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Alenia
Der kalte Wind wehte mir leicht ins Gesicht und warf mein Haar zurück. Es war zu einem blonden Zopf gebunden, wie ich es immer trug, wenn ich auf Mission war.
Meine Mission mit Lillith hatte jetzt ungefähr drei Wochen gedauert. In der Schule würde man sich schon wundern, wo ich blieb.
So lange war ich noch nie weg gewesen. Das würde fragen geben und ich wusste nicht, wie ich sie alle beantworten sollte.

Die Schule kam in Sicht. Ihre Türme mit den farbigen Dächern ragten vor mir auf. Der grüne
Erd-Turm befand sich immer noch im Wiederaufbau, aber es fehlte nicht mehr viel.
Elegant landete ich auf dem Schuhof und rückte meine Tasche zurecht. Wenn ich mich recht erinnerte, war es Mittwoch. Alle befanden sich im Unterricht.

Das war gut für mich. So konnte ich unbemerkt durch die Korridore zu meinem Zimmer laufen. Keiner hielt mich auf und ich hatte Zeit mir eine halbwegs plausible Erklärung einfallen zu lassen. Miss Hawkins würde ich erklären, Lillith sei tot. Der Dunkle Mond damit gebannt, bis er in seinem neuen Körper alt genug war, um gefährlich zu werden.

Aber wie erklärte ich es Cole oder Lenné? Sie beide wussten nicht, dass ich die Scheinende war. Zwar wussten sie, dass ich auf Missionen ging, aber nicht was ich da tat. Eigentlich wusste die halbe Schule, dass ich auf Missionen ging und alle hatten es akzeptiert.

Seufzend öffnete ich die Tür zu meinem Zimmer und trat ein. Es war so, wie ich es verlassen hatte. Das Bett ordentlich gemacht, sodass kaum eine Falte die Rosen zerknitterte.
Lillith' Seite hatte sich auch nicht verändert. Man hatte alles so gelassen wie es war. Der Schrank mit ihren Sachen, das etwas unordentliche, violette Bettlaken und der Schreibtisch, mir Schulsachen.

Etwas traurig sah ich ihre Hälfte an. Einfach so würde ich meine Freundin nicht mehr besuchen können. Für die Welt war sie tot, für mich eine Reise von einer ganzen Woche entfernt.

Nachdem ich meinen Kampfanzug ausgezogen und in meinen Schrank gestopft hatte, wusch ich mir den Dreck der Reise ab. Danach föhnte ich mir die Haare bis sie nur noch etwas feucht waren und kämmte sie ordentlich aus.

Als ich aus meinem Zimmer trat, klingelte es gerade zur nächsten Stunde. Die Schüler strömten quatschend aus den Räumen. Die gedrückte Stimmung nach Blutmond war fast verflogen. Der Alltag war wieder eingekehrt. Dennoch sah ich nach wie vor ein paar traurige Gesichter, von denen, die jemanden verloren hatten.

Ich suchte mir eilig meinen Weg zu Miss Hawkins' Büro. Vor der Tür angekommen klopfte ich mit ernsten Gesicht an.
Ich hatte eine Freundin töten müssen. Das bedeutete ich war unglücklich darüber, aber ich hatte meine Pflicht erfüllt und ein Gewicht war von mir abgefallen. Letzteres stimmte tatsächlich.

„Herein!"
Ich kam rein und die Direktorin sah von ihren Papieren auf. Als sie mich sah, weiteten sich ihre blauen Augen und sie stand hastig auf.
„Alenia!", sie lief auf mich zu und umarmte mich leicht.
Dann löste sie sich von mir und sah mir prüfend ins Gesicht. Ihre Augen glitten weiter und schienen nach Verletzungen zu suchen.
„Mir geht es gut."

Die Direktoren nickte und ging einen Schritt zurück: „Da bin ich froh. Du warst so lange weg, ich hatte Angts du wärst tot."
Sie rieb sich die Stirn, aber ein erleichtertes Lächeln lag auf ihren Lippen: „Deine Freunde haben sich schon nach dir erkundigt. So lange bist du noch nie weg gewesen."
„Ich weiß", sagte ich, „Es war schwer sie zu finden."
„Aber du hast den Dunklen Mond gefunden?", sie wurde wieder ernst und sah mich eindringlich an.

Ich senkte meine Schultern ein wenig und sah weg: „Ja. Lillith ist tot."
Miss Hawkins Blick wurde weich: „Es war das Richtige. Du hast das Gleichgewicht unserer Welt gesichert."
Ich nickte verstehend, aber unglücklich.

Lillith die Quelle der MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt