ALEXA
Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist das Bett neben mir leer.
Auf einmal hellwach fahre ich hoch und sehe mich im Zimmer um - Chris ist nicht da.
"Chris?", rufe ich durch die halboffene Tür in den Flur.
"Einfach weiterschlafen, bin gleich wieder da", kommt es gestresst zurück. Der Richtung nach zu urteilen, ist er in der Küche.
In meine Nase dringt der Geruch von frischem Kaffee und ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, während ich mich zurück aufs Bett fallen lasse und die Augen wieder schließe.
Macht er Frühstück?
Ich bekomme meine Antwort, als Chris wenig später mit einem Tablett zurück ins Zimmer kommt und sich vorsichtig neben mich setzt.
"Guten Morgen, Schönheit", wünscht er leise und legt seine Lippen auf meine.
"Guten Morgen", erwidere ich danach und begutachte das Frühstück.
Kaffee, Obst, Brötchen und meine Lieblingsmarmelade - eigentlich alles, was mein Herz begehrt.
"Womit hab ich das verdient?", frage ich und sehe zu Chris.
"Wer sagt, dass das für dich ist? Ich hatte Lust auf Frühstück im Bett, also hab ich mir Frühstück im Bett gemacht. Man soll seine Träume doch einfach verwirklichen. Aber wenn du lieb fragst, bekommst du natürlich auch was", neckt Chris mich scherzend und lacht herzlich auf.
"Wie überaus großzügig von dir."
Ich setze mich auf und schnappe mir schnell ein Brötchen, bevor Chris protestieren kann.
"Ich hoffe, du hast das logistisch gut durchdacht", meine ich nur und beobachte skeptisch, wie Chris das Tablett auf seinen Beinen balanciert, während ich mein Brötchen aufschneide und mit Marmelade bestreiche.
"Nicht wirklich. Ich hab einfach darauf gehofft, dass man Kaffeeflecken in der Bettdecke gut rauswaschen kann", erwidert Chris entspannt und zuckt gleichgültig mit den Schultern.
Mir bleibt nichts anderes übrig, als schmunzelnd den Kopf zu schütteln. Typisch Chris. Einfach mal machen und sich um die Folgen später kümmern - aber warum auch nicht?
"Naja, hoffen wir mal, dass Yann nicht plötzlich auftaucht und uns unser Frühstück streitig machen will", meint Chris und grinst breit. "Ich bin bereit, dich und das Frühstück zu verteidigen!"
Lachend boxe ich ihm in die Seite und vergesse dabei für einen Moment, dass das Tablett auf Chris' Beinen eine ziemlich wacklige Angelegenheit ist, aber glücklicherweise fällt nichts um.
Aber auch eine gute Stunden nach unserem Frühstück - wir haben zwischenzeitlich geduscht und sind ins Wohnzimmer umgezogen - hat Yann sich noch nicht blicken lassen und ich bezweifle langsam, dass er tatsächlich noch schläft.
"Meinst du, Yann ist okay?", frage ich Chris daher leicht besorgt.
Chris zuckt nur gleichgültig mit den Schultern. "Warum nicht? Lass ihn pennen, ich mein, wir haben ihn wahrscheinlich die halbe Nacht wach gehalten..." Ein schelmisches Grinsen umspielt seine Lippen, als er das sagt und überträgt sich auf mich.
Kopfschüttelnd stehe ich auf und gehe zur Tür. "Ich schau trotzdem mal kurz nach ihm", erkläre ich, doch anstatt zu Yanns Zimmertür zu gehen, lenkt die sich öffnende Wohnungstür meinen Blick in die entgegengesetzte Richtung.
Ungläubig bleibe ich noch in der Tür zum Wohnzimmer stehen und beobachte sprachlos, wie ein über beide Ohren strahlender Yann in die Wohnung kommt.
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When You Were Gone
Romance《Ich spüre nichts mehr. Weder Alexas Umarmung noch den Schmerz über Emmas Tod. Da ist nichts. Nur das Gefühl, dass da ein wesentlicher Teil von mir fehlt, und die Leere, die stattdessen in mir herrscht. Die Leere, die Em dort hinterlassen hat.》 ~ A...