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„Taehyung, lass mich sofort runter! Ich bin sehr wohl im stande den Berg runter zu laufen! Außerdem bringt es überhaupt nichts, wenn du mich kopfüber hängen lässt! Man Kookie mach doch was!", maulte ich beleidigt.

Taehyung hatte mich direkt nach dem Dilemma über seine Schulter geschmissen und trug mich seitdem den kleinen Berg hinab. „Hör auf so rum zu zappeln, so kann ich dich nicht richtig tragen.", grummelte er und ignorierte meine kleinen Fäuste, mit denen ich auf seinen Rücken trommelte. Viel würde das zwar nicht bringen, aber so schnell gab ich nicht auf.

„Mir wird langsam schwindlig. So wie du mich trägst ist das eh sehr kontraproduktiv.", jammerte ich also weiter.

„Na wenn das alles ist." und schon trug er mich im Brautstyle, sah dabei aber stur geradeaus, um meinem wütenden Blick auszuweichen.

Bleidigt klammerte ich mich an ihm fest, da es mir doch etwas zu hoch war. „Das gibt sowas von Rache.", murmelte ich an seine Brust und schloss müde meine Augen. Das ganze Adrenalin machte halt müde.

„Was willst du denn schon anrichten? Willst du mich etwa von da unten so lange böse anstarren, bis ich auf deine Größe schrumpfe, um mir dann ins Gesicht zu spucken?", lachte er.

Schlagartig öffnete ich meine Augen und funkelte ihn böse an. Die Müdigkeit war völlig vergessen. „Wenn ich das wollte, wäre jetzt der beste Zeitpunkt. Aber nein, ich habe besseres als das zu bieten. Sowas wäre niveaulos. Fürs erste dürfte das hier reichen. Nachher kommt dann der Rest." und mit diesen Worten ließ ich los und lag schlaff in seinen Armen. Ich hatte ein Talent dafür, keine Körperspannung zu besitzen und somit wurde es für ihn gerade um einiges schwerer nich zu tragen.

Nun galt es sich einen Plan auszudenken, da ich um ehrlich zu sein noch keinen hatte.

„Dir ist bewusst, dass du federleicht bist und das bisschen keinen Unterschied macht?", meinte Taehyung und grinste mich von oben an.

„Tch. Warts nur ab du Gaylien.", grummelt ich. Für wenige Sekunden weiteten sich meine Augen, ehe ich sie schnell schloss und so tat, als hätte ich das nie gesagt. „Wie hast du mich gerade genannt?", fragte Taehyung verdutzt. „Pssht Ich schlafe."

Beste Ausrede. Könnte mir jemand meinen Oskar bringen? Den hatte ich mir nämlich sowas von verdient.

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„Aufwachen du Schlafmütze."
Grummelnd drehte ich mich auf die andere Seite. Es war viel zu gemütlich, um aufzustehen. Tja, da hatte ich wohl die Rechnung ohne das Sofa gemacht, denn genau dieses endete plötzlich und ich landete recht unsanft auf dem Boden.

„Kuso kuso ttare! Jigoku wa son'na chīsana sofa o dare ga kau no ka! ? Anata wa yoku nemuritai, soshite anata wa orokana sofa ga chīsa sugirunode yuka ni yoko ni narimasu!"

[übs. Laut Google: Scheiß Drecks Glump! Wer zur Hölle kauft so ein kleines Sofa?! Da will man einmal schön schlafen und dann zack liegt man auf dem Boden, weil das doofe Sofa zu klein ist!]

Taehyung sah verstört zu mir und Namjoon kam, laut schimpfend, um die Ecke gerannt. „Was fällt dir ein solche Worte in den Mund zu nehmen, junger Mann?", fragte er mich ziemlich wütend in meine Muttersprache.

Verdutzt sah ich zu ihm. Ich dachte, er könnte nur ein wenig Japanisch und verstand eben das nötigste, aber so wie es aussah, konnte er fließend Japanisch.

„Tut mir leid, kommt nie mehr vor.", murmelte ich ergeben.
„Gut. Und jetzt wieder Englisch, der arme Taehyung sieht ziemlich verstört aus.", meinte Namjoon nun sanfter und half mir auf.

„Jin backt gerade Kuchen, vielleicht möchtest du ihm helfen gehen?" „Gute Idee." und so ließ ich den verwirrten Taehyung mit den ebenso verwirrten Kameramännern stehen und machte mich auf den Weg in die Küche.

Fröhlich betrat ich diese und winkte Jin zu. „Du kleiner Dämon kommst nicht in die Nähe meines Kuchens!", rief dieser entsetzt und formte tatsächlich mit seinen Flingern ein Kreuz. „Ich bin gerade Namjoon losgeworden, da kann ich nicht noch so einen von eurer Sorte gebrauchen." „Oh okay, dann geh ich wohl wieder.", murmelte ich gespielt traurig.

„Das war doch nicht böse gemeint. Ach komm schon her, irgendwie schaff ich das schon mit dir. Ich habe sieben Jahre Namjoon überlebt, da werde ich ja wohl mit dir noch fertig.", seufzte er ergeben.

Breit grinsend trat ich also neben ihn und sah ihn erwartungsvoll an. „Okay dann hol doch schonmal die Eier, nein lieber nicht. Mehl auch nicht. Wasser könnte man wohl noch am besten reinigen. Ah ich habs! Hol doch mal aus dem Schrank da hinten drei Packungen Schokolade. Das gibt keine Sauerei."

Leicht beleidigt sah ich ihn an, tat dann aber wie mir geheißen. „Was ein Jinnie du doch bist.", murmelte ich. „Haben meine Ohren da gerade einen Dadjoke vernommen? Du bist adoptiert. Endgültig, so schnell gebe ich dich nicht mehr her.", trällerte Jin fröhlich und mischte die Zutaten für den Kuchen zusammen.

Ich konnte mir das Lächeln nicht verkneifen und so holte ich grinsend die Schokolade aus dem Regal, an das ich gerade so noch ran kam und  brachte ihm die drei Tafeln.

„Gut, da hinlegen und ach ja hol doch aus dem Schrank da drüben die Streusel. Die sind schön fest verpackt, da kann eigentlich nichts passieren."
Eifrig nickte ich, legt die Schokolade zur Seite und flitzte auch schon zu dem Regal mit den Streuseln.

Ich streckte mich so gut es ging, aber ich konnte diese blöde Packung noch nicht einmal mit meinen Fingerspitzen berühren. Ich hüpfte und streckte mich, so gut es ging, aber ich kam einfach nicht ran. Sollte ich mir einen Stuhl holen? Nein, das hieße aufgeben. Ich könnte ja vielleicht da rauf klettern. Ich setzte also an auf das erste Brett zu klettern, als ich von hinten hochgehoben wurde und mir so die Streusel schnappen konnte.

„Bin wohl gerade noch rechtzeitig gekommen, sonst würde Jin-hyung gleich richtig ausrasten.", raunte Namjoon in mein Ohr.  Hastig nickte ich und umklammerte die Packung Streusel, als würde sie mich als einziges am Leben erhalten.

Ihr konntet mich spätestens ab jetzt offiziell als Leiche einstufen. Vielmehr als Geist, oder sowas. Meine Seele hatte soeben meinen Körper verlassen und war zusammen mit dem Teigduft hinauf in die unendlichen weiten geschwebt.

Unterschätzt niemals auch nur einen dieser sieben Jungen, die wurden in den unpassendsten Momenten unendlich sexy.

Namjoon setzte mich ab und mit leicht wackeligen Beinen lief ich zu Jin und reichte ihm die Streusel.

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Ups, da hab ich wohl glatt 'vergessen' die Sache mit Yoonmin aufzuklären.

Tja das nächste Kapitel gibt's erst heute Abend, oder morgen. Mal sehen.

Ja, ich habe das Perfekt von schweben gegoogelt und es heißt tatsächlich 'geschwebt'.

Und mir fällt gerade auf, dass der Bayer in mir ein bisschen rausgekommen ist. Naja, man versteht, was ich meine das passt schon.

Bye. Leidet schön, oder auch nicht, kommt drauf an, ob ihr diese Story nur aus Langeweile, oder tatsächlich aus Leidenschaft lest.

Bye.

Faszinierend, was ich hier so alles schreibe- honey, du bist cringe, lass das.

What if...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt