Ich würde ja sagen, dass die Woche wie im Fluge vorbeizog. Quasi nur ein Wimpernschlag war. Aber dann würde ich lügen und hätte über eine Stunde einen Ohrwurm von Lie, weil mein, noch zur Hälfte vorhandenenes, Gewissen eingreifen würde.
Auf jeden Fall zog sich die Woche hin, als wären es zehn Jahre oder gar noch mehr gewesen. Mein reizender Lehrer hatte immer bessere Foltermethoden gefunden, meine Mutter wurde von Mal zu Mal kreativer, wenn sie mich weckte und meine Zeichnugen wurden, aus mir unerfindlichen Gründen, von Tag zu Tag schlechter.
Dementsprechend sank auch meine Stimmung. Kurz ich war am Ende.
Am Freitag morgen saß ich also verzweifelt in einer Ecke meines Zimmers und philosophierte über den Sinn des Lebens. Ja, ich war um fünf Uhr morgens wach.
Mein Schlafrythmus war inzwischen so im Eimer, dass ich alle zwei Stunden aufwachte und dann eine halbe Stunde nicht einschlafen konnte. Da sollte mal einer behaupten, dass Schule nicht ungesund ist.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann meine Mutter in mein Zimmer, um mich zu wecken. „Guten Morgen liebe Sor- ach du Scheiße, wie siehst du denn aus?", fragte sie schockiert und stoppte mitten in dem grässlichen Lied, dass sie mir seit zwei Tagen jeden Morgen vorsang. „Hab dich auch lieb, Mom.", erwiderte ich, während ich mit leerem Blick an die Wand starrte.
Manche würden denken, dass ich übertrieb, aber das tat ich nicht. Mir ging es verdammt beschissen. Wie hielten das normale Schüler aus? Gut es war auch ein bisschen meine Schuld, da ich meist erst gegen zwei Uhr nachts ans Schlafen dachte.
„Tja dann muss ich wohl doch absagen, wenn du hier einen auf Dramaqueen machst.", meinte meine Mutter gespielt enttäuscht. „Nein nein bin ja wach, dann kann ich ja auch in die Schule.", meinte ich und stand seufzend auf, um mich fertig zu machen.
Im Bad bekam ich einen halben Herzinfarkt, als ich mein Spiegelbild zufällig sah. Ich hab noch nie so große Augenringe gesehen, man könnte meinen ich wäre ein Panda, oder sogar ein Waschbär geworden.
Irgendwie hatte ich es dann tatsächlich aus dem Haus und gerade rechtzeitig in mein Klassenzimmer geschafft. Was aber genau nach meinem kleinen Herzinfarkt passiert war, konnte ich nicht sagen. Ich hatte ein totales Black out.
Mein Lehrer hatte wohl auch bemerkt, dass mich anzusprechen einem Selbstmordversuch glich und ließ mich die gesamten zwei Stunden Japanisch in Ruhe.
Als es dann zur Pause klingelte, schlurfte ich in die Mensa und schmiss mich auf den nächstbesten Stuhl. Mei sah mich geschockt an. „Das soll ja echt nicht böse rüber kommen, oder so, aber du siehst von Tag zu Tag schlimmer aus.", meinte sie grinsend. „Schule ist anstrengend.", murmelte ich. „Is da noch irgendwo ein Hauch von Endorphinen drin?", fragte Aoi lächelnd. „Freust du dich denn gar nicht auf die Reise? Es geht doch heute los." „Mhm. ", entgegenete ich schläfrig. „Hast du schon gepackt? " stellte mir Mei die nächste Frage. „Ne, das wollte ich eigentlich heute machen.", meinte ich gähnend. „Weißt du was, wir kommen nach der Schule mit zu dir und helfen dir, denn so lass ich dich bestimmt nicht deine Idole treffen.", meinte sie. Es war keine Frage, weshalb ich ihr auch nicht antwortete.
Der Schultag war dann auch nach weiteren zehn Jahren unendlichen Leidens vorbei und meine Freundinnen trugen mich wortwörtlich heim.
Dort angekommen schleppten sie mich in mein Zimmer. Hinterher frage ich mich ernsthaft, wie sie es geschafft hatten mich die Treppen rauf zu bugsieren.
Aoi zog den Koffer unter meinem Bett hervor und Mei lief zu meinem Kleiderschrank und riss beide Türen schwungvoll auf. Ich ließ mich einfach auf den Boden sinken und wartete auf weitere Anweisungen der beiden.
„Wie lange? ", wollte Aoi wissen. „Zwei Wochen.", antwortete ich knapp.
Ich bekam nur ein knappes 'Mhm' und dann machten sich Aoi und Mei an die Arbeit.Ich wusste gar nicht, was ich ohne die beiden machen würde. „Wohin?", fragte nun Mei. „Keine Ahnung." „Wie keine Ahnung?", verwirrt drehte sich Mei zu mir. „Keine Ahnung. Sie habens nichts gesagt und ich hab nicht gefragt.", meinte ich schulterzuckend. „Und wie sollen wir jetzt für dich packen, wenn wir nicht wissen, wo du hinfährst?", fragte nun Aoi und erstach mich förmlich mit ihren Blicken. Ein weiteres Schulterzucken meinerseits.
Seufzend wandten sich die beiden wieder von mir ab und diskutieren leise, was nun zu tun war. Schlussendlich packten sie die 'Standards' ein, wie sie es nannten. Mir war es herzlich egal, Hauptsache ich hatte was zum anziehen.
Nach einer viertel Stunde waren sie dann endlich fertig und Mei sah mich mit einem eigenartigen Gesichtsausdruck an. „Willst du was mit deinem Gesicht machen?", fragte sie seufzend. „Wieso sollte ich?", fragte ich verwundert. „Naja du siehst aus, als wärst du gerade nach eintausend Jahren aus deinem Grab gekrochen, nur um durch das Schussfeuer des dritten Weltkrieges zu laufen und anschließend irgendwo im Wald einzuschlafen.", meinte sie gelassen. „Ach wenns nur das ist. So seh ich immer aus.", konterte ich ebenso gelassen. „Gott, sollen wir dich schminken?", fragte Aoi, die sichtlich genervt von Meis und meinem Verhalten war. „Kannst mich ruhig Yui nennen und nein, ich krieg das dann wieder nicht ab und muss damit zwei Wochen lang leben.", entgegnete ich lächelnd. „Wow die Leiche kann lächeln. ", kommentierte Mei mein Verhalten.
Wir unterhielten uns noch eine Weile, also Mei und Aoi unterhielten sich und banden mich immer mal wieder ins Gespräch mit ein, bis meine Mutter mich herunter rief. „Yui, komm runter! Sie sind da!" Umständlich stand ich auf und meine zwei Freundinnen schnappten sich den Koffer und halfen mir runter.
Unten angekommen musterte die beiden meine Idole mit Todesblicken, bis sie mir dann den Koffer in die Hand drückten und mich fest umarmten. „Pass auf dich auf, ja? Mach bloß keinen Scheiß und lass alles, was nicht Niet-und Nagelfest ist am leben.", meinte Mei lächelnd und drückte mich noch einmal. „Und lass die armen Jungs am Leben, ja? Das würde sonst teuer für uns werden. Mehr gibt es glaube ich nicht zu sagen, also hab dich lieb, bussi bussi, komm ja wieder zurück.", meinte Aoi grinsend und Mei drückte mich auch nochmal ganz dolle.
Währenddessen flüsterte sie: „Warum hast du denn nie gesagt, wie schnuckelig die alle sind? Wäre ich hetero, würde ich mir einen von denen angeln." Schmunzelnd löste ich mich von ihr. „Genau deswegen.", grinste ich.
Dann wandte ich mich zu den sieben Jungs, die uns mehr als nur verstört ansahen und folgte ihnen zu dem großen Van. Mein Koffer wurde in den Kofferraum zu den anderen, die alle größer waren als meiner, gelegt.
Schließlich stiegen alle ein, ich hatte die große Ehre ganz hinten zwischen Yoonmin zu sitzen.
Na das könnte ja spaßig werden. Yoongi schien den festen Plan zu verfolgen, mich mit Blicken umzubringen, denn kaum hatte er mich gesehen, starrte er mich zu Tode und schien auch nicht gewollt den Blickkontakt in nächster Zeit unterbrechen zu wollen.
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Done. Kann ja nur noch besser werden haha.

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What if...
FanficWas wäre, wenn Bts plötzlich in deinem Zimmer stehen würde? Wie würdest du reagieren? Was wäre der Grund dafür? Fragen über Fragen. Fragen, die sich ein junges Mädchen nicht einmal gestellt hatte. Bis es dann wirklich geschah. Würde sie einen riesen...