Lillith
Die Schwerter krachten gegeneinander und das so stark, dass kurze Funken entstanden. Ich beugte mich mit all meiner Kraft vor und drückte gegen die silberne Klinge.So sah ich Devon direkt ins konzentrierte Gesicht. Seine Lippen waren etwas zusammengepresst und Strähnen seines rot-braunen Haares fiel ihm in die Stirn
„Willst du aufgeben?", fragte er herausfordernd.
Ich schnaubte und packte mein Schwert fester: „Träum weiter."Wir ließen gleichzeitig voneinander ab und begannen uns mit erhobenen Schwert zu umkreisen. Devon trug genauso wie ich die Kleidung, die die Saver uns gegeben hatten. In meinem Fall war das Hemd grau und die Hose braun, bei Devon war das Hemd weiß. Aber wir beide trugen eine braune Lederjacke drüber. Heute war das Wetter erstaunlich frisch und es schien, als würde sich der Sommer endgültig verabschieden und dem Herbst Platz machen.
Weder Devon noch ich waren außer Atem, aber uns beiden war warm von der Bewegung.Auch wenn ich über eine grenzenlose Ausdauer, schnelle Reflexe und ein wenig Kampferfahrung verfügte, war er mir grenzenlos überlegen.
Ich hatte Devon schon kämpfen sehen und wusste, dass er schnell war aber halleluja war er schnell!Devon brauchte nur eine kleine Bewegung von mir und er wusste, wo er parieren musste. Eine Gewichtsverlagerung von mir und er sprang außer Reichweite.
Und kaum hatte er pariert oder war ausgewichen, schon setzte er zum Gegenangriff an.Ich war stolz mich geschlagene drei Minuten zu halten, ohne dass er mich von den Füßen warf.
Jetzt griff ich einmal an und ging Schlag für Schlag auf ihn los. Dabei versuchte ich so schnell zu sein, wie es ging und die Bewegungen möglichst klein zu halten um keine Geschwindigkeit und unnötig Kraft einzubüßen. Devon parierte jeden meiner Hiebe, machte aber ein paar Schritte zurück. Im dem Glauben, ihn endlich mal zu fordern, machte ich weiter.
Es stellte sich heraus, dass er mich nur verarschte.
In dem Moment, in dem ich glaubte das Blatt zu wenden und ich übermütig wurde, stieß er mich mit voller Kraft zurück.
Überrascht strauchelte ich und drohte hinzufallen. Noch hielt ich mich auf den Beinen, aber Devon half nach indem er mich mit einer Drehung von den Füßen warf. Er riss mir die Füße weg und ich landete hart auf dem Boden. Das Grass und Moss federten mich aber ein wenig ab.
Triumphierend richtete er seine Klinge auf meinen Hals. Ich hatte verloren.
Mit einem Grinsen hielt er mir die Hand hin: „Das war einfach."
„Einfach?", ich hatte all meine Konzentration benötigt um gegen ihn anzukommen.
Devons Grinsen wurde noch breiter und seine Augen leuchteten auf. Es stand ihm unglaublich gut und ich spürte mein Herz höher schlagen.
Ich nahm seine Hand und er zog mich hoch.„Schwertkampf. Check!", Devon schrieb einen imaginären Haken in die Luft und nahm mein Schwert entgegen. Sie gehörten uns nicht, sondern stammten aus dem Waffenarsenal der Saver. Zwar trugen einige ihre Waffen regelmäßig, aber wir waren immer noch Neuankömmlinge, die noch keine besaßen.
„Ihr seid plötzlich aus dem Wald aufgetaucht und habt Unterschlupf gesucht. Den haben wir euch gewährt. Den Rest des Vertrauens müsst ihr euch verdienen.", hatte Myalo gesagt, als er uns die Waffen aushändigte, „Gebt sie mir nach dem Kampf zurück. Ich warte so lange."
Nebeneinander gingen wir auf Myalo zu, der bis jetzt den Kampf abseits beobachtet hatte. Er lehnte an einen der Baumstämme, da wir unser Duell auf dem Waldboden ausgetragen hatten.
Wortlos wartete er bis wir bei ihm ankamen. Er hatte die Hände vor der Brust verschränkt und sein Gesicht war wie immer kühl. Genauso wie seine dunklen Augen und das schwarze Haar. Er trug ähnliche Sachen wie wir, mir das an einem lockeren Gürtel um die Hüfte ein Dolch funkelte.
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Lillith die Quelle der Magie
Fantasy(2. Teil) Lillith hat die Hunter und ihre Freunde aus der Schule hinter sich gelassen. Jetzt fängt sie bei den Savern ein neues Leben an. Aber ein Geheimnis steht immer noch zwischen ihr und den Savern: Sie ist der Dunkle Mond und hat bereits einig...