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Ich schwebte auf Alenias Luft durch die Tunnel. Devon ging direkt neben mir, mit etwas zitternden Beinen. Ich merkte, wie jeder Schritt eine Anstrengung für ihn war. Das Ritual forderte auch bei ihm seinen Tribut. Trotzdem sah er ohne das Gesicht zu verziehen geradeaus.

Sein braunes Hemd und Hose waren noch immer etwas nass wegen der Quelle. Seine Haare glänzten feucht im Licht der goldenen Tunnel. Seine üblicherweise etwas gebräunte Haut, wirkte jetzt schimmernd. Seine Schoner an Ellenbogen, Schienbeinen und Brust bzw. Waffenarm, reflektierten das Licht.
Er hatte fast schon etwas übernatürliches an sich, was mein Herz schneller schlagen ließ.

Auch ich war immer noch nass wegen dem Wasser der Quelle. Strähnen meines Haares klebten an meiner Stirn und meine Kleidung war nur wenig getrocknet.

Rechts von mir wanderte Alenia und ließ Valor vor sich her schweben. Ihre zu einem Zopf geflochtenen Haare wirkten wie aus Gold gesponnen und ihrem Gesicht verlieh das Licht etwas majestätisches.
Auch sie schwieg wie wir alle, aber in ihrer Miene lag noch etwas von der Erleichterung, dass ich noch lebte.

Morana lief vor uns und führte uns hinaus. Sie kannte den Weg, den sie auch genommen hatte, um zur Quelle zu gelangen. Ihr weißes Haar glänzte ebenfalls im goldenen Licht. Es kam von den Adern an der Wand, durch die der goldene Teil der Quelle floss. Die Haare hatte sie zu einen schlichten Zopf nach hinten gebunden.
Ihre Porzellanhaut wirkte dagegen fast gespenstisch.

„Wie war es da unten?", fragte Morana plötzlich und drehte den Kopf leicht in meine Richtung, sodass ich ihr Profil sehen konnte.
Ich hob den Kopf etwas an, um sie besser sehen zu können. „Was meinst du?"
„Zwischen Leben und Tod.", erklärte sie, „Du warst nicht ganz hier, aber auch nicht ganz dort."
Sie drehte den Kopf wieder nach vorne und ich ließ meinen zurück fallen.
„Das ist schwer zu beschreiben. Es war einfach nur schwarz. Anfangs war mir warm, wegen Alenias Magie, aber dann sind meine Glieder langsam taub geworden."
„Verstehe."
„Wieso fragst du?"
Ein Schulterzuckem, aber den Blick hielt sie gerade aus.
„Meine Magie ist der Tod und ich habe vielen den Tod gebracht. Ich wollte wissen, wie er ist."

Devon hatte schweigend zugehört und meldete sich jetzt zu Wort. „Und du kannst den Tod von uns allen sehen?"
Morana neigte den Kopf leicht zur Seite. „Ich sehe nur wann ihr sterbt. Es umgibt die Menschen wie eine Aura, die ich sofort spüre. Je nach dem wie lange der Tod noch hin hist, so stark ist sie auch zu spüren."
Sie machte eine Pause. „Und bei Lillith ist sie mir förmlich entgegen geschlagen."

Wir erreichten den Ausgang und blieben stehen. Alenia nickte knapp zu meinem Vater.
„Lassen wir ihn hier liegen?"
Ich nickte und sie ließ ihn nicht gerade sanft fallen.

„Wir könnten ihn auch an einen Baum binden und verhungern lassen.", schlug Devon mit dunklen Augen vor, „Oder wir töten ihn direkt."
Ich schielte zu ihm. Irrte ich mich, oder waren seine Augen tatsächlich dunkler geworden?
„Keine Tote mehr.", erwiderte ich, „Er hat gereicht."

Devon blinzelte und riss sich von meinem Vater los. Stattdessen sah er mich an und ich bemerkte die irritierte Furche zwischen den Brauen.

Wir wandten uns zum gehen, da regte sich mein Vater. Alenia griff sofort zu ihren Messer und auch Morana ging in Angriffsstellung.

Meine Vater öffnete die Augen und sah in die Runde. Stöhnend richtete er sich auf und hielte sich dabei den Kopf. Das Blut an seiner Schläfe war längst getrocknet.

Ein weiteres Mal blickte er sich um und seine grauen, kalten Augen blieben an mir hängen.
„Du", zischte er, „Du hast unsere Anführerin umgebracht."
Ich unterdrückte ein Zusammenzucken und erwiderte seinen Blick.
„Ja. Das Gleichgewicht ist wiederhergestellt."

Lillith die Quelle der MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt