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Devon
Mit letzter Kraft schaffte ich es an die Oberfläche der Quelle. Meine Magie und meine körperlichen Kräfte waren geschwächt, aber ich biss die Zähne zusammen. Lillith war kurz vor der Oberfläche in meinen Armen erschlafft.

Sofort entdeckten mich Alenia und Morana. Alenia hatte Tränenspuren auf dem Gesicht und auch Moranas Blick war dunkel.
Ich schwamm auf das Ufer zu und die beiden halfen mir schnell heraus. Direkt neben der Quelle knickten mir die Beine weg und ich fiel auf die Knie. Die reglose Lillith legte ich aber sanft neben mich.

„Oh nein, Lillith!"
Alenia kniete sich gegen über von mir hin und legte hastig ein Ohr an Lillith' Brust. Gleichzeitig kam Morana dazu und fühlte ihren Puls.
„Nur noch ganz schwach.", stellte sie belegt fest.

Daraufhin legte Alenia ihrer Hände auf Lillith' Herz und ein goldenes Leuchten entstand. Es breitete sich auf Lillith ganzen Körper aus.

„Was machst du da?", fragte Morana stirnrunzelnd.
„Was wohl?", erwiderte Alenia mit zusammengebissenen Zähnen, „Ich versuche sie zu heilen!"

Mein Körper schrie danach, dass er sich ausruhen durfte, aber daran war nicht zu denken. Nicht solange Lillith' Leben noch in Gefahr war.

Mein Herz raste und ich nahm ihre Hand. Sie war eisig kalt.
„Halte durch"

„Was ist da unten passiert?", wollte Morana wissen und drehte den Kopf zu mir. Alenia versuchte weiter Lillith zu heilen.
„Sie war da unten und hat die Dunkelheit bekämpft. Dafür musste sie ihre Magie in die Quelle geben."
Morana nickte verstehend und deutete auf meinen Arm. „Und was ist das?"
Ich hob verwirrt meine Hand und riss die Augen auf.

Von dem Schnitt in der Handinnenfläche, mit dem wir unser Blut verbunden hatten, erstreckten sich schwarze Schnörkel und Ranken. Sie verschwanden unter meinem hochgeschobenen Hemdärmel also vermutete ich, dass sie bis zur Schulter reichten.
Es war wie ein Tattoo in meine Haut eingebrannt.
Meine Augen wanderten weiter zu Lillith' Arm. Auf ihm prangte ein identischen Muster.

„Wir haben mit einem Blutzauber unsere Magie vereint.", erklärte ich während ich wieder zu Morana blickte, „Damit ich auch etwas Magie geben konnte und sie nicht alles alleine opfern muss."
Meine Stimme brach und ich sah zu Alenia.
„Sie hat mich am Ende weggestoßen und es alleine zu Ende gebracht."

Alenia schloss die Augen: „Wieso muss sie auch immer alles alleine bekämpfen?"
Morana seufzte. „So ist Lilllith. Sie ist bereit sich zu opfern, wenn wir dadurch leben können."

Ich umklammerte weiterhin Lillith' Hand und sah sie flehend an. „Bitte wach auf."
Aber ihre Haut war kalt und blass. Die Wangen wirkten etwas eingefallen und ihre Brust hob sich kaum noch.

Neben mir spürte ich wie Alenia sich anspannte.
„Sie entgleitet mir!"
Ich riss den Kopf herum. „Was?"
Alenias Leuchten wurde stärker und ich merkte wie ihr bereits Schweißtropfen auf der Stirn standen.
„Ich... ich versuche sie am Leben zu erhalten aber sie droht mir zu entgleiten."
„Was... was bedeutet das?", ich traute mich kaum die Frage zu stellen.
Alenia öffnete den Mund, schaffte es aber nicht es auszusprechen. Also sagte Morana für sie:
„Sie stirbt."

Ich starrte die beiden an und sah dann wieder zu Lillith.
„Nein. Nein, das wird sie nicht. Das kann sie nicht."
Morana sah mich an, als wäre es schon entschieden.

„Wieso bist du so ruhig?", brauste ich auf, „Macht dir das denn gar nichts aus?"
Morana blinzelte einmal und senkte anschließend den Blick.
„Natürlich macht es mir etwas aus. Sie ist auch meine Freundin."
Sie machte eine Pause und sah zu Lillith. „Aber ich kann sehen, wann jemand stirbt. Bei Lillith wusste ich es, nachdem sie den Zusammenbruch hatte und ihre Magie in die Erde gegangen ist."
„Du wusstest, dass sie bei dem Ritual sterben wird?", wiederholte ich fassungslos, „Du wusstest es und hast es nicht verhindert?"

Lillith die Quelle der MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt