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Ich atmete tief ein und aus und surrte den Gurt meines Schwertes nervös etwas fester. Neben mir prüfte Alenia die Messer in ihrem Gürtel und ihre Schoner des Kampfanzuges. Genau wie ich war sie komplett in schwarz gekleidet abgesehen von den silbernen Schonern. Auch ich hatte welche bekommen, aber nur an Knien, Armen und Schultern. Dazu trug ich noch einen Panzer der vor allem die Seite der Brust schützte mit dem Waffenarm. Abgesehen von seinen Waffen trug keiner von uns etwas anderes bei sich.

Auch Devon war genauso ausgestattet wie ich und bekam von Myalo gerade noch ein Armband, dass er sich ums Handgelenk wickelte.
Ich stand zwar etwas abseits mit Alenia, aber ich konnte sie trotzdem hören. Wir standen auf dem Waldboden und über uns hang die Nacht. Der Halbmond spendete nur wenig Licht und noch weniger fiel durch die Blätter bis zu uns. In unserem schwarzen Aufzug konnte man uns kaum vor der Dunkelheit des Waldes ausmachen. Die einzige Lichtquelle war eine schwebenden Flamme in der Mitte, die von Devon geschaffen wurde.

„Damit kann ich euch aufspüren.", hörte ich Myalo sagen, „Falls etwas schief geht, weiß ich wo ihr seid. Ich habe einen Zauber drum gewebt. Wenn du dreimal drauf tippst, wissen wir, dass ihr Hilfe braucht."
Devon nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. „Hoffen wir, dass ich es nicht brauche."

Mit diesen Worten kamen sie zu uns rüber. Morana hatte sich schon auf den Weg zur Quelle gemacht.

Devon stellte sich neben mich und Alenia. Ich hörte sein schneller schlagendes Herz. Auch meines schlug schneller, aber dieses Mal lag es nicht an ihm.

„Ihr wisst, was ihr tun müsst", sagte Myalo und sah jedem von uns sicher an, „Verliert keine Zeit."

Ich nickte und nahm Devon und Alenias Hand. Devons schloss sich sofort um meine und drückte sie ermutigend. Ich sah meine beiden Freunde an. Alenia, die trotz des gewaltigen Schicksal von uns beiden meine Freundin geblieben war.
Und Devon. Der bei mir blieb, obwohl er mich an meinem schlimmsten Punkt kennen gelernt hatte.

„Falls diese Welt bald nicht mehr existieren wird", sagte ich leise, „Wollte ich euch noch einmal danke sagen. Ich würde mir niemanden lieber die Welt retten, als mit euch."
Devon erwiderte meinen Blick und Alenia hielt meine Hand fester.
Sie war ernst: „Sag sowas nicht. So weit wird es nicht kommen."
Devon nickte zustimmend. „Du bist stark genug dafür. Auch wenn du etwas anderes denkst."

Mit einem warmen Gefühl schloss ich die Augen und hielt mir Valors Haus vor Augen. Ich stellte mir meinen prunkvollen Raum vor, in dem ich damals geschlafen hatte. Mit alldem Gold und weiß. Dem Fenster zum Balkon und dem mit Kissen überfüllten Bett. Magie kribbelte in mir und der Rauch bildete sich um uns drei. Wir entfernten uns von den Savern und befanden uns irgendwo zwischen Raum und Realität. Ein Schritt und ich traf auf Widerstand.
Die Barriere um Valors Haus.

Ich drückte dagegen. Sie war stärker als letztes Mal, er musste sie erneuert haben. Trotzdem war sie nicht stark genug und nach einiger Zeit zerstörte ich sie. Der Rauch lichtete sich und wir standen auf dem Marmorboden des Zimmers.

Ich öffnete die Augen und nahm tiefe Atemzüge. Schnell rein und raus. Nicht länger.

„Wissen wir wo dein Vater schläft?", Alenias Stimme war gedämpft.
Devon erwiderte ebenso leise: „Nein. Aber bestimme nicht bei den Gästen."
„Wir müssen uns im Haus umsehen.", flüstere ich und wandte mich zur Tür.
Devon und Alenia folgten mir, als ich die Tür vorsichtig öffnete und auf den Flur austrat. Die Luft war rein, trotzdem zogen wir unsere Waffen. Wir alle hatten ein Schwert. Nur zusätzlich hatte ich noch meine Wurfmessern, genauso wie Alenia. Devon dagegen hatte noch einen Kampfstab auf den Rücken.

Wortlos verband ich mich mit dem Dunklen Mond und seine Macht stieg in mir auf. Sie füllte mich aus und meine Sicht im Dunklen verbesserte sich automatisch. Mir gespitzten Ohren ging ich die Treppe runter, die zur Eingangshalle führte. Alenia und Devon hinter mir waren genauso wachsam.

Lillith die Quelle der MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt