Leicht verschlafen öffnete ich meine Augen, weil mir die doofe Sonne direkt ins Gesicht schien. Warum hatte ich nochmal die Fensterseite gewählt?
Vorsichtig versuchte ich mich umzudrehen, damit ich Hoseok nicht weckte. Das stellte sich nur leider als ziemlich schwer heraus, da irgendetwas auf mir lag.
Nachdem ich meine Augen dann auch endlich mal komplett geöffnet und meinen Kopf in Richtung des 'Etwasses' gedreht hatte, erstarrte ich.
Das 'Etwas' war Hoseok, der mich schlafend umklammerte und seinen Kopf an meine Schulter gekuschelt hatte. Nun fiel mir auch das Bein auf, welches quer über mir lag und mich somit bewegungsunfähig machte.
Leicht geschockt betrachtete ich den friedlich Schlafenden.
Wie sollte ich denn jetzt hier rauskommen? Ich musste nämlich dezent dringend aufs Klo. Dass mir sowas auch immer in den unpassendsten Momenten einfiel.Vorsichtig entfernte ich Hoseoks Arm von meiner Taille und wiederholte dasselbe bei seinem Bein. Das war aber leichter gedacht, als getan. Der Junge, naja eher Mann, konnte sich wirklich schwer machen.
Schlussendlich befreite ich meine Schulter von seinem Kopf und stand leise auf. Das ganze hatte ziemlich lange gedauert und ich musste nun verdammt dringend aufs Klo.
Schnell flitzte ich ins Bad und tat, was ein jeder tun musste.
Danach ging ich zurück ins Zimmer und überlegte, was ich nun tun sollte, bis alle aufwachten. Ich könnte mich natürlich zurück ins Bett legen, aber irgendwie hatte ich Angst, dass Hoseok mich nochmal umarmen würde. Nicht, dass ich ihn nicht mochte, ganz im Gegenteil ich verehrte ihn genauso wie alle der sieben Jungs, aber ich wollte nicht riskieren nochmal einen Fanboy Tod zu sterben. Das würde ich nicht überleben, wer hätte das gedacht.
Unschlüssig setzte ich mich auf die Bettkante. Hoseok fiel, natürlich rein zufällig, eine Strähne ins Gesicht. Also langsam kam ich mir wirklich vor, als wäre ich in irgendeiner dieser Fanfictions gelandet. Aber ich war nicht dieser Klischee Junge, der ihm die Strähne jetzt ganz romantisch aus dem Gesicht Strich, ihn somit wecken würde und einen wunderschönen, süßen Moment für die Fans kreieren würde. Nein, definitiv nicht. Nicht heute, nicht morgen und auch sonst niemals. Es sei denn-Nein! Aus, böser Yui! Vergiss es. Verlockend war es schon.
Vorsichtig hob ich meine Hand. Das hier war ja keine Fanfiction, also würde er auch nicht aufwachen. Aber ich will nicht so enden, wie einer dieser Sasaengs oder Koreaboos.
Mitten in meiner Bewegung hielt ich inne. Was machte ich nur? Ich war ja kein perversling. Aber er sah so niedlich aus. Ach sch**ß drauf.In einer schnellen und fließenden Bewegung, sanft genug, damit er es nicht bemerken konnte, strich ich die Haarstähne aus seinem Gesicht. Stocksteif saß ich da und wartete, ob er reagieren würde.
Nach ein paar Sekunden atmete ich erleichtert aus. Er schien zu schlafen. Tief und fest wie ein Baby.
Als ich mich gerade zurück ins Bett legen wollte, öffnete Hoseok schlagartig seine Augen und grinste mich an. „Erwischt!", rief er grinsend.
Vor Schreck viel ich von dem Bett und kam unsanft auf dem Boden auf. Jetzt mal ehrlich, wer hätte etwas anderes von mir erwartet?Fluchend, natürlich in meiner Muttersprache, rappelte ich mich wieder auf und sah ihn böse an.
Er lächelte nur unschuldig und setzte sich auf. „Musste das sein?", fragte ich leicht genervt und setzte mich direkt vor ihn auf das Bett. „Natürlich. Auch ich darf mal Spaß haben.", erwiederte er immer noch grinsend.
„Spaß? Du hättest mich beinahe umgebracht.", meinte ich und hielt mir dramatisch beide Hände über mein Herz.
Er kommentierte meine Szene nur mit einem kleinen Lachen und stand dann auf. „Es ist schon recht spät, wir sollten uns fertig machen und runter zu den anderen gehen.", sagte er beiläufig und ging zu seinem Koffer.Auch ich ging zu meinem Koffer und nahm mir das Erstbeste heraus. Schwarzes oversized Shirt, schwarze ripped Jeans und schwarze Socken. Auch schnappte ich mir eine schwarze Boxershorts. Ich war um ehrlich zu sein überrascht, dass meine Freundinnen so ziemlich meine ganzen schwarzen Sachen eingepackt hatten. Ich trug sie zwar sehr gerne, aber alle meinten immer, dass ich mich bunter bekleiden sollte. Die zwei kannten mich wohl einfach zu gut. Meinen Binder versteckte ich in dem Klamottenhaufen und ging damit bewaffnet zum Badezimmer.
Als ich die Tür umständlich mit dem Ellbogen öffnen wollte, bemerkte ich, dass abgeschlossen war. Ich hatte erst noch Hoffnungen, dass die Person sich beeilen würde, aber als Jimin mir dann zu rief, dass besetzt wäre und ich dann prasselndes Wasser vernehmen konnte, wusste ich, dass das Badezimmer keine Zuflucht bieten würde.
Seufzend lief ich zurück zu meinem Zimmer. Die Tür war natürlich zu und so stand ich kurz unschlüssig davor. Ich nahm all meinen Mut zusammen, immer noch hoffend Hobi auch dieses Mal nicht unbekleidet vorzufinden, rief kurz, dass ich rein kommen würde und öffnete dann die Tür mit Hilfe meines Ellbogens.
Hoseok zog sich gerade ein Shirt über den Kopf, sodass ich einen kurzen Blick auf das erhaschen konnte, was viele Fans in Ohnmacht trieb.
„Jimin blockiert das Bad.",grummelte ich und schmiss meine Klamotten auf das Bett, dicht gefolgt von mir.
„Zieh dich doch hier um."
Leicht geschockt sah ich zu Hoseok, der sich eine Hose aus seinem Koffer nahm und auffordernd zu mir sah.Nicht sein Ernst? Gut er wusste nicht, dass ich biologisch gesehen ein Mädchen war, aber trotzdem zog man sich nicht neben einem wildfremden um.
„Ist doch nichts dabei, wir sind ja beide Jungs."
„Genau das ist ja das Problem.", entfuhr es mir leicht gereizt, während ich mir verzweifelt die Haare raufte. Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass Hobi das Zimmer in nächster Zeit verlassen würde. Meine Vermutung bestätigte sich, als er einen kleinen Spiegel und Make up aus seinem Koffer holte. Ohne sah er doch auch voll gut aus.„Ach also würdest du dich vor einem Mädchen umziehen?", fragte er grinsend und machte eine süße Grimasse während er irgendeine komische Paste auf sein Gesicht auftrug.
„Ja, ach egal. Vergiss es einfach.", erwiederte ich immer noch leicht gereizt. Ich war sensibel, wenn es um dieses Thema ging. Es war ja schon schlimm genug in diesem Körper zu leben, aber dann in so eine Situation zu geraten war einfach zu viel.
„Warum denn? Dir muss es doch nicht peinlich sein. Klar kann es etwas einschüchternd sein, wenn man sich neben einem Idol umzieht, aber das ist halb so wi-"
„Ach scheiß drauf.", unterbrach ich seinen Monolog. Dann erfuhr er es eben. Früher oder später hätten sie es sowieso herausgefunden, warum also nicht gleich alles erklären?Also setzte ich mich auf, zog mein Oberteil aus und kramte in dem Haufen nach dem T-Shirt. Hoseoks Blicke konnte ich dabei genau spüren.
„Siehst du-oh.", setzte er an und schien dann erst zu merken, dass ich einen Bustier trug. „Ja, oh.", motzte ich und drehte mich mit dem Shirt in der Hand zu ihm.
„Ich dachte du bist ein Junge?"
„Bin ich ja auch. Nur biologisch gesehen nicht.", ich hasste es jetzt schon. Warum konnte er es nicht einfach begreifen? Ich wollte nicht ewig auf diesem Thema herumreiten, weshalb ich mich schnell umzog und dann die Flucht ergriff. In Lichtgeschwindigkeit rannte ich die Treppe runter, ohne runter zu fallen.Ich war schon immer Konflikten ausgewichen.
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Und ein weiteres Kapitel fertig. Tut mir Leid, dass es immer so lange dauert. Wer ein anderes Buch von mir gelesen hat, dürfte wohl wissen, dass es mir aktuell nicht sonderlich gut geht. Das ist zwar keine richtige Entschuldigung, aber ich verspreche mir dafür umso mehr Mühe zu geben.
Falls ihr Wünsche oder Vorschläge für Aktivitäten oder peinliche Momente mit den Membern habt, immer her damit. Ich freue mich über jeden Kommentar.
Faszinierend. Nach dem fünften Anlauf, ist das hier jetzt auch mal korrigiert. Irgendwie hatte ich mir das spannender vorgestellt... In Wahrheit ist es einfach cringe zum umfallen.

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What if...
FanfictionWas wäre, wenn Bts plötzlich in deinem Zimmer stehen würde? Wie würdest du reagieren? Was wäre der Grund dafür? Fragen über Fragen. Fragen, die sich ein junges Mädchen nicht einmal gestellt hatte. Bis es dann wirklich geschah. Würde sie einen riesen...