir herrscht. Die Leere, die Em dort hinterlassen hat.》 ~ A...