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Devon und ich schwammen noch immer in dem See beim Wasserfall. Sanfte Wellen schwappten um uns herum und die milde Sonne wurde vom klaren Wasser reflektiert. Um uns herum war der Wald und ich hörte Vögel zwitschern sowie andere Tiere im Gebüsch.

Devon und ich schwammen beide gegenüber voneinander im Wasser. Er lächelte, während ich überrascht noch immer meinen Mund berührte.
Das Grinsen war noch immer da, aber es verschwand langsam wieder. Die Kälte wurde mir wieder bewusst und das fröhliche Gefühl verschwand. Ich konnte förmlich spüren, wie mein Gesicht wieder leer wurde.

Devon machte eine Schnute: „Das Grinsen stand dir."
Seufzend sah ich auf das Wasser vor mir: „Das ist nicht so einfach."
Wortlos schwamm er näher zu mir und legte ein Hand auf meine Schulter. Mir war, als spürte ich seine Berührung durch mein nasses Hemd hindurch. Im Gegensatz zu ihn trug ich es noch immer, da er mich unerwartet ins Wasser gezogen hatte.
Als ich aufsah, lag ein sanfter Ausdruck in seinen Augen.
„Ist ok. Nimm dir die Zeit, die du brauchst."
Dankbar sah ich ihn an.

Ich wünschte mir ehrlich lauthals Lachen zu können, aber das schien mir in weiter Ferne. Wenn ich jetzt ein Lächeln erzwingen würde, würde es nur unaufrichtig sein. Mit dieser ständigen Taubheit in mir war mir auch nie danach zumute. Aber ich arbeitete ja daran! Ich versuchte meine Blockade zu überwinden und meine Magie sowie meine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Und dann... wenn ich wieder richtig fühlen konnte... dann würde ich wieder Lächeln.
Ich richtete meine Blick auf Devon, der jetzt wieder ein Stück zurück schwamm.
Und er würde mir dabei helfen.

Plötzlich kniff er die Augen zusammen und tauchte ohne Vorwarnung unter.

„Was machst du?",  verwirrt folgte ich Devons Silhouette unter Wasser wie sie zum Grund tauchte. Es war hier nicht so tief. Wenn ich stehen würde, wäre die Oberfläche vielleicht ein Kopf über mir.

Devon stieß sich von Boden ab und schoss wieder hoch. Er atmete die angehaltene Luft aus und schüttelte kurz den Kopf. Dabei spritze das Wasser um uns herum und mir ins Gesicht.
Ich blinzelte und mein Blick fiel auf den Stein, den Devon in der Hand hielt. Er schimmerte weiß und reflektierte das Licht, sodass er beinahe leuchtete.

Ich schwamm fasziniert näher und strich mit dem Fingern über die glatte Oberfläche. Er war erstaunlich warm, wenn man bedachte wie kalt das Wasser war. Devon und ich froren nur deswegen nicht, weil unsere Feuer-Magie uns wärmte.

"Wirklich schön."
Devon stimmte mir mit einem Nicken zu und hielt ihn mir hin.
"Nimm du ihn. Dann kannst du dich vielleicht daran zurück erinnern, dass du heute gegrinst hast.", er rieb sich etwas verlegen den Nacken. Das schien er immer zu tun, wenn er etwas unsicher war.
„Falls du wieder die Hoffnung verlierst"

Ich starrte ihn an.
Das war ja so süß!

Devon blinzelte, dann lächelte er. „Danke"
Erschrocken schlug ich mir die Hand auf den Mund.
Hatte ich das gerade laut gesagt?

Mir heißen Wangen umschloss meine Hand den warmen Stein. Ich legte meine Faust auf meine Brust und sah auf zu Devon.
„Danke"
Er sah verlegen weg: „Ist doch gar nichts."
Ich umfasste den Stein fester und erwiderte: „Mir bedeutet das viel."
Seine Augen glitten wieder zu mir und von meinen Augen zu meinen Lippen.
Ich hielt den Atem an und ein stiller Moment entstand in der er auf meine Lippen sah, und ich wartete auf... ja worauf eigentlich?

Devon gab sich einen Ruck und sah wieder zu meinen Augen.
„Verlier einfach nicht die Hoffnung, ja? Du schaffst das."
Ich nickte und hielt den Stein fester.

Wir blieben nicht mehr viel länger im Wasser und stiegen anschließend aus dem See. Wir beschlossen nochmal hier zurück zu kehren und ich trocknete unsere Sachen ab. Dafür verwendete ich Luft, denn diesen Teil an Magie traute ich mich zu verwenden.

Lillith die Quelle der MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt